FinsterHERZ PH (PDF)




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Waschhaus Potsdam

Eine Produktion in Kooperation mit Waschhaus Potsdam

Mit freundlicher Unterstützung der Landeshauptstadt Potsdam,
des Landes Brandenburg, der Schering Stiftung, der Allianz Kulturstiftung,
der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, der ProPotsdam, des Dorint Hotel Potsdam,
des Zentrums für Kultur und visuelle Kommunikation der Gehörlosen
Berlin/Brandenburg e.V. und des Landesverbandes der Gehörlosen Brandenburg e.V.

Wir danken außerdem Siegfried Dittler vom Waschhaus Potsdam,
Marie Kogge, Barbara Gateau und Peter Kuttner von der MitMachMusik.
Ein Weg zur Integration von Flüchtlingskindern e.V. und Anja Albrecht von
der Schule für Kreativen Tanz in Strausberg.

SAMSTAG | 30. SEPTEMBER 2017 | 20.00 UHR, PREMIERE
SONNTAG | 1. OKTOBER 2017 | 11.00 UHR
DIENSTAG | 3. OKTOBER 2017 | 18.00 UHR | WASCHHAUS POTSDAM

PROGRAMM

Helmut Oehring
FinsterHERZ oder Orfeo17
Szenisches Konzert auf Claudio Monteverdis Oper L’Orfeo
und die Erzählung Heart of Darkness von Joseph Conrad
für Solisten und Orchester, vorproduzierte Zuspiele und Live-Elektronik
als künstlerische Begegnung von Brandenburger Orchestermusikern,
SolistInnen mit Flucht/Exil/Asyl-Hintergrund, gehörlosen Geflüchteten
und geflüchteten Musikern

Textbuch: Stefanie Wördemann mit Texten von Alessandro Striggio,
Joseph Conrad und Helmut Oehring (deutsche Nachdichtungen der Conrad-Texte
durch die Librettistin) sowie autobiografischen Erzählungen der mitwirkenden
SolistInnen und mitwirkenden Geflüchteten
Audiokonzeption und-produktion: Torsten Ottersberg/GOGHs.m.p.

Uraufführung
Auftragswerk der Kammerakademie Potsdam
Unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Jann Jakobs

Vor dem PROLOGUE erklingt in Ausschnitten die Komposition
Distortion No. 2 for Oud solo von Hassan Taha
PROLOGUE. ShadowHeart 1 / PROLOG SchattenHerz 1
I DawnHeart (memories, falling asleep) / DämmerHerz (Erinnerungen, in Schlaf versunken)
II GloomHeart (no memories) – DunkelHerz (ohne Erinnerungen)
III DarkHeart (awoken memories) / FinsterHerz (erwachte Erinnnerungen)
EPILOGUE. ShadowHeart 2 / EPILOG SchattenHerz 2
Gewidmet Fadwa Suleiman
(geboren 17. Mai 1972 in Aleppo, gestorben 17. August 2017 im Pariser Exil)
syrische Schauspielerin, Dichterin, Revolutionärin und Aktivistin

© 2017 LOWmusicMOL • Aufführungsrecht vorbehalten Eigentum für alle Länder: LOWmusic production

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RAHMENPROGRAMM

Werkeinführung

Jeweils eine Stunde vor den Aufführungen (Foyer)
Mit Margarete Zander

Nachgespräch

Jeweils im Anschluss an die Aufführungen (Foyer)
Mit Autoren und Mitwirkenden
Moderation: Margarete Zander

Podiumsgespräch

Nach der Aufführung am 3. Oktober (Saal)
Thema: Gesellschaftliche Integration und Inklusion durch Kunst
Helmut Oehring Komponist, Autor, Regisseur
Hassan Taha Komponist, Musiker (Oud und Horn) aus Homs/Syrien
Sabiha Khalil Menschen- und Frauenrechtsaktivistin und Lehrerin aus Aleppo/Syrien
Uwe Schönfeld Gebärdensprachdolmetscher und Vorsitzender des Zentrums
für Kultur und visuelle Kommunikation der Gehörlosen in Berlin und Brandenburg e. V.
Moderation: Britta Sophie Weck PR-Beraterin und
Kommunikationstrainerin, unter anderem im interkulturellen Bereich

MITWIRKENDE UND KÜNSTLERISCHES LEITUNGSTEAM

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MITWIRKENDE
Aleksander Gabrys´
David Moss
Marena Whitcher
Christina Schönfeld
Hassan Taha
Daniel Göritz
Mia Oehring
Joscha Oehring

Kurz (Stimme / Kontrabass)
Marlowe / Orfeo 1 (Stimme live + Hörspiele / Percussion, Dobro)
Eurydike 1 (Stimme live + Hörspiele / Instrumente – Gitarre, Zither u. a.)
Eurydike 2 (gehörlose Gebärdensolistin)
Orfeo 2 (Oud – arabische Laute)
Schatten (E-Gitarre, Konzertgitarre)
Eurydike next (Tanz / Stimme live + Hörspiele)
Orfeo next (Stimme live + Hörspiele)

Gehörlose Geflüchtete
autobiografisch-dokumentarische Erzähler in Gebärden:
Saad Al Haj Ali / Syrien
Mohammed Amaraj / Syrien
Rahyth Amaraj / Syrien
Shukufe Esghazai / Aghanistan
Yusuf Esghazai / Iran
Homa Esghazai / Iran
Aftab Khademi / Kaschmir
Abdullah Mefil / Syrien
Geflüchtete Musiker

autobiografisch-dokumentarische Erzähler
in traditionell-improvisierter Musik:
Alaa Abooud / Syrien
Violine
Mehyar Abboud / Syrien
Oud
Mahmood Amiri / Afghanistan Tabla
Boris Bianchi Pastori
Nadine Lehmann

Simultangebärdensprachdolmetscher
Simultangebärdensprachdolmetscher

Sebastian Berweck

präpariertes Klavier / Keyboard und Korrepetition

Kammerakademie Potsdam

KÜNSTLERISCHES LEITUNGSTEAM
Helmut Oehring
Stefanie Wördemann
Torsten Ottersberg
Antonello Manacorda
Uwe Schönfeld
Katja Werlich

Idee, Komposition und gesamtkünstlerische Leitung
Konzeption, Textbuch und künstlerische Leitung
Audio-Konzeption und -Produktion, Sounddesign
und Klangregie
Musikalische Leitung
Gebärdensprachdolmetscher in den
konzertbegleitenden Veranstaltungen
Gebärdensprachdolmetscherin in den
Begegnungen und Proben mit den gehörlosen Geflüchteten

Ralf Grüneberg
Jonas Ehrler

Tontechnik / Licht
Bühnentechnik

Jessy Meiser

Assistentin des künstlerischen Leitungsteams

Alle Texte in diesem Programmheft wurden von Alaa Abboud und Birte Saathoff
ins Arabische übersetzt.

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DAS KÜNSTLERISCHE LEITUNGSTEAM

Manchmal aber befällt mich ein grenzenloser Mut.
Besondere Menschen braucht die Musik. Keine Erfüllungsgehilfen
des Normalen. Grenzgänger. Diese Partitur erzählt auch von der
Wahrheit eines Menschen in diesem Augenblick. Von Wahrheiten. Verdichtungen, Abbildern unserer Wirklichkeiten in KlangBildern. Man kann sie spüren: Angst. Diese ganz bestimmte Angst,
bei der ich als Komponist gar nicht so viel machen muss, um sie
auf der Bühne zu erzeugen. Weil sie in der Luft flirrt. Weil die Musiker sie atmen. Und das Publikum auch.+
Manchmal aber befällt mich ein grenzenloser Mut.
Der Ort, an dem Fantasie und Wirklichkeit existieren, dies ist der
Ort, an dem wir leben. Wer kennt seine eigene Geschichte? Wenn
wir mitten in ihr leben, ergibt sie keinen Sinn. Da ist dann nur ein
großes Durcheinander, Chaos. Diese noch nicht verseuchten Erinnerungen: daraus wird nur eine Geschichte, wenn wir sie
immer wieder erzählen. Uns und den anderen. Wenn wir ihnen
wieder und wieder und wieder eine Stimme, ein Zeichen, einen
Klang geben. Erst schaffen wir die Handlung unserer Leben. Dann
müssen wir unsere Erinnerungen davor bewahren, im Schatten
und in der Schwärze der Finsternis zu verschwinden. Entwertet
zu werden, zu verfaulen. In Vergessenheit zu geraten. Diese Schattengeister finden sich nicht länger damit ab, in der Finsternis zu
bleiben. Sie wollen unsere Aufmerksamkeit und einen Platz mitten unter uns. Sie gebärden, sie singen, sie schreien und flüstern.
Sie rennen und tanzen sich in unsere Zukunft. Dort warten sie
auf uns, um erinnert zu werden.
Der Ort, an dem Fantasie und Wirklichkeit existieren, dies ist der
Ort, an dem wir leben. Die Erde ist unser Ort zum Leben.
Helmut Oehring im September 2017

