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Author: WeigertC

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Flucht über den Checkpoint Charlie | Manuskript

Flucht über den Checkpoint Charlie
Bericht: Helmuth Frauendorfer, Annett Glatz

Im Berliner Mauermuseum Haus am Checkpoint Charlie. Für Wolfgang Müller eine ganz
besondere Begegnung – mit sich selbst.
Wolfgang Müller und Jane Müller-Peterson:
"Da steh ich, 25 Jahre, 30 Jahre jünger."
"33 Jahre."
"33 Jahre jünger, so alt bin ich schon."
Aus Liebe hat er Abenteuerliches getan. Er ist 1974 in einer amerikanischen Uniform von
Ost- nach West-Berlin gegangen, über den Checkpoint Charlie. Der war nie ein gewöhnlicher
Grenzübergang. Er war ein Symbol und deswegen immer wieder Ziel für hochrangige
Politikerbesuche aus dem Westen. Deutsche Zivilisten durften den Grenzübergang nicht
benutzen, dafür aber Ausländer, Diplomaten und alliierte Militärangehörige – letztere völlig
unkontrolliert. Das bedeutete: Für alliierte Soldaten war die Uniform Ausweis genug. Diese
Tatsache sollte auch das Liebespaar Wolfgang Müller und Jane Peterson zusammenbringen.
Wolfgang Müller, Jahrgang 1946, ist Ost-Berliner. 1969 lernt er auf einer Party die ein Jahr
jüngere amerikanische Studentin Jane Peterson kennen.
Wolfgang Müller:
"Es hört sich sehr romantisch und mysteriös an, aber es war halt so. Es war genau das, was
man in den Filmen immer sieht: Liebe auf den ersten Blick."
Bald besucht sie ihn jeden Tag in Ost-Berlin. Sie versuchen legal zu heiraten, sie ist sogar
bereit, nach Ost-Berlin zu ziehen. Keine Genehmigung. So bleibt für sie nur noch die Flucht.
Sie besorgt eine amerikanische Uniform, die sie unter diesem Maxi-Mantel Stück für Stück in
den Osten schmuggelt. Am 06. April 1974 gehen fünf amerikanische Soldaten in den Ostteil
der Stadt. Auch Jane Peterson geht nach Ost-Berlin. In der Wohnung von Wolfgang Müller
schneidet sie ihm die Haare.
Wolfgang Müller:
"Ich hatte meinen Anorak an, die Uniform darunter und glücklicherweise – es war
Sonnabend – war ja auch keiner im Treppenhaus drin."
Hinweis: Dieses Manuskript ist urheberrechtlich geschützt und darf nur für den privaten Gebrauch des Empfängers
verwendet werden. Jede Verwertung ohne Zustimmung des Urheberberechtigten ist unzulässig.

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Flucht über den Checkpoint Charlie | Manuskript

Ein amerikanischer Soldat bringt den Verkleideten zum Checkpoint Charlie. Zeit für ein Foto
nehmen sie sich noch. Wolfgang Müller geht dann als fünfter US-Soldat über den
Grenzübergang. Sein Doppelgänger bleibt zurück.
Wolfgang Müller:
"Mein Problem: Ich bin nie durch Checkpoint Charlie rein, sodass ich auch nicht wusste, wo
ich laufen musste. Was mir einfiel in meiner Not: Du gehst dort, wo die Autos fahren."
Falsch. Ein Grenzer ruft: "Links gehen!" – Wolfgang Müller tut es. Dann taucht sein
Doppelgänger zu früh hinter ihm auf. Doch Wolfgang Müller schafft es noch in den Westen.
Der Doppelgänger wird festgenommen und bald freigelassen, weil er echt ist. Ein US-Soldat
fährt Wolfgang Müller zur U-Bahn, wo Jane Peterson bangt und wartet.
Wolfgang Müller:
"Ich bin nur aus dem Bus gefallen, wir haben uns umarmt und geheult und gelacht und es
war ganz toll!"
In West-Berlin findet sehr bald die Hochzeit statt. Weil sie sich aber von der Stasi verfolgt
fühlen, reisen sie Ende des Jahres 1974 in die USA aus, wo sie mit ihren zwei Söhnen heute
noch leben. Der Checkpoint Charlie – die Müllers werden ihn nie vergessen.

Hinweis: Dieses Manuskript ist urheberrechtlich geschützt und darf nur für den privaten Gebrauch des Empfängers
verwendet werden. Jede Verwertung ohne Zustimmung des Urheberberechtigten ist unzulässig.

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