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R ' g a i s ch e
Stadtblätter
für
das Jahr
K 8 S « .
Herausgegeben
von der
literarisch-praktischen Bürger-Verbindung.
/
MSM
Riga,
gedruckt bei Wilhelm Ferdinand Hücker-
R e g i st e r .
>A.
Aeuiterbesetzung beim Rath, 325- 333. 370Aischmann, optische Instrumente, 54. 62.
Alte Zeiten, 351.
Anstalten, wohlthatige, in Riga, 317. 3^7.
Armenpflege in Elberfeld, 193. 201.
Ausrottung der Wälder, nachtheilig, 279. 285- 296. 304.
B.
Bastiat, Lösung der socialen Frage, 114.
Bettelwesen, 137.
Bibelgesellschaft, 30.
Blankenhagen, Legat, 81.
Brehm, !)>., Hofrath 9.
Brenck, Nekrolog, 177.
Brodverlheilung, Rechenschaft, 129.
Brücke, Legung der, 129. 137.
Bürger, neu aufgenommene, 57.
Bürgerwahlen, 17.
Campenhausens Elend, Geschenke, 5.
Cholera-Waisen, beschenkt, 173.
Choralbucb, von Bergner, 264.
Concert für die Taubstummenschule, 301.
D.
Dampfschiffe, 229. 237. 245. 253.
Domkirchenschule, 309.
Domschule, Umwandlung in ein Real. Gymnasium, gewünscht,
145. 153Dubbeln, Badesaison, 269. 277; Bethaus, 293; Berich
tigung, 308Düna, Sperre, 357.
Dünabrücke, feststehende, 385.
IV
E
Einleitung, 1.
Eisgang 1850, 105Eisgange, tabell. Uebersicht, 98.
Elfenbein, vegetabil., 37.
Emaillirte Kochgeschirre, 314.
Erlebnisse, 38- Entgegnung, 61.
F.
Fabeln von I. Poorten, angezeigt, 397.
Familie und Welt, 394.
Familien-Andacht, 229.
Fische, Vorsicht beim Kaufen, 23.
Flachsbereitung, neue, in England, 322.
Flächeninhalt der Verein. Staaten, 209Frauen-Verein, Verloosung, 126.
Frohbeen,
Kollegien-Assessor, 9.
G.
Galvanische Uhren, 94.
Gemüth, das, 403.
Gertrud-Gemeindeschule, 389.
Gesangbuch, neues, 320. 329 335.
Geschmolzenes Metall, ohne Verletzung berührt, 174.
Gesellschaft und Geselligkeit, 77.
Getaufte, Copulirte, Begrabene im Jahre 1849, 68.
Gewerbe-Ausstellung in Petersburg, Bericht, 162. 169.
179. 185. 197.
Giftige Ameisen in Afrika, 249Glasur, Prüfung derselben, 189.
Goldene Hochzeit, gefeiert, 18. 163.
Gützlaff, erwartet, 218.
Gymnastik für Kinder, 295.
H.
Heirathsstiften, 311Hellmann, Oberpastor, todt, 73.
Heringsfang, 213- 221.
Herrenbad, eröffnet, 177.
Holztheuerung, 49.
Holzverkheilung, 25. 28. 34. 53. 65.
I.
Iakobi-Kirschenschule, 106. 126. 142. 233.
Irmer, Dr., Kollegien-Assessor, 9.
Jungfraucnstifrung, 123. 336.
V
K
Kaffee, Brennen desselben, 209.
Kalender, Häckerscher, angezeigt, 397.
Kappeler, Arzt, Titulair-Rath, 9Kirchhofsweg. Rechenschaft, 361.
Kleinkinder-Bewahranstalt, 83.
Koch, »>., Kollegien-Assessor, 9.
Kornwürmer, Tödtung, 321.
Krämercompagnie-Stiftung, 49.
Kühn, Bürgermeister, Jubiläum, 369.
L.
Lesen, das, 365. 371.
Libauische Sparkasse, 89.
Literärisch-praktische Bürger-Verbindung, Stiftungsfeier,
393. 401.
Logirhauser sür Arme, 102.
Lütchen, Arzt, Titulair-Rath, 9.
Luftdichte Ofenthüren, 11. 33.
Lutherschule, Bericht, 121; eröffnet, 291. 293M.
Mans, Arzt, Titulair-Rath, 9.
Marken-System in Strafanstalten, 337. 341. 349.
Mcdic.-statist. Nachrichten, 91- 99. 116,
Menai-Tunnel, Z27,
Merk.',, Or. E., legt die Redaction der Stadtblätter nie
der, 401.