DAS KÜNSTLERISCHE LEITUNGSTEAM

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DAS KÜNSTLERISCHE LEITUNGSTEAM

Helmut
Oehring

Helmut Oehring wurde 1961 in Ost-Berlin geboren. Als Gitarrist
und Komponist Autodidakt, war er zwischen 1992 und 1994
Meisterschüler von Georg Katzer an der Akademie der Künste
zu Berlin. 1994/1995 Stipendiat an der Villa Massimo in Rom,
erhielt er zahlreiche Auszeichnungen wie den Hindemith-Preis
(1997) und den Arnold-Schönberg-Preis (2008) für sein Gesamtschaffen, das heute ca. 400 Werke nahezu aller Genres
umfasst. Seine Kompositionen und Produktionen werden weltweit aufgeführt. The New Yorker nannte ihn jüngst als einen
der „einflussreichsten audiovisuellen Komponisten neben John
Adams, Kaija Saariaho, Robert Ashley und Björk“. 2011 veröffentlichte btb/Randomhouse seine Autobiografie Mit anderen
Augen. Vom Kind gehörloser Eltern zum Komponisten, die 2015
in seiner Regie als Hörstück vom SWR produziert wurde. Er ist
Jury-Mitglied des Karl-Sczuka-Preises für internationale Hörspielkunst des SWR und Juror des Deutschen Musikautorenpreises 2018 in der Kategorie Experiment Stimme sowie
Mitglied der Akademie der Künste Berlin und der Sächsischen
Akademie der Künste. 2015 erhielt er den Deutschen Musikautorenpreis in der Kategorie Musiktheater.
Aktuelle Werke sind u. a. die Oper AscheMOND oder The Fairy
Queen (UA Berliner Fassung 2013 Staatsoper im Schillertheater
Berlin / UA Originalfassung 2017 Oper Wuppertal), das Melodram Massaker, hört ihr, MASSAKER! (an: Recep Tayyip Erdogan)
(UA 2015/2016 zum 100. Jahrestag des AGHET/Genozids an den
Armeniern) und die Kammeroper AGOTA? Die Analphabetin
(Gestern/Irgendwo) mit Dagmar Manzel und dem Ensemble
Modern (UA 2016 Staatstheater Wiesbaden). Momentan komponiert/inszeniert Helmut Oehring das dokupoetische Instrumentaltheater KUNST MUSS (zu weit gehen) oder DER ENGEL
SCHWIEG zum 100. Geburtstag Heinrich Bölls als Auftragswerk
der Oper Köln und des Ensemble Musikfabrik (UA 9. Dezember
2017 Staatenhaus Köln).
Schwerpunkt von Helmut Oehrings Schaffen in enger Zusammenarbeit mit Librettistin/Co-Regisseurin Stefanie Wördemann und Klangregisseur/Sounddesigner Torsten Ottersberg
ist die Komposition und Realisation vokalinstrumentaler audiovisueller Werke, die in der Neukomposition Einflüsse von
älterer Musik, Literatur, bildender Kunst und Philosophie aufgreifen. Unter Einbeziehung elektronischer Medien, von Gebärdensprache, Tanz, Performance, konzipierter/improvisierter
Musik, Hörspielkunst und Film kreiert er ein vielschichtiges Instrumentaltheater, das poetische Inhalte und Formen mit politisch-dokumentarischen verbindet.

DAS KÜNSTLERISCHE LEITUNGSTEAM

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www.helmutoehring.de

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DAS KÜNSTLERISCHE LEITUNGSTEAM

Stefanie
Wördemann

Stefanie Wördemann, geboren 1974, studierte Musikwissenschaft und Germanistik an der HU Berlin und war Gründungsmitglied der Akademie Musiktheater heute – Berlin/Salzburg
und des labor für musik:theater Berlin. Nach Regieassistenzen
u. a. für Peter Konwitschny an der Deutschen Oper Berlin wurde
sie 2001 Musiktheaterdramaturgin am Theater Osnabrück und
war 2002-2006 Redakteurin der Berliner Philharmoniker. Parallel wirkte sie als Autorin, Dramaturgin und Produzentin u. a.
für Produktionen für das Hebbeltheater, MaerzMusik oder musica viva. Seit 2007 arbeitet sie als Librettistin und Regisseurin,
u. a. inszenierte sie gemeinsam mit Helmut Oehring QUIXOTE
oder Die Porzellanlanze (UA 2008 Europäisches Zentrum der
Künste Dresden Hellerau/musica viva München) und Mahagonny Songspiel/Die WUNDE Heine (UA 2010 Ensemble
Modern, Oper Frankfurt a.M./Kurt-Weill-Fest Dessau/Ruhrtriennale Köln). Nach AGOTA? Die Analphabetin (Gestern/Irgendwo) setzt Stefanie Wördemann gemeinsam mit Helmut
Oehring den Zyklus dokupoetischen Instrumentaltheaters auf
weibliche gesellschaftspolitische Perspektiven fort: aktuell arbeitet sie am Libretto der Dokupassion ABSCHIED auf Grafiken
und Tagebücher Käthe Kollwitz’ und Bachs Matthäus-Passion
für Dagmar Manzel und die Akademie für Alte Musik.

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DAS KÜNSTLERISCHE LEITUNGSTEAM

Torsten Ottersberg war als Rockmusiker und Texter tätig, bevor
er 1990 als Gründungsmitglied eines experimentellen audiovisuellen Studios am Filmkunsthaus Babylon/Berlin-Mitte arbeitete. 1992 begann die intensive Zusammenarbeit mit
Helmut Oehring mit der Gründung des Studios GOGH surround music production als Plattform für Audioproduktionen
zeitgenössischer Musik, elektroakustischer Experimente und
installativer Arbeiten. Seither konzentriert Torsten Ottersberg
seine Arbeit auf Bereiche wie Surroundproduktion und Surround-Liveproduktion. Torsten Ottersberg verantwortet die
Audio-Konzeption und Realisierung von Produktionen zeitgenössischer Musik und zeitgenössischen Musiktheaters auf europäischen Bühnen und bei internationalen Festivals. In den
letzten Jahren realisierte er seine Soundkonzepte u. a. in der
Berliner Philharmonie, der Carnegie-Hall New York, der Eremitage St. Petersburg, der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf,
der Staatsoper im Schillertheater Berlin und im Großen Festspielhaus bei den Salzburger Festspielen.

11

Torsten
Ottersberg

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AUS GESPRÄCHEN MIT GEHÖRLOSEN GEFLÜCHTETEN

Saad Al Haj Ali
Syrien

Ich wurde vor 30 Jahren gehörlos geboren als Sohn eines Bauern im Grenzgebiet zwischen Syrien und Jordanien. Meine
10 Geschwister konnten alle hören, außer eine Schwester. Auf
der Familienseite meines Vaters gab es weitere Gehörlose, auf
der meiner Mutter waren alle hörend. Zuhause haben wir uns
in einfachsten Hausgebärden verständigt. Ich erinnere mich an
das ständige Gefühl, isoliert zu sein als Gehörloser. Ich bin nicht
zur Schule gegangen, bis ich 16 Jahre alt war. Dann wurde ich
auf eine Gehörlosenschule geschickt, ein Internat, drei Autostunden von zuhause entfernt. Dort habe ich arabische Gebärdensprache und Schrift erlernt, aber ich war nicht gern da. Es
gab viele Strafen und oft Prügel, ich habe viel geweint. Nach
drei Jahren bin ich von dort geflüchtet, erst zu Freunden, dann
zu meinen Eltern. Ich habe ihnen in der Landwirtschaft geholfen, wir haben Melonen und Datteln angebaut. Später habe ich
auch als Aushilfe in verschiedenen Berufen gearbeitet, als
Maler, Friseur und Schweißer. Kurz vor Ausbruch des Krieges
habe ich meine Frau Baara kennengelernt. Sie ist hörend. Baara
ist immer am Friseurladen vorbeigegangen, wo ich gearbeitet
habe, und hat gelächelt. Aber ihre Familie war strikt gegen eine
Heirat, weil ich gehörlos bin. Nach Ausbruch des Krieges und
der Beschlagnahmung unseres Hofes durch die syrischen Militärs bin ich mit meinen Eltern und Geschwistern nach Jordanien geflohen. 2014 bin ich für vier Monate mit einem Freund
zum Arbeiten in den Libanon gegangen. Danach bin ich für
kurze Zeit wieder in meine Heimat zurückgekehrt, zu meiner
Schwester. Sie konnte mir genug Geld geben, um erneut um die
Hand von Baara anzuhalten. Da haben ihre Eltern erlaubt, dass
wir uns verloben. Eine Woche danach haben wir geheiratet. Angesichts der Zerstörung, der vielen Verhaftungen und Ermordungen, haben wir uns gemeinsam auf die Flucht begeben.
Meine Frau war da schon hochschwanger. Wir sind von der Türkei mit dem Schlauboot übers Mittelmeer nach Griechenland
und dann zu Fuß weiter. Baara hatte die ganze Zeit große
Schmerzen, wir mussten ins Krankenhaus. Dort konnten wir uns
schwer verständigen. Aber sie haben herausgefunden, dass sie
eine Thrombose hatte, und sie behandelt. Dann sind wir weiter
zu Fuß, nach Mazedonien. Als die Wehen kamen, habe ich sie in
Skopje ins Krankenhaus gebracht. Dort hat sie unseren Sohn
Ahmad geboren. Zu dritt sind wir mit dem Auto, dem Zug und
zu Fuß nach Österreich gelangt und dann nach Deutschland.
Mittlerweile wohnen wir in Jüterbog, hier wurde auch unser
zweiter Sohn Mohammed geboren. Beide Kinder sind hörend.
Mir selbst ist das egal. Aber meine syrische Familie wäre traurig,
wenn die Kinder gehörlos wären. Sie denken, dass sich Gehör-

