Master Thesis 2013 Daniel Konstantin Andersch (PDF)




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Title: Master Thesis 2013 Daniel Konstantin Andersch

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Daniel Konstantin Andersch

Reine Relationen
Von Basaler Zirkularität zur Selbstreferenz
Masterthesis
an der Fakultät für Gestaltung
der Hochschule Augsburg

Daniel Konstantin Andersch

Reine Relationen
Von Basaler Zirkularität zur Selbstreferenz

Reine Relationen
Von Basaler Zirkularität zur Selbstreferenz
Masterthesis
an der Fakultät für Gestaltung
der Hochschule Augsburg

Erstprüfer: Prof. Ulrich Fleischmann
Zweitprüfer: Prof. Hans Heitmann

vorgelegt von:
Daniel Konstantin Andersch
Augsburg, 23.01.2013

Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung

6

2. Determinismus im Wandel
2.1 Begriffsbestimmung
2.2 Der absolute Determinismus
2.3 Der Wandel durch Claude Bernard

7

3. Licht und Geschwindigkeit
3.1 Die Entdeckung der Photographie
3.2 Die Sehmaschine
3.3 Die verschiedenenen Zeitalter der Logik des Bildes

8
9
9
9
11
13

4. Die Theorie von Systemen
4.1 Die allgemeine Systemtheorie
4.2 Beobachtende Systeme
4.3 Mathematische Maschinen

14

5. Die Biologie der Realität
5.1 Humberto Maturana
5.2 Das lebende System
5.3 Der Beobachter als Existenz in Sprache
5.4 Realität als Erklärungsmodell eines Beobachters

17

14
14
15

17
18
19
21

6. Schlussfolgerung

24

7. Von Basaler Zirkularität zur Selbstreferenz
7.1 Subjektive gestalterische Interpretation
7.2 Technische Umsetzung

26
26

Literaturverzeichnis

28

27

1. Einleitung
„Alle Menschen streben von Natur aus nach Wissen.“ 1)

Mit dieser These leitet Aristoteles in die Metaphysik ein. Doch was bedeutet
„Wissen“ und weshalb streben wir „von Natur aus“ danach? Zwei Fragen, die
schon in der Antike Gedankenmodelle hervorbringen, welche versuchen, sich
selbst zu erklären. „Von Natur aus“ deutet auf einen Selbstbezug hin, auf ein
sich selbst erschaffendes Wesen des Strebens.
In der Epistemologie des 20. Jahrhunderts ist der Gedanke des Rückbezugs
ausschlaggebend für grundlegende Erkenntnisse im Umgang mit Systemen.
In Systemtheorie, Kybernetik und Biologie entstehen in interdisziplinärer
Zusammenarbeit Erklärungsmodelle, die auf der Annahme der Rekursion
beruhen.
Der Titel „Reine Relationen“ entspringt einer Theorie von Humberto Maturana,
in der er die Beziehungen von Zustandsveränderungen des Nervensystems
beschreibt. In seinem Modell lebender Systeme, erklärt er den Zusammenhang
von „Basaler Zirkularität“ und sich bedingender „Selbstreferenz“, auf der Basis
der Rekursivität.
Im theoretischen Teil meiner Arbeit untersuche ich den Bezug der Rückkopplung auf die Logik der Wahrnehmung. Durch verschiedene Theorien und deren
Beziehungen, zeigt sich ein Bild des strukturellen Wandels wissenschaftlichen
Denkens, sowie der Einfluss technologischer Entdeckungen auf gesellschaftliche Strukturen.
Die hier gesammelten Erkenntnisse bilden die Grundlage meiner gestalterischen Umsetzung. Als subjektive Interpretation einer Ontologie des Gedanken,
fließen Experiment und Komposition zusammen, mit dem Ziel, eine homogene
audiovisuelle Ästhetik zu erzeugen.

1) Aristoteles, Metaphysik, S.17 / 1.Buch (A)

6

1. Determinismus im Wandel
1.1 Begriffsbestimmung
Die Ideologie und Herrschaft des Mittelalters trennt klar in geistliche und
weltliche Fragestellung. Die Grenzen des Weltlichen und der Wirkungskreis des
Menschen sind eindeutig festgelegt. Die Erkenntnisse aus Astronomie und
Mechanik werden unter klerikalen Bedingungen zum Beweis der Allmacht Gottes
interpretiert. Diese Vorstellung einer allmächtigen Instanz, die alles Weltliche
überwacht, prägt weitgehend das gesellschaftliche Handeln. Klare Abgrenzung
der Zuständigkeiten und absolute Gesetze, sowie die Annahme einer fiktiven
Allmacht ziehen sich bis zur Wende der Neuzeit und sind ebenso
Voraussetzungen der später entwickelten Grundform des Determinismus.
„Ich frage mich, was hätten die Kopernikaner damals als Antwort bekommen, hätten sie das
Relativitäsprinzip gegen Geo- und für Heliozentrität vorgebracht. Die Antwort, fürchte ich, wäre der
Verbrennungstod auf dem Scheiterhaufen gewesen“2)

Den Begriff des Determinismus (abgeleitet von lat. determinare „abgrenzen“,
„bestimmen“), findet man in vielfältiger Form in den heutigen Wissenschaften
wieder. Sowohl die Philosophie und Theologie als auch die Mathematik, Physik
und Astronomie, die Linguistik, Biologie und die Neuro-Wissenschaften
behandeln den Determinismus, wenn auch mit unterschiedlicher Bedeutung.
Ohne näher auf den Diskurs des Begriffs in den diversen Bereichen einzugehen,
möchte ich die für meine Arbeit bedeutsamen Stationen in Entstehung und
Wandel behandeln.

1.2 Der absolute Determinismus
„…Eine Intelligenz, welche für einen gegeben Augenblick alle in der Natur wirkenden Kräfte sowie die
gegenseitige Lage der sie zusammensetzenden Elemente kennte und überdies umfassend genug wäre, um
diese gegebenen Größen der Analysis zu unterwerfen, würde in derselben Formel die Bewegungen der
größten Weltkörper wie des leichtesten Atoms umschließen; nichts würde ihr ungewiss sein, und Zukunft
wie Vergangenheit würden ihr offen vor Augen liegen. …“
3)

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts entwickelt der Mathematiker, Physiker und
Astronom Pierre Simon Laplace (1749-1827), den nach ihm benannten
laplaceschen Determinismus.