Merkel, !)>. G. H., Nekrolog, 161.
Mineralwasser-Anstalt eröffnet, 177Miscellen, 86. 165. 264. 290. 382. 390.
Mitschke, Legat für die Waifenfchule, 181.
Müller, v,-., Kollegien-Assessor, 9.
N.
Naturf. Verein, Wahlen, 113Nikolai^Armenhaus, beschenkt, 182.
Nordpol Expeditionen, 155.
O.
Olga-Indnstrie-Freischule, 362.
P.
Pehsch, H. G-, Oberpastor, Biographie, 3. 9.
Pflanzenbevölkeruilg, wechselnde, 36.
VI
Pleskodahl, 14. 41. 86. 110. 143. 182. 190. 218. 303.
321. 358. 381. 389.
Prätorius, Anna Agathe, Nekrolog, 261.
R.
Rathswahlen, 301.
Realklasse der Krcisschule, 302.
Regenschirme, verschließbare, 46.
Register für die Stadtblätter, 401. Hl.
Rettungsboot, neues, 289.
Rhederei von Riga. 41.
Rinderpest, Mittel dagegen, 15.
*
SSchieler, I. C, goldene Hochzeit, 163.
Scbulbibliothek, 76.
Schulen, zur Geschichte derselben, 106.
Silberhochzeit, Geschenke dabei, 148- 157.
Sparbüchsen, 126. 354.
Spargel, frühzeitig, 38.
Sparheerde, 18.
Suppenanstalt, 29. 41. 79. 118.
T.
Tanck, G- F., Medaille, 361.
Taube, Oberpastor am Dom, 221.
Taubstummenschule, beschenkt, 149.
Temperatur des Meeres, 226.
Töchtersreischule, Geschenke, 148. 149. 377Torfstechmaschine, 50.
Treue Hilfe, Stiftungstag, 73.
U.
Unterricht blinder Taubstummen, 132. 140.
V.
Vereinigte Gesellschaft, 59.
Verlobung und Ehestand, 343.
Villebois, Major, jüngerer Pol'zeimeister, 385Visiten-Karten, abgelöst, 409.
Warme, ausdehnende Kraft, 35.
Waisen- und Taubstummen-Schulen, Geschenke, 4. 148.
210. 336. 398- 407.
Wasserröhren, steinerne, 175.
Was wir wollen, 379.
Weihnachtsbaum für die Taubstummen, 26.
Weiß, Aeltester, Legate, 22. 30.
Wilterungsberichte, 85. 89 97. 113.
Wittwenbeistand, 70. 273. 330. 378Wöhrmann und Sohn, Medaille, 361.
——«G»
Ist zu drucken erlaubt.
Im Namen deö Generalgouvernements von kiv-, Ehstund Kurland: Tit.'Rath B . Poorten.
^ R.
Mgaische Stadtblatter.
D o n n e r s t a g , den 5. Januar 1850.
Unwillkührlich schaut man bei dem Beginne eines
neuen Jahres auf das eben beschlossene zurück, und prüft
mit ernstem Blicke, wie viele von den Hoffnungen und
Wünschen erfüllt sind, die man bei dem Anfange desselben
hegte, wie vielen von den guten Vorsätzen, die man faßte,
man im Laufe desselben treu geblieben ist, wie viele Plane
man ausgeführt hat.
Und stets wird man sich sagen
müssen, es ist Vieles ganz anders gekommen, als unsere
Menschenweisheit es wünschte und vorauszusehen glaubte:
viel Gutes ist unterblieben; Vieles, das uns als drohen
des Schreckbild gegenüber stand, hat sich, wenn wir ihm
naher traten, in unschädliche Wolken ausgelöst?
Wir freuen uns, eine Hoffnung, die wir in der er
sten Nummer des beschlossenen Jahrganges aussprachen,
vollständig erfüllt zu fehen, daß nämlich die furchtbare
Krankheit, welche das Andenken des Jahres 1848 mit
tiefen schmerzlichen Zügen in unsere Herzen eingegraben,
uns nicht wieder heimsuchen werde, sondern daß die vor
kommenden Falle nur vereinzelt bleiben würden. Auch in
den übrigen Gegenden unseres großen Vaterlandes ist die
Seuche erloschen; lange glimmte sie noch an manchen Or
ten unter der Asche, und einzelne aufleuchtende Blitze
drohten, die Flamme werde auf's Neue emporschlagen,
doch wurde die Befürchtung nicht zur Wahrheit.