AUS GESPRÄCHEN MIT GEHÖRLOSEN GEFLÜCHTETEN

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lose keine Zukunft aufbauen können. Dass taub sein dasselbe
ist wie dumm sein. Hier in Deutschland ist dies zum Glück anders. Hier erhalten Gehörlose mehr Hilfe und Unterstützung.
Sie können, anders als in vielen islamisch geprägten Staaten,
zur Schule gehen, Berufe erlernen und selbständige Leben führen. Das ist auch ein Grund dafür, dass viele syrische Gehörlose
nach Europa gehen. Trotzdem habe ich großes Heimweh nach
meinen Eltern, die ich sehr liebe und von denen ich oft träume.
Meine schönste Erinnerung an zuhause ist Motorradfahrern.
Ich würde gern meinen KFZ-Führerschein in Deutschland machen, aber ich würde die Theorieprüfung nicht bestehen, weil
ich nicht Deutsch schreiben kann. Am allerliebsten würde ich
den Beruf des KFZ-Mechanikers erlernen. Ich hasse den Krieg
und den IS und wünsche mir nichts als Frieden. Wenn der Krieg
aus ist und Assad nicht mehr an der Macht, wird hoffentlich
alles wieder gut in meiner Heimat. Und dann möchte ich dorthin zurückkehren mit meiner Familie. In Syrien war es nicht üblich in der Generation meiner Eltern, uns Kindern über unsere
Herkunft, Geburt und Kindheit zu erzählen. Aber ich selbst
werde meinen Kindern alles erzählen. Vor allem Ahmad, über
seine Geburt auf der Flucht durch Europa.
Saad Al Haj Ali, 24. August 2017


 

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AUS GESPRÄCHEN MIT GEHÖRLOSEN GEFLÜCHTETEN

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Mohammed
Amaraj und sein
Bruder Rahyth
Amaraj
Syrien

Mein Bruder Mohammed ist 17 Jahre alt und von Geburt an gehörlos. Er kann auch schlecht sehen und trägt deshalb eine
dicke Brille. Ich bin 14 Jahre alt, aber wir kennen uns erst, seit
Mohammed 7 Jahre alt ist, weil wir verschiedene Mütter haben.
Als Mohammeds Mutter verschwand – wir wissen nicht, wohin
– zog er zu meinem Vater, meiner Mutter und uns drei Geschwistern nach Aleppo. Mohammed ist der einzige Gehörlose in unserer Familie. Ich bin sein Ohr und seine Stimme, wir unterhalten
uns von klein auf in unserer eigenen Zeichensprache. Mohammed spricht syrische Gebärdensprache und arabische Schrift, die
er auf der Gehörlosenschule, einem Internat in Damaskus, gelernt hat. Unser Vater hatte in Aleppo eine Fleischerei und wir
wohnten in einer Villa. So viel wir wissen, steht sie heute noch,
aber alles drum herum ist kaputt. Ich bin in Aleppo bis zur
7. Klasse in die Schule gegangen. Am Anfang des Krieges ist meine
Großmutter an einem Herzinfarkt gestorben. Ich habe in der
Schule von draußen den Ruf des Muazzin gehört, der ihren Tod
verkündet hat. Ich habe meine Geschwister aus ihren Klassen
geholt und bin mit ihnen zum Haus meiner Großeltern gerannt. Wir waren sehr traurig, ich hatte meine Oma sehr lieb
und auch meinen Opa, der immer auf Mohammed aufgepasst

AUS GESPRÄCHEN MIT GEHÖRLOSEN GEFLÜCHTETEN

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hat. Danach hat der Muazzin bald aufgehört, die Toten auszurufen, denn es waren zu viele im Krieg. Vor ihm sind wir mit der
ganzen Familie geflohen. Zuerst sind wir für ein Jahr zu einem
unserer Onkel nach Russland geflogen, wo mein Vater seine heutige Frau, eine Russin kennengelernt hat. Mit meiner Tante, meinem Onkel und unseren Cousins sind wir dann nach Ägypten
geflogen, wo wir auf eines der Flüchtlingsboote über das Mittelmeer wollten. Aber das ägyptische Militär hat uns abgefangen
und ins Gefängnis gebracht, wo wir zwei Monate, den ganzen
Ramadan über inhaftiert waren. Danach ist uns die Flucht gelungen in einem Boot mit 500 anderen Menschen übers Mittelmeer nach Italien. Von dort sind wir mit dem Zug nach
Deutschland gefahren, wo ein anderer Onkel seit 24 Jahren in
Berlin lebt und eine Halal-Fleischerei betreibt.
Mohammed und ich wohnen seit unserer Ankunft vor drei Jahren in einem Kinderheim in Schernsdorf bei Frankfurt/
Oder. Mein Bruder ist dort der einzige Gehörlose. Zuerst hatten
wir ein gemeinsames Zimmer, aber seit Kurzem sind wir in getrennten Zimmern. Mohammed findet das nicht gut, weil sein
Zimmernachbar erst 6 Jahre alt ist. Er hat jetzt auch eine Freundin, Sabrina. Die Erzieher sind alle sehr nett. Wir haben beide in
der Schule Deutsch schreiben gelernt. Deutsch ist Mohammeds
Lieblingsfach neben Mathe und Kunst. Ich kann gut singen und
Fußball spielen. Zuhause in Aleppo bin ich fünf Jahre hintereinander zum besten Torwart gewählt worden. Ich habe großes
Heimweh nach Hause und möchte nach dem Krieg unbedingt
wieder nach Syrien zurückkehren und helfen, unser Land wiederaufzubauen. Aber mein Bruder möchte in Deutschland bleiben
und Halal-Fleischer werden wie unser Onkel und Papa. Er ist vor
Kurzem nach Berlin gekommen und möchte uns zu sich holen.
Rahyth Amaraj, 25. August 2017

 
 

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AUS GESPRÄCHEN MIT GEHÖRLOSEN GEFLÜCHTETEN

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Shukufe Esghazai
Afghanistan
Oma von
Yusuf Esghazai
Iran
Sohn von
Homa Esghazai
Iran

Meine Schwiegermutter Shukufe wurde in Afghanistan in der
Nähe von Herat geboren. Aber wie die meisten Mädchen ihrer
Generation dort erhielt sie keine Geburtspapiere, wir kennen deshalb ihr Alter nicht genau, schätzen es aber auf ungefähr 80 Jahre.
Ihr Vater war gehörlos, ihre Mutter war hörend und starb, als
Shukufe vier Jahre alt war. Ihre zwei Brüder und zwei Schwestern
waren jeweils eine/r gehörlos und hörend. Sie kommunizierten
zuhause in Hausgebärden, Shukufe ging nie zur Schule und kann
nicht schreiben. Als sie mit ihrem ebenfalls gehörlosen Mann und
ihrem Sohn, meinem Mann Saeed, in den Iran ging, war sie schon
zu alt, um eine der dortigen Gehörlosenschulen zu besuchen. Erst
hier in Deutschland lernt sie nun Gebärdensprache.
Ich heiße Homa, bin 26 Jahre alt und Iranerin und hörend wie
Saaed, der ein entfernter Cousin in unserer weitverzweigten Familie ist. Wir haben im Iran in der Nähe von Teheran geheiratet
und gelebt, und Saaed hat als Verkäufer gearbeitet. Unser fünf-