2) Heinz von Foerster, Einführung in den Konstruktivismus, S. 84
3) Pierre Simon Laplace, Philosophischer Versuch über die Warscheinlichkeit,

zitiert in SPECTRUM der Wissenschaft spezial Ausgabe 1/2010

7

Der Fortschritt mathematischer Vereinheitlichung und der Einfluss der Mechanik
in der Astronomie führen Laplace dazu, ein einziges mathematisches Gesetz zur
Herleitung aller astronomischer Fakten, für möglich zu halten.
Der mechanische Determinismus geht von der Existenz einer absoluten Welt
aus und verlangt die strenge Berechenbarkeit aller in ihr vorherrschenden
Fakten. Er beschreibt die Welt wie ein Uhrwerk, in dem jeder Zahn eines
Zahnrades zu einer bestimmten Zeit an einer bestimmten Stelle steht, jeder
Zustand die Wirkung des vorhergehenden und die Ursache des Folgenden ist.
Dabei begrenzt ihn jedoch die Notwendigkeit einer Instanz, welche die
Fähigkeit dieser absoluten Wahrnehmung und ein allumfassendes,
mathematisches Verständnis besitzt. Der Einsatz dieser theoretischen Fiktion
führt zu fehlender Falsifizierbarkeit. Zudem beachtet der laplacesche
Determinismus nicht die globalen Wechselwirkungen, sondern addiert
Momentaufnahmen globaler Zustände. Der seinerzeit vor allem in Bereichen
der Astronomie und Wahrscheinlichkeitstheorie anerkannte, von Napoleon
geschätzte Wissenschaftler, sorgte mit dieser Theorie eines vollkommenen
Determinismus in weiten Kreisen für Widerspruch und Unverständnis. Kurz
nach der französischen Revolution, der Aufklärung und dem Gedanken von
freiem Willen, stößt sein absolutes mathematisches Modell auf wenig
Zustimmung.

1.3 Der Wandel durch Claude Bernard
Die Schwierigkeiten von Laplace, sein Modell des Determinismus
wissenschaftlich zu etablieren, überwindert der Physiologe Claude Bernard
(1813-1878) im Jahr 1865 durch Eingliedern des Experimentators in das
Experiment, um Zusammenhänge zwischen experimentellen Bedingungen und
Wirkungen festzustellen. Er beschreibt Determinismus als ein relatives System
notwendiger Abhängigkeiten. Bernard zeigt, dass eine kausale Zustandsfolge
auch unabhängig von den Gesetzen der Mechanik auftreten kann. Sein Begriff
des Determinismus beschreibt die Erforschung des Lebendigen, wobei das
innere Milieu eines Lebewesens nicht zwingend von seiner Umgebung abhängt.

8

„ Das absolute Grundgesetz der Experimentalwissenschaften ist der innerlich bewusste, notwendige
Determinismus der Bedingungen der Naturvorgänge. Er gilt so unbedingt, dass ein Experimentator bei
keinem Naturgeschehen, (…), annehmen kann, es könne in seiner Erscheinungsform eine Veränderung
eintreten, ohne dass zugleich auch die Voraussetzungen für sein Zustandekommen sich geändert hätten;
(…). Das Experiment kann uns nur die Art des Vorgangs zeigen, aber der Zusammenhang zwischen dem
Vorgang und der ihn bestimmenden Ursache ist ein notwendiger und ist unabhängig vom Experiment
selbst, denn er ist mathematisch notwendig und absolut.“4)

Bernards Determinismus entfernt sich dabei von der laplaceschen Vorstellung
einer Weltformel. Für ihn ist es unmöglich, die komplexen Beziehungen
zwischen innerem Milieu und Umgebung, durch konstante gesetzmäßige
Beziehungen zu berechnen und ausschließlich von äußeren Einwirkungen auf
biologische Reaktionen zu schließen. Die Biologie hat ihre eigenen Gesetze, in
der seine allgemeine Vorstellung von Determinismus notwendige und absolute
Kausalbeziehungen definiert. Durch den Einfluss lebender Organismen, als sich
verändernde Variable, auf das statische Modell des universellen Determinismus,
benötigt man kein allumfassendes abgeschlossenes System, aus dessen
absoluten Gesetzen man Zustände beliebiger Teilsysteme herleiten kann.
Vielmehr lassen sich Teilsysteme und deren Beziehungen zueinander
betrachten. Während Bernard davon ausgeht, dass sich die unterschiedlichen
Konstanten tendenziell stabilisieren, zeigt die Chronobiologie heute ein
lebendiges System, das immer „fern vom Gleichgewicht“ ist. 5)
2. Licht und Geschwindigkeit
2.1 Die Entdeckung der Photographie
Neben Einzug und Wandel des Determinismus-Begriffes in der Wissenschaft,
erregt zu dieser Zeit die Entdeckung der Photographie die Aufmerksamkeit
einer breiten Öffentlichkeit. Durch die Eigenschaft, ein Abbild eines immer
kürzer werdenden Moments zu konservieren, es wie eine dünne Scheibe aus der
Realität zu schneiden, beschreibt die Photographie ein deterministisches
Verfahren.
„Wichtig ist, daß das photographische Bild eine bestätigende Kraft besitzt und das die Zeugenschaft der
PHOTOGRAPHIE sich nicht auf das Objekt, sondern auf die Zeit bezieht. Phänomenologisch gesehen, hat
in der PHOTOGRAPHIE das Bestätigungsvermögen den Vorrang vor der Fähigkeit zur Wiedergabe.“6)

4) Claude Bernard, „Introduction à la mèdecine expèrimentale“ von 1865,

zitiert in Spektrum der Wissenschaft spezial, Ausgabe 1/2010, S.10/11
5)

Ilya Prigogine und Isabelle Stengers, Dialog mit der Natur, übers. Von F. Griese, München1981
S.21, zitiert in Spektrum der Wissenschaft spezial, Ausgabe 1/2010, S.11

6) Roland Barthes, Die Helle Kammer, S.99

9

Roland Barthes unterscheidet den „Photographischen Referent“ vom Referent
anderer Darstellungssysteme. Die in Malerei oder Bildhauerei abgebildeten
Motive, beruhen möglicherweise auf realen Situationen. Eine Photographie
zeigt die notwendig reale Sache, die das Licht in die Linse reflektiert.
„Anders als bei diesen Imitationen läßt sich in der PHOTOGRAPHIE nicht leugnen, daß die Sache dagewesen ist. Hier gibt es eine Verbindung aus zweierlei: aus Realität und Vergangenheit.“ 7)

Er vergleicht die Photographie mit der Niederschrift eines Haiku, und schreibt von
„lebendiger Unbeweglichkeit“. (S.59) Weiter bezeichnet er eben dieses Phänomen
als Wesen, als Sinngehalt (noema) der Photographie.
„Der Name des Noemas der Photographie sei also: >Es-ist-so-gewesen< oder auch:
das UNVERÄNDERLICHE.“ 8)

Technische Grundproblematik der Photographie ist die Relation von Bewegung
des Objekts vor der Kamera, sowie Intensität und Dauer des Lichteinfalls, soll die
abzubildende Sache scharf abgelichtet werden. Anfängliche photographische
Aufnahmen hatten Belichtungszeiten von über einer halben Stunde, und
verlangten ausdauernde Standhaftigkeit der Modelle. Die technische Entwicklung eines hochauflösenden, lichtempfindlichen und chemisch reaktiven Trägermaterials, und die rasante Verkürzung der Verschlusszeit beschleunigen den
Einzug der Photographie in den Alltag. Die Wahl des Aufnahmeortes, der
Perspektive des Ausschnitts und des Augenblicks, in dem der Auslöser betätigt
wird, gibt dem Photograph unzählige Gestaltungsmöglichkeiten. Somit zeigt
das Abgebildete neben dem zeitlichen und perspektivischen Ausschnitt, immer
auch die Bildsprache des Photographen. Das topographische Gedächtnis des
Betrachters ist Gegenspieler, denn nun steht die eigene Wahrnehmung gegen
eine Aufzeichnung, die unbestritten das zeigt, was war. In der Auseinandersetzung mit der Photographie gliedert Roland Barthes in „studium“ und „punctum“.
Das „studium“ beschreibt das Gewesene, die abgebildeten Fakten. Der Abgleich
mit der Zeit, mit der Gegenwart und Zukunft führen zum „punctum“, dem „das
wird sein“. Barthes schreibt:
„Indem die PHOTOGRAPHIE mir die vollendete Vergangenheit der Pose (den Aorist) darbietet, setzt sie
für mich den Tod in die Zukunft.“9)

