Samael Aun Weor Die feineren Kraefte der Natur.pdf

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Râma Prasâd
I.
Die Tattwas
Die Tattwas sind die fünf Modifikationen des Großen Atems. Der Große Atem zerlegt, indem er auf das
Prakriti einwirkt, dieses in fünf Erscheinungsformen, die verschiedene Vibrationsbewegungen zeigen und in
verschiedener Weise tätig sind. Der erste Ausfluss des Entwickelungsstadiums des Parabrahman ist das Âkâsha
Tattwa. Nach diesem kommen der Reihe nach das Vâyu, das Tejas, das Apas und das Prithivi. Sie sind auch unter
der Bezeichnung Mâhâbhûtas bekannt. Das Wort Âkâsha wird gewöhnlich mit Äther übersetzt. Nun ist aber leider in
der modernen englischen Wissenschaft der Schall keine der Eigenschaften des Äthers. Manche auch meinen, das
moderne Medium des Lichtes sei dasselbe wie Âkâsha. Das ist meines Erachtens ein Irrtum. Der Lichtäther ist das
feine Tejas Tattwa und nicht das Âkâsha. Alls die fünf Tattwas müssen zweifellos als Formen des Äthers angesehen
werden, aber die Bezeichnung Äther, ohne nähere Epitheta für Âkâsha angewendet, wirkt irreführend. Wir wollen
Âkâsha Schalläther, Vâyu Gefühlsäther, Apas Geschmacksäther und Prithivî Geruchsäther nennen. Gerade so gut als
im Universum der Lichtäther existieren muß, ein Element äußerst verfeinerter Materie, ohne den die Lichterscheinungen keine ausreichende Erklärung zu finden vermögen, so müssen auch die vier anderer Ätherarten
existieren, ebenfalls Elemente verfeinerter Materie, ohne die sich die Erscheinungen des Schalles, des Gefühls, des
Geschmackes und des Geruches nicht befriedigend erklären lassen.
Der Lichtäther wird von der modernen Wissenschaft als Materie in sehr verfeinertem Aggregatzustande
angenommen. Die Vibrationen dieses Elements sollen das Licht bilden. Und zwar sollen diese Variationen senkrecht
zu der Wellenrichtung erfolgen. Fast in der gleichen Weise werden die Tejas Tattwa definiert. Dieses Tattwa soll
sich aufwärts bewegen und diese Aufwärtsrichtung ist offenbar zugleich die Richtung der Wellen. Außerdem soll die
Vibration des Elementes in Form eines Dreiecks erfolgen.
Angenommen, in dieser Figur sei A B die Wellenrichtung, B C die Richtung der
Vibration. C A ist die Linie auf der, vorausgesetzt dass sich bei der Ausdehnung .die
symmetrischen Verhältnisse des Körpers nicht geändert haben, das vibrierende Atom in
seine symmetrische Lage auf der Linie A B zurückkehren muss.
Das Tejas Tattwa der Alten entspricht also dem Lichtäther der Modernen,
wenigstens was die Art der Vibration betrifft. Dagegen kann sich unsere moderne
Wissenschaft, wenigstens direkt, keine Vorstellung von den vier anderen Ätherformen
machen. Die Vibrationen des Akasha, des Klangäthers, bilden den Schall; und es ist unbedingt erforderlich, sich über den vollkommen andersgearteten Charakter dieser
Bewegungsform klar zu werden.
Das Experiment mit der Glocke im Vakuum beweist; dass die Vibrationen der Atmosphäre den Klang
weitertragen. Und auch einige andere Medien, wie z. B: die Erde oder Metalle leiten bekanntlich den Schall mehr
oder minder gut. Es muss also in all diesen Dingen etwas enthalten sein was der Erzeugung des Schalls
entgegenkommt: die Vibration, die den Schall darstellt. Dieses Etwas ist das indische Âkâsha.
Aber das Âkâsha ist alldurchdringend, ebenso wie es der Lichtäther ist; Warum aber dringt dann kein Klang
an unser Ohr, wenn wir die Glasglocke lüftleer machen? Wir ersehen daraus, dass wir einen Unterschied machen
müssen zwischen den Vibrationen der Elemente, die Klang, Licht u.s.w. erzeugen und den Vibrationen der Medien,
die diese Phänomene unseren Sinnen vermitteln. Es sind also nicht die Schwingungen der Ätherformen, der feinen
Tattwas, die unserer Sinne vernehmen, sondern die von ihnen erzeugten Schwingungen verschiedenartiger Medien,
also von Modifikationen der groben Materie, des Sthûla Mahâbhûta. Der Lichtäther ist ebenso gegenwärtig innerhalb eines verfinsterten Raumes wie außerhalb. Der kleinste Winkel innerhalb der Mauern ist von ihm erfüllt.
ANM.: Der Leser vergegenwärtige sich die Erscheinungen im Telephon oder noch besser die im Photophon. Es ist klar, dass die Wellen, die im
letzteren Falle die Töne erzeugen, nicht von den sichtbaren Strahlen der Sonne stammen. Es sind lediglich akustische Wellen, während die
Sonnenstrahlen Schwingungen des Lichtäthers sind. Was sind nun die akustische Wellen? Zweifellos die Schwingungen des Klangäthers, eines
Teiles des Prânas der Inder, des Âkâsha.
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