AUS GESPRÄCHEN MIT GEHÖRLOSEN GEFLÜCHTETEN

jähriger Sohn Yusuf wurde gehörlos geboren, wie seine Großeltern. Im Iran hat er zunächst logopädische Kurse besucht, aber
darüber hinaus war es uns nicht möglich, ihn genau untersuchen
und operieren zu lassen. Denn im Gegensatz zu Iranern hätten
wir als Exil-Afghanen viel Geld, umgerechnet über 20.000 Euro,
dafür zahlen müssen und soviel Geld hatten wir nicht. Wir wollten nach Deutschland kommen vor allem, um Yusuf diese Behandlung zu ermöglichen. Aber hier haben die Ärzte festgestellt,
dass in Yusufs Ohren die Schnecken fehlen, so dass ihm kein Cochlea-Implantat eingesetzt werden kann und er vollständig gehörlos bleiben wird. Wir sprechen zuhause mit Yusuf wie auch mit
den Schwiegereltern in einfachsten Hausgebärden. Im Moment
geht Yusuf noch in eine integrative Kita in Berlin Marzahn. Er ist
sehr kontaktfreudig und kommunikativ und liebt das Sandmännchen im Fernsehen, das vom ZfK simultan in Gebärden
übersetzt wird.
Auf die Flucht begeben haben wir uns, als Saeed durch die iranischen Behörden wieder nach Afghanistan ausgewiesen wurde.
Dorthin konnten wir aber nicht zurückkehren, weil wegen einer
alten Familienfehde unser aller Leben in Gefahr war. Wir sind von
Schleusern in einem Taxi mit 25 anderen Menschen, darunter viele
Kinder, von Herat wieder in den Iran gebracht worden. In Teheran
haben wir zwei Wochen gewartet auf eine weitere Gruppe. Dann
sind wir zu Fuß über die Berge in die Türkei gewandert, ständig in
der Angst vor den Militärs. Shukufe und Yusuf waren die einzigen
Gehörlosen. Im Gegensatz zu den anderen Kindern konnte Yusuf
nicht fragen, warum wir uns auf der Flucht befanden. Ich habe
mich geweigert, ihm Beruhigungstabletten zu geben, wie die anderen Mütter es bei ihren Kindern taten, damit sie uns nicht mit
Geräuschen verrieten. Darüber hatte ich heftigen Streit mit den
Schleusern, aber ich habe mich durchgesetzt.

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AUS GESPRÄCHEN MIT GEHÖRLOSEN GEFLÜCHTETEN

Nach drei Wochen in der Türkei sind wir in einem Schlauchboot
mit 40 Personen über das Mittelmeer nach Griechenland übergesetzt. Es war schrecklich, eng, dunkel und kalt, Shukufe hat
immer verzweifelt versucht, Yusuf mit ihren Kleidern zu wärmen.
Gepäck hatten wir nicht mitnehmen können. Zu Essen hatten
wir jeden Tag nur ein Stück Brot und ein bisschen Käse. Von Griechenland sind wir mit dem LKW über Mazedonien nach Serbien
gefahren, wo wir Polizisten Schmiergeld zahlen mussten. Von
dort ging es in einem 18-stündigen Fußmarsch nach Ungarn,
dann nach Österreich und endlich nach Deutschland. Hier möchten wir nun alle Gebärdensprache lernen. Im Moment besuche
ich intensiv bereits den Deutsch-Kurs B und werde einen Gebärdenkurs machen, bis Yusuf in die Gehörlosenschule in Wilmersdorf eingeschult wird. Es geht uns wirklich gut hier, wir haben
alle eine Aufenthaltsgenehmigung erhalten und ich möchte wie
Saaed möglichst schnell eine Arbeit finden. Am liebsten würde
ich eine Ausbildung als Bankkauffrau machen.
Zwar hat vor allem Shukufe Heimweh, nicht nach Afghanistan,
sondern nach dem Iran, aber dorthin würde sie in Zukunft nur
für die Zeit des Ramadan fliegen, nicht länger. Shukufe vermisst
ihre Geschwister, Nichten und Neffen, und ich vermisse meine Eltern, die im Iran zurückgeblieben sind und von denen ich vor der
Flucht nie länger als eine Woche getrennt war. Aber hier in
Deutschland können wir Yusuf eine gute Ausbildung ermöglichen und mit ihm eine gemeinsame Sprache erlernen.
Homa Esghazai, 25. August 2017

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AUS GESPRÄCHEN MIT GEHÖRLOSEN GEFLÜCHTETEN

19

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20

AUS GESPRÄCHEN MIT GEHÖRLOSEN GEFLÜCHTETEN

Aftab Khademi
Pakistan/
Kaschmir

Ich bin 22 Jahre alt, lebe seit August 2015 in Berlin und arbeite
zurzeit als Roomboy im Hotel Morgenland in Lichterfelde-Ost. Geboren bin ich in einem Dorf nahe der Stadt Mirpur im pakistanischen Teil von Kaschmir, einem ehemaligen Fürstentum im
Himalaya, um das sich heute sowohl Indien, China und Pakistan
streiten. Unsere Rechte als Bevölkerung von Kaschmir in Pakistan
sind generell sehr begrenzt. Mein Vater hat viele Jahre lang darum
gestritten, damit der Staat ihm nicht unser Land wegnimmt. Im
pakistanischen Kaschmir gibt es auch keine staatlich geförderte
Gehörlosenkultur, im Gegensatz zu den anderen Regionen von
Pakistan und Indien, aber daran dürfen wir Kaschmiri nicht teilnehmen. So bin ich, wie meine hörenden großen und meine beiden gehörlosen kleinen Geschwister, zehn Jahre auf eine
Hörenden-Schule gegangen, vier Jahre auf die Grundschule in unserem Dorf, dann auf ein Internat. Dort habe ich Urdu gelernt und
Englisch, eines meiner Lieblingsfächer, weil es eine internationale
Sprache ist. Mein Hass-Fach war Chemie, weil der Lehrer mich oft
geschlagen hat wegen meiner besonderen Art zu sprechen. Meine
Mutter und ihre ganze Familie sind ebenfalls gehörlos, mein Vater
ist hörend. Zuhause haben wir nur mündlich kommuniziert auf
Kaschmiri, nicht in Gebärden. Mein Vater hat mir Sprechen beigebracht. Erst hier in Deutschland habe ich deutsche Gebärden
gelernt wie auch deutsche Laut- und Schriftsprache. Ich hatte ein
sehr gutes Verhältnis mit meinen Eltern und Geschwistern und
eine schöne Kindheit. Ich habe viel mit meinen Freunden gespielt,
abends haben wir immer draußen auf den Mango-Bäumen gesessen und Mangos gegessen, meine Lieblingsfrüchte. Ich würde
gern noch einmal klein sein.
Mein Vater hat mich als Erbe seines Landbesitzes bestimmt. Als
ich 16 Jahre alt war, wurden mir bei dem eskalierenden Streit um
unser Land beide Beine zertrümmert. Ich lag drei Monate im
Krankenhaus. Danach haben mich meine Mutter und Geschwister und auch mein Onkel, der in der Türkei lebt, angefleht, Kaschmir zu verlassen. Sie hatten große Angst, dass es mir als Erbe
meines Vaters so ergehen könnte wie ihm. Mein Onkel hat mir
mit Geld zur Flucht nach Europa verholfen, über Iran, Türkei, Griechenland, Serbien, Ungarn, Österreich nach Deutschland. Hier war
ich in Flüchtlingslagern in Rosenheim, München, Eisenhüttenstadt, Frankfurt/Oder und Oranienburg und immer war ich der
einzige Gehörlose. Dann bin ich nach Berlin gekommen und habe
das Aufenthaltsrecht aus „humanitären Gründen“ erhalten. Ich
bin froh, dass ich in Deutschland bin, obwohl ich oft alleine, ohne
Möglichkeit einer Kommunikation bin. Ich habe Heimweh nach
meinen gehörlosen Geschwistern, etwa einmal im Monat schreiben wir uns über WhatsApp. Irgendwann möchte ich sie herholen,
damit sie ebenfalls die Gebärdensprache und Berufe erlernen können. Mein größter Wunsch als Kind und Jugendlicher war es, In-

AUS GESPRÄCHEN MIT GEHÖRLOSEN GEFLÜCHTETEN

21

genieur zu werden. Aber da ich als Kaschmiri nur zehn Jahre zur
Schule gehen durfte, war mir ein Studium in meiner Heimat verwehrt und auch hier ist es aussichtslos. Mein heutiger Traumberuf
wäre Flugzeugmechaniker bei Lufthansa oder Automechaniker
bei BMW. Oder Sozialarbeiter. Aber größere Chancen als Gehörloser habe ich wohl in Berufen wie Fahrer, Postbote oder Goldschmied.
Aftab Kadhemi, 25. August 2017