7) Roland Barthes, Die Helle Kammer, S.86
8) Roland Barthes, Die Helle Kammer, S.59
9) Roland Barthes, Die Helle Kammer, S.106

10

2.2 Die Sehmaschine
In „Die Sehmaschine“ schildert der Architekt und Philosoph Paul Virilio (geb.
1932 in Paris) die Entstehungsgeschichte und Entwicklung der Photographie,
und deren Einfluss auf die Geschwindigkeit gesellschaftlichen Wandels. Er
beginnt mit einem Gespräch über die Unterschiede der photographischen
Abbildung zur bildenden Kunst, zwischen Paul Gsell und Auguste Rodin.
Dabei geht es vor allem um die Darstellung der Bewegung und die Frage nach
Wahrhaftigkeit. Stellt der eingefrorene Augenblick vermeintlicher Realität in der
Photographie die Wahrheit dar, oder die vom Künstler fortschreitende Entwicklung
der Gebärde? Virilio unterscheidet hier Zweierlei. Das Sehen auf „natürliche Weise“,
in dem der Blick in Bewegung versetzt wird, und die Art von Sehen, die zusätzliche
Apparaturen benötigt.
Seit der Antike spielt die Optik in allen Kulturkreisen eine bedeutende Rolle in Künsten und Wissenschaften. Neben dem wissenschaftlichen Einsatz, vor allem in der
Astronomie, bedient sich die Kunst den Mitteln der Perspektive und Bewegung zur
optischen Täuschung.
„Alles war dunkel und doch zugleich voll Glanz“10)

Von der Camera Obscura von Al Hazen im 10. Jahrhundert bis zur ersten
Photographie um 1822 von Nicéphore Niépce, gewinnt das Phänomen des
Lichts für Wissenschaft, Technik und Fortschritt immer weiter an Bedeutung.
Die Verbreitung der Straßenbeleuchtung im schnell wachsenden Paris des späten
17. Jahrhunderts geht zurück, auf einen Polizeileutnant La Reynie, der sogenannte
„Beleuchtungsinspektoren“ einsetzt, um auch Nachts die Straßen zu erhellen und
die Anwohner zu beruhigen. Bis zu seinem Ruhestand, 1697, stehen 6500
stationäre Laternen in den Straßen von Paris. Das künstliche Licht reicht über die
Orte, die Theater und Paläste, an denen es zur Verwandlung der Realität in Illusion
beiträgt hinaus, bemüht, jeden Winkel der Welt zu erhellen.
„Das künstliche Licht war schon als solches ein Schauspiel, das bald allen geboten wurde, und die öffentliche
Beleuchtung, die Demokratisierung der Beleuchtung, wurde geschaffen, um den Blick aller zu täuschen.“ 11)

Paul Virilio untersucht den Vormarsch des künstlichen Lichts in die Städte, Straßen,
die Häuser und Räume, und seine Einwirkung auf die Wahrnehmung.

10) Paul Virilio, Die Sehmaschine, S.33, Zitat: Edgar Allan Poe
11) Paul Virilio, Die Sehmaschine, s.31

11

Geprägt durch eine Kindheit an der französischen Atlantikküste zur Zeit des Zweiten Weltkriegs, beschäftigt ihn hauptsächlich das Motiv der Geschwindigkeit technisierter Entwicklung. Fortschrittskritisch behandelt Virilio die Leichtfertigkeit im
Umgang mit technischen Errungenschaften und dadurch hervorgerufenene
Abhängigkeit. Er entwirft die Dromologie (zu altgr. dromos „Wettlauf“, und logos
„Wissenschaft“), die“ Logik des Laufs“, als transhistorische und transpolitische
Forschungs- und Sichtweise (Phänomenologie), zur Untersuchung gesellschaftlicher Verhältnisse unter spezieller Berücksichtigung von deren Verhältnis zur
Geschwindigkeit.
Mit dem Phänomen des „Dromologischen Stillstands“ kann man den Leerlauf
beschreiben, der durch Übertaktung entsteht. Ein Effekt der Selbstblockade, ein
Immobilismus, der für Virilio den eigentlichen Wesenskern der Geschwindigkeit
darstellt. Virilio sieht Geschwindigkeit als verborgene Seite des Reichtums und
der Macht und damit entscheidenden Faktor, der die Gesellschaft bestimmt.
Geschichtliche Epochen und politische Ereignisse werden unter diesem Blickwinkel zu Geschwindigkeitsverhältnissen.
Die Eigenschaft der Photographie, uns stets das Gewesene vor Augen zu halten,
hat neben der deterministischen Deutung auch einen rekursiven Effekt. Ein
Foto erlaubt uns, zumindest ausschnitthaft, immer wieder einen bestimmten
Ort zu einer bestimmten Zeit zu erfahren. Dieser Rückbezug fließt in gegenwärtige und zukünftige Entscheidungen ein. Der Begriff der „Erinnerung“, beinhaltet das Innere, die Fähigkeit, einen inneren Zustand wieder hervorzurufen.
Diese Rekursion verändert die Logik des Bildes, oder anders gesagt, die gesellschaftliche Wahrnehmung. Alle ihr folgenden Entwicklungen bauen auf das
Verständnis dieser Rekursion auf.

12

3.3 Die verschiedenen Zeitalter der Logik des Bildes
Die Erfindung einer topographischen Methode in der Antike, diente Rhetorikern
und Rednern als Gedächtnisstütze. Mit Hilfe geistiger Bilder, und der Organisation von Gedanken auf deren Topologie, entsteht ein topographisches Gedächtnis.
Diese Form der Wahrnehmung bringt, so Virilio, „Generationen des Sehens“
hervor, wohingegen die Logistik der Wahrnehmung zur „Eugenik des Blicks“12)
führt. Den Weg zur „Topographischen Amnesie“, gliedert Virilio in drei Zeitalter.
Die elementaren Ausdrucksweisen in Theater, Malerei, Radierung und Architektur, von der Antike bis ins 18. Jahrhundert, ordnet er ins Zeitalter der formalen
Logik des Bildes. Die Auseinandersetzung mit dem Bild erfordert physische
Anwesenheit und eine Bewegung des Geistes. Das Bild steht für Realität.
„Alles was ich sehe, ist prinzipiell in meiner Reichweite, zumindest in der Reichweite meines Blickes, es ist
vermerkt auf der Karte des >ich kann<.“13)

