Utsichten 2019 1 .pdf

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Title: Microsoft Word - Bergedorfer Utsichten 2019-1a
Author: Börge

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BERGEDORFER
UTSICHTEN
Zeitung der Deutschen Kommunistischen Part
Partei
ei Hamburg-Bergedorf
Hamburg
Moin, Moin

Ausgabe 01/2019

Aus Anlass des Internationalen Frauentags am 8. März 2019 veröffentlichen wir einen Gastbeitrag von
Carola Kieras, Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten
Bergedorf (VVN-BdA),
BdA), zur Bedeutung der Arbeit von Frau
Frauen
en im Widerstand gegen die Nazi-Herrschaft.
Nazi

Wer an den deutschen Widerstand
denkt, hat häufig ganz bestimmte Namen im Kopf. Weibliche Namen sind dies in der Regel
nicht. Relativ bekannt ist lediglich
Sophie Scholl, die als Aktive
der Widerstandsorganisation „Weiße
Rose“ zusammen mit ihrem Bruder
in München hingerichtet wurde. Die
Hamburgerin Traute Lafrenz, die
damals in München studierte, stellte
den Kontakt zu ihrem antifaschistischen Bekanntenkreis her, der sich
seit Jahren um ihre ehemalige
Lehrerin an der Lichtwark-Schule,
Erna Stahl, traf. Einen weiteren
geheimen Treffpunkt stellte die
Buchhändlerin Anneliese Tuchel zur
Verfügung.
Die Hamburger „Weiße Rose“
wurde verraten. Zu den Toten
gehörten:
Dr. Katharina Leipelt, beging am
9. Dezember 1943 im Polizeigefängnis Fuhlsbüttel Selbstmord.
Wenig später Elisabeth Lange
ebenfalls dort. Am 15. April starb
Margaretha Rothe im Frauengefängnis
Leipzig-Meusendorf.
Margarete Mroschek wurde am
21. April im Konzentrationslager
Neuengamme ermordet. Nach ihr ist
eine kleine Straße in Allermöhe
benannt.

Margaretha Rothe *13.6.1919 †15.4.1945

Der unbekannte Widerstand Frauen aktiv gegen den Faschismus

Die größte Hamburger Widerstandsg
gruppe war die Bästlein-JacobAbshagen
Abshagen-Gruppe, benannt nach
den führenden Männ
Männern. Zu den ca.
300 Mitgliedern gehörten viele
Frauen, sie tippte
tippten nicht nur die
Flugblätter ab. Sie formulierten
gleichberechtigt mit und verteilten
auch die Flugblätter. Frauen waren
an den geheimen Besprechungen
beteiligt, stellten wichtige Kontakte
her, leisteten Kurierdienste, gaben
Informationen weiter. Unter einer
gleichgeschalte
gleichgeschalteten Presse war das
Übe
Übermitteln von Informationen und
Positionen ein wichtiger Faktor der
illegalen, antifaschistischen Arbeit.
Charlotte Gross zum Beispiel
besuchte mehrmals den in Berlin
untergetauchten Franz Jacob und
gab
ihm
sowohl
po
politische
Informationen als auch Nachricht
von seiner Familie.

Katharina Jakob setzte ihre
Aktivitäten fort und wurde trotz eines
gerichtlichen Freispruchs von der
Gestapo im KZ Ravensbrück
inhaftiert.
Erna Eifler ist, aus der Sowjetunion
kommend, 1942 an der Ostseeküste
mit dem Fallschirm abgesprungen,
um den Widerstand zu unterstützen.
Sie wurde zwei Jahre später im KZKZ
Ravensbrück erschossen. Sie lebte
illegal im Versteck z.B. bei
Katharina Fellendorf,
Fellendorf die am
31.3.1944 in Plötzensee hingerichtet
wurde. Katharina Fellendorf ist eine
Straße in Allermöhe gewidmet.
Aber Frauen stellten nicht nur
Verstecke. Sie sammelten Geld,
Lebensmittelkarten und KleidungsKleidungs
stücke.. Damit wurden die Familien
von
Inhaftierten,
untergetaucht
Lebenden und auch Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter unterunter
stützt.
Liesbeth
esbeth Bruns,

Käthe Tenningkeit,

Käthe Latzke, Erna Behling und
Margit Zinke,
Zinke erlebten die Befreiung
ng nicht mehr. An Magit
Mag Zinke
erinnert heute eine Straße in
Allermöhe.

Fortsetzung auf S. 2

Ausgabe 01/2019

Seite2

BERGEDORFER UTSICHTEN

Zeitung der Deutschen Kommunistischen Partei Hamburg-Bergedorf
Hamburg

Der unbekannte Widerstand Frauen aktiv gegen den Faschismus
Frauen aller Widerstandsgruppen
unterstützten die inhaftierten Familienangehörige. Freitags standen
sie vor dem Torgebäude in
Fuhlsbüttel, dort wo heute eine
Gedenkstätte an den Hamburger
Widerstand erinnert. Sie brachten
frische Wäsche für ihre Angehörigen und erhielten die getragene,
häufig
blutverschmierte
Wäsche zum Waschen. Dabei
konnten
manchmal
auch
Informationen
und
benötigte
Gegenstände an die Inhaftierten
gelangen. Die Bedeutung dieser
sowohl praktischen als auch
moralischen Unterstützung für die

Inhaftieren kann gar nicht hoch
genug eingeschätzt werden.
Das Frauenbild der Nationalsozialisten, welches die Frauen auf
KZ-fuhlsbüttel, später
dann Gestapogefängsnis