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AUS GESPRÄCHEN MIT GEHÖRLOSEN GEFLÜCHTETEN

Abdullah Mefil
Syrien

Ich bin 14 Jahre alt, gehörlos geboren in Damaskus und dort
aufgewachsen. Meine Muttersprache ist die syrische/arabische Gebärdensprache. Alle in meiner Familie sind hörend
und sprechen zuhause arabisch und „Hausgebärden“.
Meine Eltern sind gläubige Moslems, aber ich selbst habe
keinen Glauben. Als ich 11 Jahre alt war, bin ich mit meiner
Mutter vor dem Krieg nach Deutschland geflohen. Wir leben
jetzt in Potsdam. Mein Vater und mein 19-jähriger Bruder
Mohammed, die beide Fliesenleger sind, sind in Syrien zurückgeblieben, weil wir nicht genug Geld für die Schleuser
für eine Flucht zu viert hatten. Aber im Herbst werden sie
ebenfalls nach Deutschland kommen. Bis zu unserer Flucht
bin ich in Damaskus auf eine große Gehörlosenschule gegangen und habe arabische Gebärden und arabische Schrift
erlernt. In Deutschland bin ich zuerst auf eine Integrationsschule in Teupitz gekommen. Da war ich der einzige gehörlose Schüler. Aber am Anfang wusste noch keiner, dass ich
gehörlos bin, die dachten, ich hätte ein Trauma. Aber dann
haben sie es gemerkt, und ich bin auf die Gehörlosenschule
nach Potsdam gewechselt. Hier bin ich der einzige Syrer. Ich
lerne neben deutschen Gebärden auch deutsche Schrift. Das
ist sehr schwer. Meine Lieblingsfächer sind Kunst und Mathe,
weil es hier nicht so schwer ist mit der Sprache. Ich spiele
sehr gern Fußball. In Syrien habe ich immer mit meinen
Freunden gekickt, und auch hier in Deutschland. Aber es
macht mich traurig, dass meine Mitschüler miteinander oft
aggressiv werden, besonders beim Fußball. Die Mädchen
sind nicht so. Ich mag eigentlich alle deutschen Profivereine,
aber am meisten Hertha BSC. Ich bin Stürmer und einer meiner Träume ist, Profifußballer zu werden.
An den Krieg in Syrien erinnere ich mich, an Explosionen,
Tote und die Angst meiner Mutter. Während der Bombenangriffe haben wir Schutz im Haus meiner Großeltern gesucht. Dort haben wir auch gewohnt, als das Haus meiner
Eltern zerbombt wurde. Da war ich neun Jahre alt. Mein Zuhause, wo immer viel Trubel herrschte, mein Zimmer, meine
Spielsachen, alles wurde zerstört. Mein Großvater wurde bei
einem Schusswechsel durch einen Bauchschuss schwer verletzt. Zum Glück hat er überlebt. Mit Mama bin ich 2014 geflohen über die Türkei, über den EU-Grenzfluss Evros nach
Nordgriechenland. Das Schlauchboot ging am steinigen
Ufer kaputt. Wir sind völlig durchnässt in der kalten Dunkelheit weitergelaufen und mussten uns oft verstecken. Dann
endlich sind wir mit Zug und Auto bis nach Deutschland gelangt.

AUS GESPRÄCHEN MIT GEHÖRLOSEN GEFLÜCHTETEN

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Ich bereue die Flucht nicht und ich habe auch kein Heimweh,
denn ich bin stark. Aber ich habe große Sehnsucht nach meinen
Großeltern. Angst habe ich einzig und allein vor dem Krieg, vor
Kälte und Regen. Und ich hasse Gewalt und Aggression, vor allem
in Verbindung mit Alkohol. Zuhause in Damaskus lief immer der
Fernseher zur Unterhaltung und Information. Aber hier in
Deutschland schaue ich mir die Nachrichten über Syrien nicht
an, sie bringen meine Mutter zum Weinen. Wenn ich tagsüber
unterwegs bin, draußen auf der Straße, hilft mir mein Handy.
Beim Übersetzen. Wenn ich erwachsen bin und der Krieg in Syrien
vorbei ist, möchte ich dorthin zurückfliegen und meine Heimat
neu kennenlernen.
Abdullah Mefil, 24. August 2017




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AUS GESPRÄCHEN MIT GEHÖRLOSEN GEFLÜCHTETEN

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BIOGRAFIEN DER GEFLÜCHTETEN MUSIKER

Alaa Abboud ist 1990 in Masyaf (Syrien) geboren und in einer
künstlerischen Familie zwischen Musik, Bildhauerei und Kalligrafie aufgewachsen. In seiner Kindheit erlebte er Musik
durch das Spielen der Melodika und der Oud, der syrischen
Kurzhalslaute. 2006 entdeckte er seine Leidenschaft für die
Violine und brachte sich anfangs autodidaktisch das Geigenspiel bei. Ab 2008 studierte er Violine in Homs – mit einem
Bachelor-Abschluss für Musikpädagogik im Hauptfach Violine für arabische und klassische Musik. In Syrien spielte er in
verschiedenen Orchestern und unterrichtete Violine in Masyaf, Homs und Sahlab. 2006 engagierte er sich ehrenamtlich
in Syrien für libanesische Flüchtlinge. Der Krieg zwang Alaa
Abboud, Syrien 2014 zu verlassen, und nahm ihm die Chance,
am Higher Institute of Music in Damaskus weiter zu studieren.
Er nahm seine Violine und die Musik mit sich und ging nach
Istanbul. Dort war Musik sein Weg, mit den Menschen zu
kommunizieren und sich ein Leben aufzubauen. Nach eineinhalb Jahren in Istanbul machte er sich mit seinem Bruder Mehyar und ihren Instrumenten auf den Weg nach Deutschland.
Seit zwei Jahren lebt Alaa Abboud in Berlin. Bei MitMachMusik hat er von Anfang an als Vermittler zwischen den Kulturen
fungiert und als Geiger insbesondere seine Kenntnisse der
orientalischen Musik in das Projekt mit einfließen lassen.

25

Alaa Abboud
Syrien

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BIOGRAFIEN DER GEFLÜCHTETEN MUSIKER

Mehyar Abboud
Syrien

Mehyar Abboud wurde 1993 in Masyaf (Syrien) geboren und
spielt seit seiner Kindheit Oud, die syrische Kurzhalslaute. Außerdem brachte er sich selbst das Cellospielen bei. Er studierte zwei Jahre Englische Literatur an der Universität von
Latakia. Wie sein Bruder Alaa lebte er nach seiner Flucht in Istanbul, bevor er 2015 nach Berlin kam. In Istanbul lebte er von
der Musik und arbeitete zusammen mit verschiedenen Musikern. Bei MitMachMusik unterstützt Mehyar mit Violoncello,
Oud, Cajón und Djembé das Ensemblespiel. Außerdem bereichert er das Projekt durch seine mannigfaltigen Talente wie
Komponieren und Zeichnen (Wandbilder). Seit seiner Ankunft
in Deutschland arbeitete er an seiner Komposition für Orchester Der Moment, mit der er seine Flucht aus seiner geliebten Heimat und eine der schlimmsten Tragödien unserer
Tage beschreibt. Im Juli diesen Jahres wurde sein Traum wahr:
Der Moment wurde vom Collegium Musicum Berlin unter der
Leitung von Donka Miteva uraufgeführt.

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BIOGRAFIEN DER GEFLÜCHTETEN MUSIKER

Mahmood Amiri wurde 1989 in Afghanistan geboren. Seit seiner Kindheit ist er mit der traditionellen Musik Afghanistans
sehr vertraut und musiziert auf verschiedenen Instrumenten.
Mit 14 Jahren konzentrierte er sich auf das Tabla-Spiel und
verfeinerte seine Fähigkeiten auf diesem Instrument immer
weiter, während er zugleich Lehrer für Mathematik und Naturwissenschaften als Beruf wählte. Gelegenheit zum Musizieren gibt es in Herat, der Heimat von Mahmood Amiri,
hauptsächlich auf Hochzeiten und im privaten Bereich; sein
musikalisches Vorbild ist dabei der Kabuler Tabla-Spieler
Ostad Asef. Mahmood Amiri wohnt seit zwei Jahren mit seiner Familie in Potsdam und engagiert sich seit seiner Ankunft
beim Projekt MitMachMusik. Er unterstützt das Ensemblespiel fantasievoll mit Tabla, Cajón und Djembé. Hier lernt er
zum ersten Mal europäische und arabische Musik besser kennen und nimmt spontan die Ideen und Motive in sein virtuoses Spiel auf. Er findet seinen ganz persönlichen Stil für die
Begleitung der Mitspieler und Improvisation in der Gruppe.