Die Entwicklung der Photographie und Kinematographie, und der damit
einhergehende Dokumentarismus, liegen im Zeitalter der dialektischen Logik
des Bildes. Die Beweiskraft der Aufzeichnung erlangt Absolutheit, und wird vor
Gericht zugelassen. Die hohe Geschwindigkeit, mit der man ein vermeintliches
Abbild der Realität erhält, verändert die Struktur des Journalismus und der
Medien. Das Bild steht für Aktualität.
“Die Photographie bereitet jene heilsame Bewegung vor, durch die Mensch und Umwelt einander entfremdet
werden, und die das Feld freimacht, wo alle Intimitäten zugunsten der Erhellung der Details fallen.“14)

Die Quantentheorie von Max Plank und die allgemeine Relativitätstheorie von
Albert Einstein verändern zu Beginn des 20. Jahrhunderts den Blick auf Raum
und Zeit. Das digitale Zeitalter der Videographie, Holographie und Infographie ist
das Zeitalter der paradoxen Logik des Bildes. Die Übersetzung des Realen in
Wellen, der Umgang mit computergenerierten Bildern, führt zur Vereinheitlichung und Automatisierung der Wahrnehmung, zu “Synthetischem Sehen“. Das
Bild steht für Virtualität.
„Das Zeitalter der intensiven Zeit ist nicht mehr das der physischen Transportmittel. Es ist, im Gegensatz
zu derjenigen der vormals extensiven Zeit, ausschließlich dasjenige des Telekommunikationsmittels, anders
gesagt: dasjenige des Auf-der-Stelle und der häuslichen Bewegungslosigkeit.“ 15)

12) Paul Virilio, Die Sehmaschine, S.37
13) Maurice Merleau-Ponty, Das Auge und der Geist, übers. Von Hans Werner Arndt, Hamburg 1984, S. 16
14) Walter Benjamin, Kleine Geschichte der Photographie,

zitiert in Die Sehmaschine von Paul Virilio, S.63
15) Paul Virilio, Rasender Stillstand, S.42

13

4. Die Theorie von Systemen
4.1 Die allgemeine Systemtheorie
„Die Systemtheorie ist zu einer Art sich selbst beobachtendem, autopoietischem, rekursivem

Mechanismus, wenn man so will: zu einem System geworden, das eine intellektuelle Eigendynamik
entfaltet, die nach meinem Eindruck zu dem Faszinierendsten gehört, was wir heute in der so
problematischen so genannten postmodernen Situation vorgeführt bekommen.“16)

Aufbauend auf dem Bernardschen Determinismus und seiner Entwicklung, kam
in der Biologie der 1920 Jahre erneut der Gedanke einer Theorie zur Betrachtung komplexer Systembeziehungen auf. Der Biologe Ludwig von Berthalanffy
entwickelt den Begriff der allgemeinen Systemtheorie(General Systems Theorie)
und setzt damit der isolierten Betrachtung von Einzelphänomenen in der klassischen Physik, ein Modell der organisierten Komplexität entgegen. Die Systemtheorie sucht übereinstimmende Gesetze in Systemmodellen diverser Klassen
und versucht diese zu formalisieren.
Dieser allgemeine Ansatz verbreitet sich in den verschiedenen Bereichen der
Wissenschaft und fördert interdisziplinäre Zusammenarbeit. Zu nennen wären
hier zum Beispiel die Macy-Konferenzen von 1946 bis 1953 und die späteren Arbeiten am BCL(Biological Computer Laboratory) ab 1958. Neben den Prinzipien der
Komplexität und des Gleichgewichts, sind vor allem Selbstorganisation und Rekursivität zentrale Punkte. In den Sozialwissenschaften findet die Theorie offener
System regen Anklang.

4.2 Beobachtende Systeme
„Action is system“ zitiert der Soziologe Niklas Luhmann in einer seiner Vorlesungen
Talcott Parson, und betitelt dies als Leitsatz Parsons Werk. In Parsons Theorie sind
Handlung und System nicht getrennt voneinander zu behandeln, sondern Handlung ist als System zu verstehen. Der Begriff der Rückkopplung ermöglicht der
Soziologie die Erklärung von Verhaltensmustern. Besonders die Kybernetik, ist im
Wesentlichen, als Wissenschaft der Steuerung- und Regelung darauf aufgebaut.
Der Mathematiker Norbert Wiener kam aus der Nachrichten- und Kommunikationstechnik, als er 1947 den Begriff der Kybernetik aus dem griechischen „kybernetes“ für „Steuermann“ ableitet. Die übergreifende Beobachtung maschineller,

16) Niklas Luhmann, Einführung in die Systemtheorie, S.65

14

biologischer und soziologischer Systemvorgänge und daraus abgeleitete Gesetzmäßigkeiten, verändern die Wahrnehmung der Einzeldisziplinen. Eine Weiterführung der Rekursivität wird von dem Physiker Heinz von Foerster in Form der „Kybernetik Zweiter Ordnung“(second order cybernetics) 17) entwickelt.
Diese Theorie beobachtender Systeme ist eine epistemologische Interpretation der
Systemtheorie. Sie untersucht die Begriffe zweiter Ordnung. Begriffe, die sich auf
sich selbst anwenden lassen. Ein Studium der Veränderung des Verhaltens eines
Organismus, unter dem Einfluss seines eigenen Verhaltens. Die Weiterentwicklung
der Kybernetik durch Heinz von Foerster beruht auf dem Begriff des Operators,
den unter anderen, der Mathematiker und Logiker Alan Turing für seine „Turingmaschinen“ anwendet. Hierbei ist nicht von mechanischen Maschinen die Rede,
sondern von mathematischen.
„Ich werde mich dieser Terminologie anschließen, denn es ist günstig mit einem Operator etwas Konkretes
verbinden zu können.“ 18)

4.3 Mathematische Maschinen
Heinz von Foerster unterscheidet zunächst in zwei Arten von Maschinen. Eine
Triviale Maschinen verbindet durch ihre Operation bestimmte Ursachen mit
bestimmten Wirkungen. Durch Vorgabe der Variablen und der Operation,
definiert man die Maschine.
Darauf ist jeder Eingabewert durch die Operation einem Ausgabewert
zugeordnet. Zusammenfassend ist eine Triviale Maschine synthetisch
determiniert, analytisch determinierbar, vergangenheitsunabhängig und
voraussagbar.
„Diese Eigenschaften müssen Laplace vorgeschwebt haben, als er seine Einleitung zur Abhandlung über
Wahrscheinlichkeitsrechnung schrieb“19)

Die Nicht-triviale Maschine unterscheidet sich dadurch, dass ihre
Operationen von inneren Zuständen beeinflusst werden, welche wiederum
von vorangegangenen Operationen abhängen. Ist die Operation einer Trivialen
Maschine relativ leicht zu analysieren, so erschwert diese Form der Maschine es
einem Experimentator der ihre Definition nicht kennt, da er unterschiedliche
Ergebnisse zu vermeintlich gleichen Rechenvorgängen erhält, und umgekehrt.
17) Niklas Luhmann, Einführung in die Systemtheorie, S.42
18) Heinz von Foerster, Einführung in den Konstruktivismus, S.59/60
19) Heinz von Foerster, Einführung in den Konstruktivismus, S.62

