Gesamtnote für VV Chef Ungenügend (PDF)




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Title: Gesamtnote für VV-Chef Ungenügend
Author: Hirsch

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Gesamtnote für Dr. Bergmann, VV-Chef der KVNO: Ungenügend !
Bergmanns Äußerungen im Telegrammstil:
-

Durchschnittsalter in manchen Fachgruppen 55 Jahre oder höher

-

Trend zu fallender Wochen- und Lebensarbeitszeit je Arzt

Soweit die KVNO auf der eigenen Homepage.
https://www.kvno.de/60neues/2017/pm_sommerempfang/index.html

Damit hat Bergmann lediglich festgestellt, was selbst ein drittklassiger Buchhalter der
KVNO hätte vortragen können. Ist eine Aussage auf dem Niveau eines Vorsitzender
der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein würdig, der
von den KV-Mitgliedern gewählt wurde, um ihre Interessen zu vertreten?
Die Frage stellt sich so nicht, denn Bergmann hat bei der Veranstaltung der KVNO
noch viel, viel mehr gesagt. Allerdings berichtet die KVNO auf ihrer Homepage nicht
darüber. Warum die KVNO „den Rest“ der Rede unterschlagen hat, wird man besser
verstehen, sobald man die darin gemachten Aussagen kennt.

Da der änd über die Rede von Bergmann viel umfassender berichtet hat, zerlege ich
den Beitrag des änd mit den Bergmann betreffenden Passagen und kommentiere die
einzelnen Fragmente (in rot):
1. Immer mehr Hausarztsitze bleiben unbesetzt
Das ist lediglich eine Feststellung. Welche Konsequenzen werden gezogen?

2. Nachwuchssituation ist nicht gerade ermutigend
Das ist lediglich eine Feststellung. Welche Konsequenzen werden gezogen?

3. Immer mehr Ärzte ziehen Anstellung der Selbstständigkeit vor
Welche Auswirkungen sind damit verbunden? Muss man darauf reagieren?
Wie reagiert man darauf?

4. Von 14.500 Ärzten, die in MVZ angestellt sind, arbeiten
39 Prozent >= 30h pro Woche.
53 Prozent <= 20h pro Woche, davon
26 Prozent <= 10h pro Woche
In der Form ist das ein Zahlenfriedhof. Muss man sich jetzt als Leser selbst

hinstellen und ausrechnen, wie viele Stunden ein angestellter Arzt im
arithmetischen Mittel arbeitet? Meine Überschlagsberechnung hat (auf Basis
dieser Angaben) ergeben, dass ein angestellter Arzt im Durchschnitt ca. 25h
pro Woche arbeitet.
Wenn man für einen Selbstständigen im Mittel 50h ansetzt, dann braucht man
schon 2 Angestellte um 1 Selbstständigen zu ersetzen.
Woher sollen die benötigten Ärzte kommen? Welches sind die Ursachen?
Welche Maßnahmen ergreift man, um das aufzufangen?
Dazu kein Wort von Bergmann.

5. „Ganz offenkundig verliert das Modell der Selbstausbeutung, welches die
jungen Kollegen bei ihren Vorgängern hinreichend beobachten konnten, an
Attraktivität.“
Was ist das für ein „Interessenvertreter“? Er nennt seine KV-Mitglieder völlig
ungeniert Selbstausbeuter und hat im selben Atemzug überhaupt kein
Problem damit, diesen Selbstausbeuter völlig unterirdische Honorare (s.
Neubauer-Gutachten) zu zahlen? Und dann kommt er zu dem völlig
überraschenden Ergebnis, dass Selbstausbeutung auf Grund völlig
insuffizienter Bezahlung „an Attraktivität verliere“? So nach dem Motto: Der
freiwillige Nachwuchs an Rudersklaven ist eingebrochen, seitdem allgemein
bekannt wurde, unter welchen Bedingungen man rudern muss.

Merkt der VV-Chef der KVNO überhaupt noch irgendeinen Einschlag? „Das
Modell der Selbstausbeutung verliert an Attraktivität“, in Kenntnis dieser Worte
fällt mir nur ein: Dämlichkeit kennt keine Grenzen.

6. “Es sei daher die Aufgabe des KV-Vorstands, den Wandel in der
Berufsausübung zu erkennen und zu überlegen, wie damit umzugehen sei
und über Alternativen zum Status quo nachzudenken.“
Lassen Sie es sich auf der Zunge zergehen, weil es so schön ist. Da schreibt
der Vorsitzende der VV der KVNO seinem Vorstand ins Aufgabenheft, dieser
möge doch bitte den Wandel erkennen. Heißt das etwa, dass diese
Gurkentruppe das alles noch nicht weiß bzw. noch nicht verstanden hat?

Dann soll der Vorstand überlegen, wie damit umzugehen ist.
’tschuldigung, was haben die Schnarchsäcke, Ignoranten und Dilettanten
denn in den letzten 10 Jahren gemacht? Das Problem ist doch nicht erst seit
der Rede von Bergmann bekannt.

Noch besser gefällt mir die Passage „über Alternativen zum Status quo
nachzudenken“. Eine Gurkentruppe, die mehr als 10 Jahre in allen Bereichen
aber so etwas von kläglich versagt hat, wird jetzt aufgefordert, über
Alternativen nachzudenken. Nachdenken, also auf keinen Fall etwas tun. Nur
nachdenken.