27

Mahmood Amiri
Afghanistan

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28

BIOGRAFIEN DER SOLISTEN

Antonello
Manacorda

Antonello Manacorda ist seit der Saison 2010/2011 Künstlerischer Leiter der Kammerakademie Potsdam und seit der Saison 2011/2012 Chefdirigent des niederländischen Het Gelders
Orkest. Er ist bei weltweit führenden Orchestern zu Gast, darunter das NDR Elbphilharmonie Orchester, das Orchestre National du Capitole de Toulouse, die Camerata Salzburg, das
Mozarteumorchester Salzburg, das Swedish Chamber Orchester oder die Sinfonieorchester von hr und SWR. Als
Operndirigent leitete er in den letzten Saisons Produktionen
an der Bayerischen Staatsoper, an der Oper Frankfurt, am
Théâtre de La Monnaie, der Komischen Oper Berlin, am Theater an der Wien oder beim Glyndebourne Festival. Mit der
Kammerakademie Potsdam hat Antonello Manacorda einen
Zyklus aller Schubert-Sinfonien für Sony Classical eingespielt,
wofür sie 2015 mit dem ECHO Klassik als „Orchester des Jahres“ ausgezeichnet wurden. Wieder für Sony nehmen die KAP
und ihr Chefdirigent derzeit alle Sinfonien von Mendelssohn
auf, die ersten zwei CDs wurden in der internationalen Presse
bereits hoch gelobt. Antonello Manacorda war Gründungsmitglied und langjähriger Konzertmeister des Mahler Chamber Orchestra. Ein Stipendium der De Sono Associazione per
la Musica ermöglichte ihm ein zweijähriges Dirigierstudium
bei Jorma Panula in Helsinki.

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BIOGRAFIEN DER SOLISTEN

Aleksander Gabrys´ – Kontrabassist, Performer, Komponist,
Preisträger mehrerer Kompositions- und Interpretationswettbewerbe – wirkt als Solist für Orchester und als Kammermusiker für Ensembles wie Klangforum Wien, Ensemble Modern,
pre-art soloists, Collegium Novum Zürich, Ensemble Musikfabrik, Österreichisches Ensemble für Neue Musik, X-Quartett
oder MW2. Er ist festes Mitglied des Ensemble Phœnix Basel
seit 2001, Präsident des freagroup studio für polimediale,
para-theatralische Akte und Gründungsmitglied des Polnischen Kontrabassistenverbandes und konzertierte u.a. in New
York, Buenos Aires, Sao
˜ Paulo und bei Festivals wie La Biennale
di Venezia, Maerzmusik und Ultraschall in Berlin oder Wien
Modern. Viele KomponistInnen haben für ihn KontrabassWerke geschrieben, so war er 2016 Solo-Kontrabassist/Sprecher in Helmut Oehrings Orchesterwerk Angelus Novus III
(déja-vu/entendu) und dessen Oper AscheMOND oder The
´ künstlerisches Oeuvre umfasst
Fairy Queen 2017. Gabrys’
Solowerke für Kontrabass, Kammermusik wie Computermusik der neo-expressionistischen Avantgarde mit Tendenz für
paratheatralische Formen. Die Zukunft sieht er als polymediale synästhetische Verbindung aller Medien mit der neuen
Form vom Leben: Homo electronicus.

29

Aleksander
Gabrys´

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BIOGRAFIEN DER SOLISTEN

David
Moss

David Moss – Sänger, Schlagzeuger, Performer, Komponist –
gilt als einer der innovativsten Solisten der zeitgenössischen
Musik. 1991 erhielt er das Guggenheim Stipendium, 1992 das
DAAD Stipendium, 2008/2009 und 2016/2017 das Stipendium des Interweaving Performance Cultures Center der FU
Berlin. Seit 1975 tritt er weltweit auf und arbeitet mit zahlreichen internationalen Künstlern, Ensembles und Orchestern
zusammen. 1999/2001 war er bei den Salzburger Festspielen
Solist in der UA von Luciano Berios Cronaca del Luogo und
übernahm die Rolle des Prinzen Orlovsky in Strauss’ Die Fledermaus. 2008 war er unter der Leitung Sir Simon Rattles mit
den Berliner Philharmonikern in der Multimedia-Produktion
von Heiner Goebbels Surrogate Cities zu erleben wie auch an
der English National Opera in Olga Neuwirths Lost Highway.
2013 übernahm er eine Hauptrolle in der UA von Helmut Oehrings Oper SehnsuchtMEER oder Der Fliegende Holländer an
der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf. David Moss singt
mit dem Pulse-Trio Denseland und mit Daan Vandewalle (Klavier) in The Goldberg Incantations, basierend auf Bachs Goldberg Variationen. Er ist Gründer und künstlerischer Leiter des
Institute for Living Voice, das seit 2001 internationale Meisterkurse veranstaltet. In Provokalia Workshops arbeitet er europaweit mit Laien- und Profi-Chören.

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www.davidmossmusic.com

BIOGRAFIEN DER SOLISTEN

Marena Whitcher ist weder Sängerin noch Performerin, weder
Multiinstrumentalistin noch Schauspielerin, weder Kostümbildnerin noch Tänzerin – sie ist ganz einfach alles zusammen.
Die 1990 geborene halb Schweizerin, halb Amerikanerin etabliert sich zurzeit im In- und Ausland als Gesamtkünstlerin auf
verschiedensten Bühnen, von Jazz über Avantgarde-Pop bis zur
zeitgenössisch-klassischen Musik und Kleinkunst. Sei dies mit
eigenen Formationen wie Marena Whitcher’s Shady Midnight
Orchestra und Eclecta, Ensembles wie Klischée und Janettes
Jazzmusik-Baukasten oder Musiktheaterwerken wie Helmut
Oehrings AGOTA? Die Analphabetin (Gestern/Irgendwo) und
Angelus Novus II. Nach dem Bachelor in Jazzgesang an der
Zürcher Hochschule der Künste und dem Master in Jazz-Performance und -Komposition an der Hochschule der Künste
Bern folgte ein halbjähriger Aufenthalt in New York mit dem
Auslandatelier-Stipendium der Stadt Zürich, wo sie sich bewusst Richtung Schauspiel und Tanz fortbildete. Marena Whitcher wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, darunter mit dem
Förderpreis der Internationalen Bodensee Konferenz und der
Stadt Winterthur sowie dem renommierten Kunstpreis der
Akademie der Künste in Berlin.

31

Marena
Whitcher

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www.marena.ch

32

BIOGRAFIEN DER SOLISTEN

Christina
Schönfeld

Die Schauspielerin und Gebärdensolistin Christina Schönfeld
wurde in Berlin geboren und ist von Geburt an taub. Sie steht
seit ihrer Kindheit in Berlin auf der Theaterbühne, zunächst
in Auftritten mit dem Pantomime-Ensemble der DDR, dann
mit dem Deutschen Gehörlosen Theater, dem Berliner Bühnenclub und Rollen in Fernsehfilmen. Als Regisseurin produzierte sie einige preisgekrönte Bühnenproduktionen und
Filme und hatte maßgeblichen Anteil beim Aufbau des ersten
professionellen Filmstudios, das heute von Gehörlosen geführt wird. Seit 1993 verbindet sie eine enge Zusammenarbeit
mit dem Komponisten Helmut Oehring, der sie bis heute in
Hauptrollen in vielen seiner Musiktheater- wie Konzertwerke
besetzt; zuletzt war sie als Fairy Queen zu erleben in der
erfolgreichen Uraufführungsproduktion von Oehrings Shakespeare-Purcell-Oper AscheMOND an der Staatsoper im Schillertheater Berlin. Sie wirkte in vielen Uraufführungen an
Opernhäusern Europas in Inszenierungen u. a. von Claus
Guth, Joachim Schlömer, Maxim Dessau, Ulrike Ottinger, Michael Simon, Paul Esterhazy oder Helmut Oehring sowie in
Konzertsälen Europas unter Dirigenten wie Ingo Metzmacher,
Lothar Zagrosek, Roland Kluttig, Johannes Kalitzke und Emmanuelle Haïm.