15

Daraus folgt die Unvorhersagbarkeit Nicht-trivialer Maschinen.
„Wann immer sich beunruhigende Zeichen von Nicht-Trivialität andeuten, eilen wir zu Fachleuten, deren
Beruf es ist zu trivialisieren. Ja, manchmal versuchen wir sogar, unsere Mitmenschen zu trivialisieren,
denn man könnte sich dann manche Überraschung ersparen.“20)

Beim Versuch eine Epistemologie der Nicht-trivialität zu entwickeln, fragt sich
Foerster, wie man durch die quantitative Codierung aller Reize, und die
Organisation kognitiver Prozesse, zu diesem Reichtum an Erfahrungsqualitäten
gelangt. Dabei weist er auf die Arbeit des französischen Mathematikers Henri
Poincare hin, der bei der Auseinandersetzung mit Räumen höherer
Dimensionen, vor dem Problem stand, eben solche vieldimensionalen
Geometrien anschaulich zu machen.
„Begreifen war das Stichwort,…. Verallgemeinert man die Poincarésche Einsicht, so deutet sie im

wesentlichen auf eine zirkulare Organisation der kognitiven Prozesse. “21)

Diese Wechselwirkung von Sensorium und Motorium ist Grundlage für das
Modell geschlossener Wirkungskreise. Das Erlebte ist eine Korrelation der von
den verschiedenen Organen gelieferten Signale.
Die daraus resultierende Schaltung (Flip-Flops), ist Basis der heutigen
Prozessoren in der Computertechnik.
Der schweizer Epistemologe Jean Piaget, veröffentlicht 1933 die Ergebnisse
seiner Untersuchungen „Die Konstruktion der Wirklichkeit beim Kind“, die, so
Foerster, die Grundsteine für konstruktivistisches Denken legt. Seine Forschung
im Bereich frühkindlicher Entwicklungsvorgänge sensomotorischer
Kompetenzen, zeigt die Notwendigkeit der Aktion, als Voraussetzung einer
Perzeption, welche die Voraussetzung einer erneuten Aktion ist. Diese
Rekursivität integriert Heinz von Foerster in das Maschinenmodell und erzeugt
damit einen geschlossenen Wirkungskreis. Auf dieser Schließung basiert die
Kybernetik zweiter Ordnung.
„Nicht der Reiz, sondern der Organismus ist für sein Verhalten verantwortlich.“ 22)

Als Gründer und langjähriger Direktor des Biological Computer Laboratory
(BCL) 1958 in Illinois, und Teilnehmer der Macy-Konferenzen zeigt Foerster sein
hohes Interesse an interdisziplinärer Zusammenarbeit. Einer seiner langjährigen
Freunde und Kollegen ist der Biologe Humberto Maturana, der sowohl die

20) Heinz von Foerster, Einführung in den Konstruktivismus, S.66
21) Heinz von Foerster, Einführung in den Konstruktivismus, S.68
22) Heinz von Foerster, Einführung in den Konstruktivismus, S.74

16

Arbeit Heinz von Foersters, als auch die Sichtweise Niklas Luhmanns stark beeinflusst. So ist die Entwicklung des Begriffes der Autopoiesis von Maturana und
Francesco Varela, ausschlaggebend für eine Wende Luhmanns.
„…Die These operationaler Geschlossenheit impliziert eine radikale Veränderung in der Erkenntnistheorie,
auch in der vorausgesetzten Ontologie.(…) In diesem Zusammenhang kann man die Radikalität dieser
Neuerung kaum unterschätzen.“ 23)

5. Die Biologie der Realität
5.1 Humberto Maturana
In „Die Biologie der Realität“ sind Texte von Humberto R. Maturana versammelt,
die die Entwicklung der biologischen Theorie der Kognition und des Erkennens
repräsentieren.
Der 1928 in Santiago de Chile geborene Biologe beginnt 1960, nach
Forschungen am MIT, seine Tätigkeit im Gebiet der Gehirnwissenschaften an der
Universidad de Chile. Von 1969-1970 arbeitet er auf Einladung von Heinz von
Foerster als Gastprofessor an der University of Illinois und dem BCL. Ab 1970
kehrt er zurück an die Universidad de Chile und widmet sich seiner Arbeit an
der „Biologie der Kognition“. In enger Zusammenarbeit mit dem Neurobiologen
Francesco Varela, entwickelt er 1972 den Begriff der „Autopoiesis“. Ende 1973, nach
Übernahme der Regierung durch das Militär, verlässt Francesco Varela Chile, und
Maturana setzt seine Arbeit an seinem Aufsatz „Biologie der Sprache“, den er 1975
fertigstellt, alleine fort.
Maturana verknüpft in „Die Biologie der Realität“ seine vorangegangen
Forschungen und Veröffentlichungen und legt die Entwicklung seiner biologischen
Theorie des Erkennens dar. Intensiv widmet er sich der Anatomie und Physiologie
des Nervensystems, der Physiologie der Wahrnehmung und dem Phänomen der
Erkenntnis. Dabei grenzt er sich klar von transzendentalen Annahmen oder
Voraussetzungen ab und konstituiert die Anwendung der Validierung
naturwissenschaftlicher Erklärungen. Die „Biologie der Realiät“ positioniert sich
zwischen den Extremen repräsentationistischer und solipsistischer Erklärungen
und formuliert eine kritische Auseinandersetzung mit Objektivismus und
Idealismus.

23) Niklas Luhmann, Einführung in die Systemtheorie,

zur Autopoiesis, S.114

17

5.2 Das lebende System
Aufbauend auf dem Prinzip des geschlossenen Wirkungskreises, entwickelt
Maturana sein Erklärungsmodell der Biologie der Realität, indem er den
Rückbezug als grundlegend für Entstehung und Erhaltung lebender Systeme
bezeichnet. Das lebende System, als ein Zusammenwirken von Bestandteilen und
deren Organisation, tritt als strukturdeterminiertes System auf, da es sich nur
durch strukturelle Trennung definieren kann. Dabei ist die Struktur der Raum, in
dem sich die Bestandteile organisieren.
Die Einzigartigkeit der strukturellen und organisatorischen Voraussetzungen und
daraus resultierender Determination, führen zu einer Identität, welche der basalen
Zirkularität genügen muss, um am Leben zu bleiben.
„Es ist die Zirkularität seiner Organisation, die ein lebendes System zu einer
Interaktionseinheit macht. Und es ist eben diese Zirkularität, die vom System
erhalten werden muss, damit dieses als lebendes System erhalten bleibt und
seine Identität durch verschiedene Interaktionen hindurch bewahren kann.“ 24)