Die
Krankheit wird vielleicht noch lange in unseren Gegenden
in einzelnen, selbst heftigen Fallen auftreten, doch brau
chen wir diese nicht mehr als Vorläufer der nahenden
Epidemie anzusehen, so lange nicht eine allgemein verbrei
tete Disposition zu ahnlichen Leiden sich zeigt; das hat die
Erfahrung des verflossenen Jahres deutlich bewiesen.
Die Redaktion sprach bei dem Beginne des vorigen
Jahres den Wunsch aus, es möge ihr gelingen, das In
teresse des Publikums für diese Blatter immer mehr zu
erregen; in einer Hinsicht ist ihr Wunfch erfüllt, indem
der Leserkreis sich immer mehr erweitert; die Redaktion
erkennt dies um so dankbarer an, als sie sich gestehen
muß, daß es ihr in anderer Hinsicht nicht ganz so gut
gelungen ist. An einem Blatte, wie das unsrige, das in
vieler Hinsicht als Archiv dienen soll, muß eigentlich,
wenn es seine Aufgabe erfüllen foll, das ganze Publikum
mitarbeiten; Jeder, der eine für unsere Etadt wichtige
Notiz bekannt zu machen und aufzubewahren wünscht, fin
det in diesen Blättern den geeigneten Platz dazu.
Leider
aber müssen wir eingestehn, daß derselbe nicht so benutzt
wird, wie es zu wünschen wäre; wichtige Nachrichten und
Auskünfte, die grade hierher passen, werden ohne Auffor
derung fast nie eingesandt; um so manche Nachricht hat
die Redaktion sich vielfach bemüht, und Verfprechungen —
aber auch nur diese — erhalten. Die Redaktion wird sich
die Mühe nicht verdrießen lassen, auch fernerhin, mit
hoffentlich besserem Erfolge, sich nach den wichtigsten Nach
richten umzusehen ; sie nimmt zugleich die Gelegenheit wahr,
ihren wenigen Mitarbeitern ihren Dank für die bisherige
Wirksamkeit auszusprechen, mit der Bitte, sie mögfen nicht
ermüden, sondern auch fernerhin thatigen Antheil an die
sen Blättern nehmen. — Es giebt Viele, die dem Blatte
wichtige Mittheilungen machen könnten, und es auch wohl
thun würden, wenn ihre Zeit ihnen erlaubte, dieselben so
einzukleiden, wie sie vor. das Publiknm treten können; die
Redaktion wird auch die nackten Data mit Dank entge
gennehmen, und schon für ein passendes Gewand Sorge
tragen; möge sich also Niciuand durch diese Rücksicht zu
rückhalten lassen.
(Eingesandt.)
Heinrich Gottlieb Pehsch,
weiland Ob.rpastor an der St. Johannis-Kirche in Riga,
wurde den 3". Mai 1817 in Pinkenhof geboren, wo sein
Vater als Aufseher beim Arrendator Kröger diente, wel
cher auch das Kind am 3. Juni aus der Taufe hob.
Gleich anfangs zeigte der Knabe eine große Lernbe
gierde, so daß ihm bald der Unterricht in der kleinen Ge
meindeschule nicht mehr genügte.
Die Aeltern konnten
dem geliebten Sohne wenig bieten, dennoch schickte ihn
der Vater, da auch der Taufvater feine hilfreiche Hand
nicht versagte, nach Riga zu seinem Schwager, dem Lig
ger Ehk, und von hier aus besuchte er die Alexander
schule, wo damals der bekannte Schulmeister Ferdinand
Müller den Unterricht ertheilte, und wo er für seinen
Geist reichlichere Nahrung fand. — Einst traf es sicb beim
Katechismusunterricht in der Johannis-Kirche, daß dem
Oberpastor Treu der Knabe dnrch seine klugen und ver
standigen Antworten auffiel, so daß er ihn zu sich kom
men ließ, und, nachdem er sich noch mehr von seiner Fä
higkeit überzeugt hatte, sich ferner seiner anzunehmen ver
sprach. E r bewirkte dann auch, daß der junge Pehsch
im August 1830 unentgeltlich in die Domschule aufgenom
men wurde, und da der Knabe auch hier, wie schon frü
her in der Alexanderschule, durch seinen Fleiß bald ein
Vorbild der übrigen Schüler ward, so ertheilte ihm der
Rath der Stadt als Anerkennung und Aufmunterung ein
Stipendium.
Die Domfchule besuchte er 3 Jahre und
trat 1833, 16 Jahr alt, in das Gymnasium, wo er sei
nen Cursus in 5 Jahren vollendete, auch hier der Unter
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