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BIOGRAFIEN DER SOLISTEN

Hassan Taha, geboren 1968 in Homs, ist syrischer Komponist,
Oud-Spieler und Hornist. Er studierte zunächst traditionelle
arabische Musik, bevor er seine Ausbildung am Higher Institute
of Music in Damaskus bis 1998 fortsetzte. 2003 studierte er
Komposition am Konservatorium in Maastricht. Seine Werke
wurden in Syrien, dem Libanon, Tunesien, Deutschland,
Schweiz, Litauen und Ägypten aufgeführt. Er komponierte
Bühnenmusiken für Aufführungen des syrischen Nationaltheaters, u. a. für Trunkene Tage des syrischen Dramatikers Saadallah Wannous und für Henrik Ibsens Ein Volksfeind. 2009
wurde sein Werk Kadmus und Europa von syrischen und europäischen Musikern zum Anlass der 30-jährigen Zusammenarbeit zwischen Syrien und der EU aufgeführt. Seit 2010 lebt er
in Bern/Schweiz. Sein Stück Der Würfelspieler wurde 2011 im
Gare du Nord Basel uraufgeführt. Er nahm an verschiedenen
Masterclasses mit Komponisten wie Vinko Globokar und Helmut Oehring teil. 2012 erhielt Hassan Taha einen Master für
Komposition an der Hochschule der Künste Bern, in dessen
Rahmen sein Theater-Musical die Tür ist die Tür in Zürich uraufgeführt wurde wie auch seine Komposition into the ocean
bei der Biennale Bern und OGGIMUSICA Lugano. Im selben Jahr
war er Oud-Solist in der Uraufführung von Helmut Oehrings
Saf Haki/Wörter in die Luft im Eröffnungskonzert der Donaueschinger Musiktage. Im August 2016 feierte Hassan Tahas Projekt Brunnen und Brücken Premiere beim Festival Stubete am
See in der Tonhalle Zürich.

33

Hassan
Taha

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34

BIOGRAFIEN DER SOLISTEN

Daniel
Göritz

Daniel Göritz studierte in Berlin, Manchester (MA) und New
York (DMA, Doctor of Musical Arts). Als Honorarprofessor für
Konzertgitarre an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin, konzertiert er regelmäßig mit Orchestern wie Berliner
Philharmoniker, SWR Sinfonieorchester, DSO und RSB Berlin
oder BBC Philharmonic sowie Ensembles wie Ensemble Modern, KNM Berlin, Musikfabrik NRW, Quillo, e-werk, United
Berlin, ensemble mosaik oder The Crosstown Ensemble. Als
Komponist arbeitet er mit Ensembles wie KNM Berlin oder Fibonacci Trio. Er erhielt diverse Preise und Stipendien, u. a. war
er Kompositionsstipendiat der Akademie der Künste zu Berlin
und Preisträger des Huddersfield Festival 1994, des Förderpreises Komposition des Berliner Kultursenats 1995, des
Prix Ton Bruynèl 2007 für Soloinstrument und Elektronik,
des Artists International Wettbewerbs 1996 New York mit
Debütkonzert in der Carnegie Recital Hall mit dem Zephyrus
Duo. Er wirkte als Solist in vielen Uraufführungen von Werken
Helmut Oehrings, etwa im Oratorium GOYA II mit DSO und
Rundfunkchor in der Philharmonie Berlin oder der Oper AscheMOND oder The Fairy Queen an der Staatsoper im Schillertheater Berlin. Die Schwerpunkte von Daniel Göritz’ Schaffen
als Interpret, Bearbeiter und Herausgeber liegen im Bereich
zeitgenössische Musik, Improvisation und klassische Kammermusik.

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www.daniel-goeritz.de

BIOGRAFIEN DER SOLISTEN

Mia Oehring wurde 2005 in Berlin geboren und lebt seit ihrem
zweiten Lebensjahr in Waldsieversdorf in der Märkischen
Schweiz, wo sie ab 2011 die Bertolt Brecht Grundschule in
Buckow besuchte. Mit diesem Schuljahr ist sie auf das bundtStift Kreativ-Gymnasium Strausberg gewechselt. Sie spielt seit
sechs Jahren Gitarre und komponiert als Singer/Songwriterin
eigene Songs. Seit ihrer tänzerischen Früherziehung erhält sie
klassischen und modernen Tanzunterricht an der Schule für
kreativen Tanz von Anja Albrecht in Strausberg und wird als
Kinderdarstellerin für Bühne, Hörspiel und Film von der Berliner
Agentur next generation betreut. Neben Bastian Pastewka
übernahm sie 2015 die Rolle der Tochter in der Hörspiel-Serie
Papa, Kevin hat gesagt vom rbb/Kulturradio, deren zweite Staffel aktuell produziert wird. Als Tänzerin/Schauspielerin übernahm sie die Hauptrolle der kleinen Meerjungfrau in Helmut
Oehrings Musiktheater JONA, JONAS und der WAL am Volkstheater Rostock und war als Sprecherin und Tänzerin in Janoschs/Wilfried Hillers Der Josa mit der Zauberfiedel bei der
Schlossmediale Werdenberg zu erleben. Aktuell bereitet Mia
sich auf die Rolle des „jungen Mädchens“ in Helmut Oehrings
neuestem Musiktheater KUNST MUSS (zu weit gehen) oder Der
Engel schwieg an der Oper Köln vor.

35

Mia
Oehring

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is~~a6J€[~~]t9€'~~&G€~~r€8b~~G€~~f}J€bxbx€n]tUt€'_6_^zt€nm€[`xUt€ih)€S~~&Cz€qpHo
[~~(GtyJ€Fn?b~~>zt€N~~!zt€b~~a?t€;~~6]€'~~^Czt€%$t€7~~adh€bf}a~~gbx€b}a~~gbx€'~~>^^zt€4r€s~~d)ti
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36

BIOGRAFIEN DER SOLISTEN

Joscha
Oehring

Joscha Oehring ist 8 Jahre alt und wohnt in Waldsieversdorf
in der Märkischen Schweiz. Er ist gerade in die Dritte Klasse
der Bertolt Brecht Grundschule gekommen und seit zwei Jahren Torwart des FC Concordia Buckow. Er möchte Fußballer
werden und Komponist. Seit seiner musikalischen und tänzerischen Früherziehung hat Joscha Sprechrollen in Hörstücken von Helmut Oehring übernommen und war der JOSA in
den Aufführungen von Janoschs/Wilfried Hillers Der Josa mit
der Zauberfiedel bei der Schlossmediale Werdenberg 2015 mit
Musikern der Berliner Philharmoniker. Im Dezember ist Joscha
als Kindersolist in der Uraufführung von Helmut Oehrings
KUNST MUSS (zu weit gehen) oder Der Engel schwieg für die
Musikfabrik NRW an der Oper Köln zum 100. Geburtstag von
Heinrich Böll zu erleben.

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BIOGRAFIEN DER SIMULTANGEBÄRDENDOLMETSCHER

Boris Bianchi Pastori wurde 1971 in Berlin geboren. 1985 verließ
er mit seiner Mutter die DDR und lebte seitdem in verschiedenen Ländern wie den USA, Japan und der Schweiz. Der Vater
von vier Kindern wohnt heute in Berlin und Potsdam und arbeitet als Gebärdensprachdolmetscher in Brandenburg.

37

Boris Bianchi
Pastori

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Nadine Lehmann wurde 1983 als Tochter von gehörlosen Eltern
in Potsdam geboren. Sie absolvierte nach ihrem Abitur 2003
ein Informatik-Studium an der Fachhochschule Brandenburg,
das sie 2008 als Diplom-Informatikerin für Digitale Medien abschloss. 2009-2010 wurde sie zur staatlich anerkannten Gebärdendolmetscherin ausgebildet, 2014 folgte der Abschluss als
qualifizierte Schriftdolmetscherin. Seit 2009 bzw. 2014 ist sie
als freiberufliche Gebärdensprach- und Schriftdolmetscherin
in Berlin und Brandenburg tätig. Von 2008 bis 2013 war Nadine
Lehmann zudem Geschäftsführerin von atVision Websolutions,
die unter anderem barrierefreie Webportale für Hörgeschädigte oder technische Möglichkeiten für die Integration von
Gebärdensprachaufnahmen in Audioguide-Systeme für Museen entwickelt.

Nadine
Lehmann

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38

BIOGRAFIEN DER SIMULTANGEBÄRDENDOLMETSCHER

Uwe
Schönfeld

Uwe Schönfeld wurde in Berlin geboren. Als Kind gehörloser Eltern ist seine Muttersprache die Gebärdensprache. Seit 23 Jahren leitet er das Zentrum für Kultur und visuelle Kommunikation
der Gehörlosen Berlin/Brandenburg und hat federführend an der
jetzigen Präsenz mitgewirkt. Er hatte maßgeblichen Anteil beim
Aufbau des ersten professionellen Filmstudios, das barrierefreie
Sendungen beispielsweise des Sandmännchen oder von Heute
im Parlament produziert. Er ist Schulleiter einer Ergänzungsschule und leitet die überregionale Koordinierungsstelle für
Hörbehinderte sowie eine Landesdolmetscherzentrale. Seit
1993 verbindet ihn eine enge Zusammenarbeit mit dem Komponisten Helmut Oehring. Als Gebärdensprachdolmetscher
steht Uwe Schönfeld an der Seite der Solisten in Proben und
Aufführungen von Konzert- und Musiktheaterproduktionen.
Auch als Vorstandsmitglied des Landesverbandes der Gehörlosen Brandenburg und des Fördervereins der Gehörlosen der
neuen Bundesländer setzt er sich unermüdlich für die umfassende Anerkennung der Gebärdensprache und die gleichberechtigte Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft ein.