Für eben diesen Prozess entwickelte Maturana das „Konzept der Autopoiesis“,
das interdisziplinär in den Wissenschaften aufgegriffen wurde. Neben Heinz von
Förster, der die Theorien Maturanas in den radikalen Konstruktivismus adaptierte, übernahm vor allem Niklas Luhmann das „Konzept der Autopoiesis“ in
die soziologische Systemtherie.
„Maturana hat in einer Veranstaltung hier an der Universität Bielefeld gesagt, man könne die
lebende Zelle komplett chemisch beschreiben. [...]- aber nicht die Autopoiesis. Autopoiesis ist
ein Prinzip, das nur in lebenden Zellen und nur als Leben realisiert werden kann und das über
chemische Beschreibungen zwar abgebildet, aber in der eigenen reproduktiven Autonomie nicht
verständlich gemacht werden kann.“ 25)

Aus dem Drang, die Zirkularität zu erhalten, wird das lebende System zur
Selektion bewegt. Die Selektion, als differentielle Verwirklichung der Strukturen
fordert eine Koordination von Interaktionen und setzt somit kognitive
Fähigkeiten voraus.
„Lebende Systeme sind kognitive Systeme, und Leben ist ein Prozess der Kognition.
Diese Aussage gilt für alle Organismen, ob diese ein Nervensystem besitzen oder nicht.“ 26)

24) Humberto Maturana, Biologie der Realität, S.27
25) Niklas Luhmann, Einführung in die Systemtheorie, S.262f
26) Humberto Maturana, Biologie der Realität, S.32

18

Die Fähigkeit des Einzellers kognitiv zu entscheiden und somit zu handeln, wird
bei höheren lebenden Systemen durch das Nervensystem erweitert.
Maturana bezeichnet das Nervensystem als geschlossenes neuronales Netzwerk,
das einen Ausschluss durchgreifender Effekte (Emergenz) gewährt. In der
Funktionalität des Nervensystems kann es daher keinen Unterschied zwischen
Illusionen, Halluzinationen oder Wahrnehmungen geben, da ein geschlossenes
neuronales Netzwerk zwischen intern und extern ausgelösten Veränderungen
relativer neuronaler Aktivität nicht unterscheiden kann.
„Hinsichtlich seiner Zustandsdynamik ist das Nervensystem ein geschlossenes System.“ 27)

Diese operationale „Schließung“ ist grundlegend für die Theorien Humberto
Maturanas. Doch wie lässt sich das Zusammenwirken geschlossener Systeme erklären? Für Claude Bernard lassen sich diese vielfältigen Austauschprozesse von innerem und äußerem Milieu nur schwer erklären.
„… . Nur sind in den Experimentalwissenschaften diese Zusammenhänge von zahlreichen komplexen und
unendlich verschiedenartigen Vorgängen umgeben, die sie unseren Augen verhüllen.“ 28)

Hierzu entsteht entwickelt Maturana den Begriff der „Strukturellen Kopplung“,
der wiederum Niklas Luhmanns Arbeit in Bezug auf soziale Systeme, stark
beeinflusst hat. Durch Strukturelle Kopplung interner wie externer Systeme,
verändert das Nervensystem unentwegt seinen Zustand. Die kognitive Fähigkeit
interne Zustände mit der Wahrnehmung von Reizen zu koppeln, erzeugt
„Reine Relationen“.
„Das Nervensystem operiert daher als ein geschlossenes Netzwerk sich verändernder Relationen der Aktivität zwischen seinen Bestandteilen, d.h. es ist für seine Organisation konstitutiv, dass jede Veränderung der
Relationen der Aktivität zwischen seinen Bestandteilen zu weiteren Veränderungen der Relationen der
Aktivität zwischen ihnen führt, und dass das Nervensystem daher in diesem Sinne ohne Input oder Output
operiert.“
29)

5.3 Der Beobachter als Existenz in Sprache
Besitzt das lebende System ein Nervensystem, so erweitert sich sein Interaktionsbereich. Der Umgang mit Reinen Relationen durch Zustandsveränderung der
Neuronalen Aktivität bildet die Grundlage zur Emotionalität.
Maturana beschreibt Emotionen als Körperdispositionen für Handlungen und als
Grundlage menschlicher Existenz.

27) Humberto Maturana, Biologie der Realität, S.186
28) Spektrum der Wissenschaft spezial, Ausgabe 1/2010, S.10
29) Humberto Maturana, Biologie der Realität, S.208

19

Den Menschen kennzeichnet sein breiter Interaktionsbereich und die damit
verbundene Erweiterung kognitiver Fähigkeiten. Die Entwicklung der Sprache,
als Operation der Referenz, ist der autopoietische Prozess menschlicher
Existenz.
„Wir menschlichen Wesen geschehen in Sprache, und wir verwirklichen uns in Sprache als
menschliche Wesen. Es gibt keinen Weg, uns selbst oder irgend etwas anderes außerhalb
der Sprache zu unterscheiden.“ 30)

Dabei behandelt er sprachliches Verhalten als „Orientierungsverhalten“.
„Sprachliches Verhalten ist Orientierungsverhalten; es orientiert den zu Orientierenden
innerhalb seines kognitiven Bereiches auf Interaktionen hin, die unabhängig sind von der
Art der orientierenden Interaktionen selbst.“31)

Wenn das Nervensystem dem Lebewesen die Interaktion mit „Reinen
Relationen“ ermöglicht, erlaubt die Sprache dem Menschen rekursiv
„Repräsentationen Reiner Relationen“ zu erzeugen. Die Fähigkeit in Sprache zu
bezeichnen, führt zu Bewusstsein. In Sprache zu interagieren schafft
Selbstbewusstsein. Sprache ermöglicht Gedanken in Form von operativer
struktureller Kopplung. In Sprache handeln bedeutet strukturell zu interagieren.
Den Fluss der Koordinationen von Handlungen und Emotionen zwischen
Menschen, die rekurrent in Sprache interagieren bezeichnet Maturana als
Konversationen. Zusätzlich ergibt sich aus der Sprache der Begriff des
Beobachters.
„Die Umwelt existiert nur für einen Beobachter, und sie ist als solche ein Phänomen des
Sprachhandelns.“32)

Der Beobachter kann in Sprache interagieren . Dadurch, dass wir mit mehreren
Repräsentationen gleichzeitig interagieren, erzeugen wir Relationen, mit deren
epräsentationen wir sodann erneut interagieren können.
„Ich entstehe als eine Erfahrung, in meiner Operation meine Erfahrung mit meinen
Erfahrungen zu erklären.“ 33)

30) Humberto Maturana, Die Biologie der Realität, S.255
31) Humberto Maturana, Die Biologie der Realität, S.259
32) Humberto Maturana, Die Biologie der Realität, S.209
33) Humberto Maturana, Die Biologie der Realität, S.79

20

5.4 Realität als Erklärungsmodell eines Beobachters
Indem der Beobachter versucht operative strukturelle Kopplungen zu erklären,
generiert er Mechanismen. Erklärungsbereiche wie die Wissenschaften stellen
generative Mechanismen dar. Es ist nun vom Beobachter abhängig, welchen
Realitätsbereich er mit Hilfe seiner Erklärungen im Geflecht ko-ontogenetischer
Drift erzeugt.
„Realität ist ein Bereich, der durch Operationen des Beobachters bestimmt wird.“ 34)