Meine Herren, arbeiten sie einfach weiter wie bisher. Extrapoliert man die
bisherige Performance der KV weiter, so wird das Nachdenken über eine
Alternative in ungefähr 5 Jahren zu einem ersten Thesenpapier geführt haben.
Nochmals 5 Jahre weiter, wird dann die Alternative beschlossen.
Leider wird es die KV nicht mal mitbekommen haben, dass sie
zwischenzeitlich schon als Sondermüll entsorgt wurde, weil das reale Leben
das KV-System völlig überrollen wird.

7. Zur Freiberuflichkeit führte Bergmann aus:
Es sei unbestritten, dass die Freiberuflichkeit und das dahinterliegende
Wertesystem zumindest vordergründig an Attraktivität verloren haben, aber
„der ärztliche Beruf ist ein freier und das ist uns in Nordrhein immer wichtig“.
Freiberuflichkeit und Wertesystem stehen in keinerlei Zusammenhang. Die
Aussage, dass der ärztliche Beruf ein freier wäre, ist so falsch. Wer als Arzt
selbstständig arbeitet, übt einen freien Beruf aus. Wer nicht selbstständig
arbeitet, übt keinen freien Beruf aus. (s. u.)

8. Ebenfalls noch in Bezug auf die Freiberuflichkeit sagte Bergmann:
Die Vertragsärzte wehrten sich daher gegen Eingriffe in die Therapiefreiheit,
gegen Kürzungen bei Honoraren und Prüfmaßnahmen. „Dagegen müssen wir
uns nachhaltig wehren. Wehret den Anfängen“
“Wehret den Anfängen“ – das ist der Brüller schlechthin. Wie weit ist der
Realitätsverlust von Bergmann, wie weit ist der Realitätsverlust in der KV

schon gediehen, dass man bei den Honorarkürzungen von „Anfängen“
spricht? Schon mal was vom Neubauer-Gutachten gehört? Schon mal drüber
nachgedacht, seit wann man Probleme bekommen hat, Arztsitze
nachzubesetzen?
In welchem Paralleluniversum lebt die KVNO eigentlich, dass sie so einen
bullshit äußert? Und wo sind all die ärztlichen Organisationen, die solch einen
Funktionär nicht sofort von seinem Amt entfernen?

9. Außerdem sei der Gedanke der Freiberuflichkeit untrennbar mit dem Modell
der Selbstverwaltung verbunden.
Sollte es jemanden geben, der mir das erklären kann, nur zu. Für mich macht
diese Zusammenstellung von Worten keinen Sinn. Hätte das wirklich jemand
so ausgeführt, hätte ich ihm unbesehen den unbeabsichtigten Konsum von
Halluzinogenen zugebilligt.

10. Die Freiberuflichkeit würde von allen Seiten angegriffen und stehe „im
Fadenkreuz der Fiskalpolitik – Stichwort: Gewerbsteuer“.
Das ist schon ganz, ganz nah dran, Herr Bergmann. Angesichts der sonstigen
Performance des VV-Chefs ist es (für seine Verhältnisse) so etwas wie ein
Volltreffer.
Denn Freiberuflichkeit ist ein Begriff aus der Steuergesetzgebung. Und
Freiberufler haben qua Gesetz keine Gewerbesteuer zu zahlen. Wenn jemand
niedergelassene Ärzte der Gewerbesteuerpflicht unterwerfen will, dann folgt
daraus im Umkehrschluss, dass sie den Status „Freiberufler“ verlieren. Das ist
eine steuerrechtliche Debatte.
Was Bergmann da reininterpretiert, entbehrt jeglicher Grundlage.

11. Gegenüber der Politik hätten die Ärzte aber auch eine Bringschuld, sich in
eine multidisziplinäre und -professionelle Versorgung einzubringen.
Siehe oben. Solche Aussagen lassen sich nur entschuldigen, wenn man zuvor
unwissentlich und nicht willentlich Halluzinogene konsumiert hat.

12. Zum Ergebnis der Honorarverhandlungen führte Bergmann aus:
Für die Vertragsärzte sei das Angebot einer Nullrunde der Kassenseite wie

Hohn. „Und es ist ein fatales Signal für diejenigen, die auf kurze oder mittlere
Sicht eine Niederlassung in Erwägung ziehen und die wir händeringend in der
Versorgung brauchen“
Das Ergebnis dieser Gespräche, Verhandlungen im eigentlichen Sinne waren
es wohl eher nicht, ist seit Jahren ein Hohn. Und, hat die Ärzteschaft darauf
jemals eine passende Antwort gefunden? Nein. Wird sich dieses Mal etwas
daran ändern? Wer’s glaubt wird selig und die anderen kommen auch in den
Himmel.

Bergmann, stellvertretend für so gut wie alle KV-Funktionäre - die nehmen sich
nämlich nichts, ist Teil des Problems, das er aus unterschiedlichsten Perspektiven
beleuchtet hat: Ärztefunktionäre waren bis heute nicht in der Lage, die Interessen
aller Ärzte durchzusetzen. Insbesondere den Anspruch auf angemessene Honorare
für alle ärztlichen Leistungen setzen die Funktionäre seit über 20 Jahren nicht mehr
durch.

Bergmann, also alle Funktionäre, haben auf ganzer Linie versagt. Und die Note für
jemanden, der auf ganzer Linie versagt hat, ist:

Ungenügend.






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