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BIOGRAFIEN DER SIMULTANGEBÄRDENDOLMETSCHER

Katja Werlich, 1972 in Ostwestfalen geboren, wurde mit vier
Jahren in Folge einer Masernerkrankung schwerhörig. Obwohl
in der Schule für Hörgeschädigte, die sie besuchte, Gebärdensprache für Schwerhörige verboten war, tauchte sie selbst
immer weiter in die Gebärdensprache und die Gehörlosenwelt
ein – bis heute ist die Gebärdensprache ihre große Liebe
geblieben. Seit 2006 lebt sie in Berlin. Die Mutter von zwei
Töchtern (20 und 22 Jahre alt) hat sich von Jugend an für internationale Kultur und die Kommunikation von Menschen aus
aller Welt interessiert. Als gelernte Gestalterin für Visuelles
Marketing bildete sie sich zur sozialpädagogischen Kommunikationsassistentin weiter und übt ihren Beruf mit großer Begeisterung im Zentrum für Kultur und visuelle Kommunikation
Berlin/Brandenburg aus.

39

Katja
Werlich

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ORCHESTER

Das Debüt in der Hamburger Elbphilharmonie, erfolgreiche
Tourneen quer durch Europa, nach Asien und Südamerika, der
ECHO Klassik 2015 als „Orchester des Jahres“ oder die gefeierten Aufnahmen der Sinfonien von Felix Mendelssohn Bartholdy und Franz Schubert bei SONY Classical unter der Leitung
von Antonello Manacorda sind nur einige Höhepunkte in der
dynamischen Entwicklung der Kammerakademie Potsdam.
Das Orchester der Landeshauptstadt Potsdam und Hausorchester des Nikolaisaals begeistert durch höchste künstlerische Qualität ebenso wie durch außergewöhnliche Spielfreude
und historisch informierte und zeitgemäße Interpretationen.
Musikalisch vielseitig, offen für Neues und mit einem lebendigen Musizierstil bietet die KAP ein breit gefächertes Programm
an und arbeitet mit international renommierten Solisten und
Dirigenten. Seit der Saison 2010/2011 ist Antonello Manacorda
künstlerischer Leiter und Chefdirigent. Vor ihm prägten Sergio
Azzolini, Andrea Marcon und Michael Sanderling das Orchester.
Nach dem Erfolg der vergangenen Produktionen der Potsdamer Winteroper wird in der kommenden Saison mit Felix Mendelssohn Bartholdys „Elias“ wieder ein szenisches Oratorium
in der Friedenskirche Sanssouci inszeniert. Neben den hochgelobten Gesamteinspielungen der Sinfonien von Schubert und
Mendelssohn erschienen kürzlich auch Aufnahmen mit Flötenkonzerten von Carl Philipp Emanuel Bach mit Emmanuel
Pahud und Trevor Pinnock bei Warner Music sowie Klarinettenkonzerte von Stamitz, Danzi und Mozart mit Andreas Ottensamer bei Decca.
Musikvermittlung und kulturelle Bildung wurden bei der KAP
von Anfang an großgeschrieben und intensiv ausgebaut. Ein
besonderes gesellschaftliches Engagement verbindet die Kammerakademie mit der Stadtteilschule Potsdam Drewitz. Im
Dreiklang von Orchester, Schule und Begegnungszentrum wird
unter dem Titel „Musik schafft Perspektive“ ein bundesweit
einzigartiges Modell der nachhaltigen kulturellen Bildung entwickelt und umgesetzt. Dieses wurde 2017 mit dem Sonderpreis „Kultur öffnet Welten“ der Staatsministerin für Kultur und
Medien ausgezeichnet.

41

Kammerakademie
Potsdam

42

 

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Violine
Suyeon Kang, Konzertmeisterin
Christiane Plath, Stimmführerin
Michiko Iiyoshi
Timoti Fregni
Thomas Kretschmer
Matthias Leupold
Renate Loock
Laura Rajanen
Isabel Stegner
Judith Wolf

Violoncello
Jan-Peter Kuschel, Stimmführer
Christoph Hampe
Boram Lie

Viola
Christoph Starke, Stimmführer
Ralph Günthner
Laura Moehr
Dorian Wetzel

Oboe
Jan Böttcher
Birgit Zemlicka-Holthaus

Kontrabass
Anne Hofmann, Stimmführerin
Tobias Lampelzammer
Bassflöte
Bettina Lange

Bassetthorn
Markus Krusche

Fagott
Christoph Knitt
Heidi Mockert (3.10.)
Trompete
Callum G‘Froerer
Klavier/Keyboard
Sebastian Berweck
Schlagzeug
Sabrina Ma

46

IMPRESSUM

Veranstalter
Kammerakademie
Potsdam gGmbH
Geschäftsführung:
Alexander Hollensteiner
Wilhelm-Staab-Str. 11
14467 Potsdam
Tel. 0331/23 70 527
Fax 0331/23 70 130
info@kammerakademie-potsdam.de
www.kammerakademie-potsdam.de
www.facebook.com/kammerakademie

Redaktion:
Solveig Schneider
Stefanie Wördemann
Gestaltung:
Bauersfeld GD

Die Kammerakademie Potsdam
wird gefördert durch die
Landeshauptstadt Potsdam,
Fachbereich Kultur und Museum
sowie das Ministerium für
Wissenschaft, Forschung und
Kultur des Landes Brandenburg.

KONZERTHINWEISE

Samstag, 7. Oktober 2017
19.00 Uhr, Friedenskirche Potsdam Sanssouci
Konzert in der Friedenskirche Con Passione
Carl Philipp Emanuel Bach Sinfonie G-Dur Wq 183 Nr. 4;
Oboenkonzert B-Dur Wq 164
Michael Tippett Little Music for strings
Joseph Haydn Sinfonie Nr. 49 f-Moll Hob.I:49 „La Passione“
Gregor Witt Oboe, Christopher Moulds Dirigent,
Kammerakademie Potsdam

Dienstag, 7. November 2017
20.00 Uhr, Nikolaisaal Potsdam Foyer
KAPmodern Jenseits von Gut und Böse! Engel und Dämonen
George Crumb Black Angels (1970) für Streichquartett
Elena Rykova Mirror of Galadriel für 2 Performer auf Tischtennisplatte
David Cope Extensions (1974) für Trompete und multi-track Zuspielung
James Tenney Beast (1971) für Kontrabass solo
Giacinto Scelsi Krishna e Radha (1986) für Flöte und Klavier
Alexander Knaifel in air clear and unseen (1994) für Klavier
und Streichquartett
KAPmodern Ensemble

Samstag, 11. November 2017
19.30 Uhr, Nikolaisaal Potsdam
Sinfoniekonzert Himmel und Hölle
Wolfgang Amadeus Mozart Ouvertüre zur Oper „Mitridate, re di Ponto“ KV 87
Peter Tschaikowsky Orchestersuite Nr. 4 op. 61 „Mozartiana“
Dmitri Schostakowitsch Sinfonie Nr. 14 für Sopran, Bass
und Kammerorchester op. 135
Viktorija Kaminskaite Sopran, Alexander Vassiliev Bass,
Michael Sanderling Dirigent, Kammerakademie Potsdam

Bildnachweise:
Orchester,
Antonello Manacorda (Nikolaj Lund)
David Moss (Beijing Music Festival)
Helmut Oehring (Zimmermann)
Mia Oehring (Anette Daugardt)
Marena Whitcher (Nicole Pfister)
Alle weiteren Fotos (privat)

Foto-, Video- und Tonaufzeichnungen sind während
der Veranstaltungen der
Kammerakademie Potsdam
nicht gestattet.

Sonntag, 19. November 2017
16.00 Uhr, Nikolaisaal Potsdam Foyer
Kammermusik im Foyer Reflektionen
Robert Schumann Fantasiestücke für Violoncello und Klavier a-Moll op. 73
Johannes Brahms Vier ernste Gesänge (Bearbeitung für Violoncello und Klavier)
Claude Debussy Sonate für Violoncello und Klavier d-Moll
Anton Webern Drei kleine Stücke op. 11
Dmitri Schostakowitsch Sonate für Violoncello und Klavier d-Moll op. 40
Vashti Hunter Violoncello, Maurizio Barboro Klavier

Karten: Ticket-Galerie Nikolaisaal Potsdam
Tel. 0331 28 888 28, www.kammerakademie-potsdam.de

92,4

die
kunst
zu
hören

KAMMERAKADEMIE POTSDAM
D A S O R C H E S T E R D E R L A N D E S H A U P T S TA D T

www.kammerakademie-potsdam.de
www.facebook.com/Kammerakademie
Twitter: @KapPotsdam
www.instagram.com/kammerakademie






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