Maturana beschreibt Sprache als biologisches Phänomen, das durch das
Operieren von Menschen als lebende Systeme erzeugt wird. Dabei betont er,
dass Sprache zwar die Neurophysiologie der Beteiligten voraussetzt, selbst aber
kein neurophysiologisches Phänomen ist. In Beziehung zur Kybernetik zweiter
Ordnung, entwickelt er die Existenz und das Bewusstsein des Beobachters in
Sprache durch den Begriff der Rekursivität.
In der „Rekursion erster Ordnung“ entstehen Objekte als „konsensuelle
Koordinationen konsensueller Koordinationen von Handlungen, die die
konsensuellen Koordinationen, die sie koordinieren, überdecken.“
Als Phänomen der Unterscheidung bringen wir das Beobachten als die
„Rekursion zweiter Ordnung der konsensuellen Koordinationen von
Handlungen“ hervor.
Weiter bezeichnet Maturana den Beobachter als eine „Rekursion dritter
Ordnung, mit der die operationale Verwirklichung des Beobachters in einer
Körperlichkeit unterschieden wird.“
Wenn Sprachhandeln, Beobachten und Beobachter entstehen, dann kann in
einer Gemeinschaft von Beobachtern auch das Phänomen des
Selbst-Bewußtseins entstehen, und zwar als eine „Rekursion vierter Ordnung“35)
„In der Tat gibt es die Operation der Referenz nur in der Sprache, und außerhalb der Sprache sein zu
wollen, ist für uns als Beobachter widersinnig.“36)

34) Humberto Maturana, Biologie der Realität, S.228
35) Humberto Maturana, Biologie der Realität, S260/261
36) Humberto Maturana, Biologie der Realität, S255/4.Sprache

21

Die Hervorhebung der Einzigartigkeit und Individualität lebender Systeme und
die Besonderheiten menschlichen Handelns, die Bedeutung der Sprache und
die Konstitution des Beobachters weisen darauf hin, welche Vielzahl von
Bereichen zusammenhängend betrachtet an der Bildung eines Realitätsbereiches beteiligt sind. Die Autopoiesis als Bezeichnung, für den sich selbst
erschaffenden Prozess lebenserhaltender Maßnahmen, beruht auf dem Prinzip
des geschlossenen Wirkungskreises. Die Operation der Unterscheidung trennt,
im Bezug zur Systemtheorie, immer ein System von der Umwelt. Luhmann
verweist hierzu auf George Spencer Brown, der in “the laws of form“, ein System
als Form mit zwei Seiten beschreibt. Bereits Aristoteles erklärt die Ganzheit im
Entstehen der Dinge, als Zusammensetzung von Stoff und Form. 37)

37) Aristoteles, Metaphysik, S.180/181

22

Lebende Systeme als strukturdeterminierte Systeme
Struktur als der Raum, in dem sich die Bestandteile eines Systems organisieren.

Bestandteile

Basale Zirkularität

Lebende System

Struktur

Organisation

Der Phänomenbereich des Beobachters als Existenz in Sprache
Bedingung für das Entstehen von Sprache sind Organismen,
die in ko-ontogenetischem strukturellen Driften miteinander leben.

Rekursion vierter Ordnung
Rekursion dritter Ordnung
Rekursion zweiter Ordnung
Rekursion erster Ordnung

Selbst-Bewußtsein

Beobachten

konsensuelle Koordinationen
von Handlungen

Objekte

Beobachter

konsensuelle Koordinationen

Grafik: Daniel Andersch

23

6. Schlussfolgerung

Die Vorstellung von Realität, und der Wandel der hier behandelten
Erklärungsmodelle in den Wissenschaften, zeigen in einer Gegenüberstellung,
den temporären Verlauf einer Wahrnehmung der Wirklichkeit. Von der
laplaceschen Idee einer berechenbaren, absoluten Welt, über die Annahme
einer zirkularen Organisation des Lebens, bis zur Entwicklung des geschlossen
Wirkungskreises, stellt sich eine deutliche Veränderung in der Struktur der
Selbstwahrnehmung dar. Die Analogie in der klassischen Vorstellung von
Ursache und Wirkung, weicht im Zeitalter digitaler Technologien, der
Relativierung von Raum und Zeit. Die Epistemologie als Mittelweg zwischen
den Extremen des Objektivismus und des Idealismus, behandelt die Erklärung
als generativen Mechanismus, welcher der wissenschaftlichen Validierung und
ihrer Falsifizierbarkeit obliegt.

24

Beginn des 20. Jh

18. Jh bis zu Beginn des 20. Jh

Antike bis zu Beginn des 18. Jh

25

y

Op(x) z
Opx(z)

Z

y
z‘

y

Z

Op( ) =

Geschlossener Wirkungskreis

Wechselwirkung von Sensorium und Motorium

M

S

Zirkulare Organisation

Anstelle des Operators tritt ein interner Zustand z

x

Nicht-triviale Maschinen

Verbindung gewisser Ursachen mit gewissen Wirkungen

Op(x)
y=Op(x)

y

Virtualität

Videographie - Holographie - Infographie

Zeitalter der paradoxen Logik des Bildes

Aktualität

Photographie - Kinematographie

Zeitalter der dialektischen Logik des Bildes

Realität

Determinismus und Vorhersagbarkeit als
verschiedene operationale Bereiche in der
Lebenspraxis des Beobachters

Der Determinismusbegriff bei
Humberto Maturana

Erforschung des Lebendigen
Das „innere Milieu“ eines Lebewesens hängt nicht
zwingend von seiner Umgebung ab.

Bernardscher Determinismus

Ein einziges mathematisches Gesetz,
zur Herleitung aller astronomischen Fakten

OP

Malerei - Radierung - Architektur - Bildhauerei

x

Laplacescher Determinismus

Zeitalter der formalen Logik des Bildes

Triviale Maschinen

Determinismus im Wandel

Die Zeitalter der Logik des Bildes nach Paul Virilio

Kybernetik nach Heinz von Foerster

7. Von Basaler Zirkularität zur Selbstreferenz
In der praktischen Umsetzung meiner Masterarbeit versuche ich, eine
gestalterische Interpretation, der aus den behandelten Theorien gewonnen
Erkenntnissen, hervorzubringen.
Dabei ist die Entwicklung einer homogenen audiovisuellen Ästhetik, zentraler
Bestandteil meiner subjektiven Darstellung.
„Der Gedanke enthält die Möglichkeit der Sachlage, die er denkt. Was denkbar ist, ist auch möglich.“ 37)

Die Idee der Ontologie des Gedanken, als operative strukturelle Kopplung in
Sprache, dient als Ausgangspunkt meiner inhaltlichen Konzeption.
Die Dekonstruktion einer räumlichen und zeitlichen Vorstellung zur Entstehung
eines Gedanken, und die rekursive Organisation von Strukturen bestimmen
meine Darstellungsform.
7.2 Das Experiment
Ein wirksames Mittel, Situationen zu finden die reich an Erfahrungen sind, ist das
Experiment. Experimentieren dient der Erkenntnisgewinnung. Es gibt diverse
Voraussetzungen und Richtungen, die ein Experiment bestimmen.
Dabei vereint alle Experimente der kurzweilige enthropische Zustand, in dem
die Möglichkeiten durchweg ein und dieselbe Wahrscheinlichkeit einnehmen.
Das Experiment lässt sich fallen, es gibt sich völlig hin, denn der Ausgang ist
bewusst unbestimmt. Dabei ist das Experiment in seiner Dauer zeitlich nicht
eingeschränkt. Meiner Erfahrung nach ist es ein Bestandteil meiner Arbeitsweise
experimentell an Problemstellungen heranzugehen, um unkonventionelle,
unvoreingenommene Antworten zu generieren. Antworten, die sich dann zum
Grundstock interdisziplinärer Projekte verbinden lassen. Der Forschungsdrang
und die Neugier, als auch die Improvisation und Intuition beruhen auf einem
Problem, einer kognitiven Grenze, die überschritten werden will. Sie alle spielen
im Experiment zusammen und laden ein, vom konkreten Ziel befreit, eine
fließende Reise durch die Bereiche des Möglichen und Unmöglichen anzutreten.

37) Ludwig Wittgenstein, Tractatus Logicus Philosophicus, S.17, 3.02

26

Da es möglich ist, das Ergebnis eines Experiments, als Grundlage für ein
weiterführendes zu nutzen, lässt sich durchaus auch projektbezogen eine lange,
ergebnisorientierte Experiment-Kette erstellen.
7.3 Umsetzung
Meine audiovisuelle Interpretation baut dabei auf eine mehrsemestrige
Auseinandersetzung im Experiment mit auditiven und visuellen Medien auf.
Neben intensiver Beschäftigung mit digitaler Photographie und Videographie,
und damit verbundenem Editing, fasziniert mich vor allem die Konstruktion und
Animation im virtuellen dreidimensionalen Raum. Das Zusammenspiel von Licht
und Objekt, ist dabei wichtigste Grundlage. Heutige Technologien bieten die
Möglichkeit, nahezu jede physikalische Situation virtuell simulieren zu können.
Im Kompositing werden dann, mit der Kamera aufgenommene Bildsequenzen
mit virtuellen Bildern kombiniert, und die Beleuchtungssituationen angepasst.
Im auditiven Bereich bediene ich mich einer Vielzahl von Quellen, die neben
Feldaufnahmen und Samples diverser Mikrophonierung, hauptsächlich auf
Klangsynthese beruhen. Zur Erzeugung künstlicher Klänge dient mir eine
Vielzahl selbstgebauter, digital-virtueller und analoger Synthesizer.
Der Gesamteindruck einer homogenen audiovisuellen Ästhetik, entsteht hierbei
erst durch das filigrane Zusammenspiel beider Bereiche, wobei diese
Entwicklung durchaus einen experimentellen, performativen Charakter besitzt.
Meine Vorgehensweise beim Kombinieren von Bewegtbild und Klang, beruht
dabei auf meinem Erfahrungsschatz in diesen Bereichen, äußert sich jedoch in
situativem und fluktuativem gemeinsamen Wirken.
In der Zusammenarbeit mit einem Schauspieler, versuche ich, drei voneinander
getrennte Phänomenbereiche und deren Zusammenhang in struktureller
Kopplung darzustellen. Die Dreiteilung entstammt der Vorstellung unserer
Existenz in doppelter Kontingenz. Einem Doppelhorizont in der Zeit, der die
Gegenwart mit Rückbezug auf Vergangenes und Projektion auf Zukünftiges
beschreibt. Dramaturgisch beginnt der Spannungsbogen an einem
Ausgangspunkt, von dem in mehrfacher Rekursion, ein Gleiten durch die
Phänomenbereiche zum Zenith ansteigt, um darauf in erneuter Rekursion
wieder zum Ursprung zurückzuführen. Dabei muss darauf hingewiesen werden,
dass mein Fokus nicht auf einen bestimmten Gedanken gerichtet ist, sondern
vielmehr ein Prinzip dargestellt werden soll, in dem, nach meiner subjektiven
Vorstellung, die Entstehung eines beliebigen Gedanken abgebildet wird.

27

Literaturverzeichnis
Aristoteles; Metaphysik, Schriften zur Ersten Philosphie
bibliographisch ergänzte Ausgabe im Reclam Verlag 2000
ISBN 978-3-15-007913-3

Barthes, Roland; Die Helle Kammer
deutsche Ausgabe erschienen im Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1985
ISBN 978-3-518-22448-9

Bernard, Claude
zitiert im Essay „Zufall und Determinismus“ von Francois Pépin, erschienen in
Spektrum der Wissenschaft spezial, Ausgabe 1/2010
ISBN 978-3-941205-61-1

Laplace, Pierre Simon; Philosophischer Versuch über die Warscheinlichkeit
zitiert im Essay „Zufall und Determinismus“ von Francois Pépin, erschienen in
Spektrum der Wissenschaft spezial, Ausgabe 1/2010
ISBN 978-3-941205-61-1

Luhmann, Niklas; Einführung in die Systemtheorie
erschienen im Carl-Auer-Systeme Verlag 2002, fünfte Auflage 2009
ISBN 978-3-89670-459-7

Maturana, Humberto R.; Die Biologie der Realität
erschienen im Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1998, Erste Auflage 2000
ins deutsche Übersetzt von Wolfram Karl Köck
ISBN 978-3-518-29102-3

Maturana, Humberto R; Varela, Francesco; Der Baum der Erkenntnis
deutsche Ausgabe erschienen im Scherz Verlag, Bern, München Wien 1984
3.Auflage, erschienen im Fischer Verlag April 2010
ISBN 978-3-596-17855-1+

28

Maurice Merleau-Ponty, Das Auge und der Geist,
übers. Von Hans Werner Arndt, Hamburg 1984, erschienen bei F. Meiner, 2003
ISBN 978-3-787-31545-1

Virilio, Paul; Die Sehmaschine
erschienen im Merve Verlag Berlin in der deutschen Ausgabe 1989
aus dem französischen übersetzt von Gabriele Ricke und Ronal Voullié
ISBN 3- 88396-069-1

Virilio, Paul; Rasender Stillstand
erschienen im Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1997, 4. Auflage Oktober 2008
ungekürzte Ausgabe, aus dem Französischen von Bernd Wilczek
ISBN 978-3-596-13414-4

von Foerster, Heinz; in „Einführung in den Konstruktivismus“
Herausgegeben von Heinz Gumin und Heinrich Meier, enthält Beiträge von Heinz von Foerster,
Ernst von Glaserfeld, Peter M Heijl, Siegfried J SChmidt, Paul Watzlawick
erschienen im Piper Verlag, eine Veröffentlichung der C.F von Siemens Stiftung
ISBN 978-3-492-21165-9

Wittgenstein, Ludwig; Tractatus Logicus Philosophicus
erschienen im Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 2003, erste Auflage 1963
ISBN 978-3-518-100012-7

29

Eidesstattliche Erklärung
Hiermit versichere ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig verfasst und
keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel verwendet habe und
dass die Arbeit in gleicher oder ähnlicher Form noch keiner anderen Prüfungsbehörde vorgelegen hat. Alle Ausführungen, die wörtlich oder sinngemäß übernommen wurden, sind als solche gekennzeichnet.
Augsburg, den 23.01.2013






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