→ Fortsetzung von Seite 1

Familien
Familienund
Kinderfürsorge
beschränkte und ihnen außerhalb
von Küchen und Haushalt keine
Gestaltungsmöglich
Gestaltungsmöglichkeiten zutraute,
schaffte paradoxer
paradoxerweise für die
Frauen im Widerstand besondere
Möglichkeiten, im Verborgenen zu

wirken.
n. Aber da das Frauenbild sich
auch der Bundesrepublik nur sehr
langsam änderte, sind die Frauen
des Widerstandes bis heute leider
auch noch weitgehend unbekannt.
Das
ist
sehr
bedauerlich.
Pädagogen gehen davon aus, dass
Vorbilder für die Entwicklung junger
junge
Menschen eine wichtige Rolle
spielen. Das Wissen um die
mutigen,
umsichtigen,
unerschrockenen und prinzipientreuen
Frauen, die sich entschlossen dem
d
Faschismus entgegenstellten, ist
heute,
angesichts
von
zunehmendem rechten Einfluss in
Gesellschaft, Parlamenten und
Medien wichtiger denn je.

C. Kieras,. VVN-BdA Bergedorf

Ohne Revolution kein Frauenwahlrecht
1918/1919: Novemberrevolution in
Deutschland - 2019:
100 Jahre Frauenwahlrecht in
Deutschland
In diesen Tagen wird daran erinnert,
dass sich am 19.Januar 1919 Frauen
in Deutschland zum ersten Mal an
Wahlen, den Wahlen zur neuen
Nationalversammlung,
beteiligen
durften. Initiiert hatte das der Arbeiterund Soldatenrat.
Nach dem Sturz der Monarchie im
Deutschen Reich und dessen Umwandlung in eine parlamentarische
Demokratie schrieb die provi-sorische
Revolutionsregierung, der Rat der
Volksbeauftragten, Wahlen zu einer
verfassunggebenden
Nationalversammlung aus, die am 19. Januar
1919 stattfanden und für die erstmals
auch das Frauenwahlrecht galt. Ohne
den Kieler Matrosenaufstand und die
Novemberrevolution von 1918/1919
gäbe es kein Frauenwahlrecht.
Damit wurde eine der wichtigsten
Forderung der Frauenbewegung
erfüllt.
Wie sieht es mit den Rechten der
Frauen heute, 100 Jahre später, aus?
Im Grundgesetz Artikel 3(2) ist die
Durchsetzung
der
Gleichberechtigung von Männern und Frauen
gefordert. Die Wirklichkeit sieht

anders
aus.
Die
ökonomische
Ungleichheit zwischen Frauen und
Männern ist nicht aufgehoben. Nach
wie vor sind Frauen die Verlierer in
dieser Gesellschaft.
Altersarmut hat einen Namen, Frauen
erhalten 59% weniger Rente als
Männer. Zwei Drittel aller Mini-Jobs
werden von Frauen ausgeübt.
Alleinerziehende Frauen sind 10-mal
häufiger
arbeitslos
als
alleinerziehende Männer.
Frauen verdienen in Deutschland
immer noch 22% weniger als Männer.
Damit
ist
Deutschland
nahezu
Schlusslicht in Europa.
Frauen arbeiten deutlich häufiger als
Männer in sozialen Berufen. Dort wird
schlecht verdient: Mehr als die Hälfte
der Frauen verdient weniger als
1.500.- Euro netto, mehr als ein
Viertel verdient nur zwischen 500.und 1.000.- Euro.
96% der nach Kinderbetreuung oder
Pflege eines Angehörigen in den
Beruf Zurückkehrenden sind Frauen.
Häufig landen sie in prekären
Arbeitsverhältnissen oder in der
Teilzeitfalle.
Im Deutschen Bundestag sitzen so
wenig Frauen wie seit 20 Jahren nicht
mehr, nur 218 von 709 Abgeordneten
sind Frauen.

Und
nicht
zuletzt
zeigt
der
Rechtsstreit um den Paragrafen
§219a, dass es um die Frauenrechte
in Deutschland nicht gut steht und es
noch viel zu tun gibt.
gi
Wenn
wir
heute
an
die
Errungenschaften
der
Novemberrevolution erinnern, sollten
wir uns auch daran erinnern, dass
man in einem Teil Deutschlands, der
DDR, in Fragen der Frauenrechte und
-emanzipation
emanzipation in manchem schon viel
weiter war als heute im vereinigten
Deutschland.
Waren es 1918 die revoltierenden
Matrosen und Soldaten die die alten
Verhältnisse des Kaiserreichs ins
Wanken und schließlich zum Einsturz
brachten, stellt sich 100 Jahre danach
und 70 Jahre nach Verkündung des
Grundgesetzes die Frage:
Fr
Brauchen
wir eine neue Revolution zur
Durchsetzung
der
vollen
Gleichberechtigung der Frauen?

BERGEDORFER UTSICHTEN

Ausgabe 01/2019

Seite3

Zeitung der Deutschen Kommunistischen Partei Hamburg-Bergedorf
Hamburg

anderer Hintergrund ist für
Es droht der große Krieg Ein
die aggressive Politik der USA

Vor 40 Jahren, im Dezember 1979
beschloss
die
NATO
die
Aufstellung von 572 mit Atomsprengköpfen
bestückten
Raketen
und
Marschflugkörper in Westeuropa ("Cruise
Missiles" und Pershing II-Raketen) und
löste
damit
eine
der
größten
antimilitaristischen Protestwellen in der
bundesdeutschen
Geschichte
aus.
Hunderttausende demonstrierten gegen
die atomare Bedrohung. In einer
repräsentativen Umfrage sprachen sich 72
Prozent der Befragten gegen eine
Stationierung der Atomraketen aus.
Den Menschen war klar, dass damit die
Spannungen zwischen der NATO und der
Sowjetunion
unerträglich
gesteigert
wurden und bei einem Atomkrieg in
Europa kein Stein auf dem anderen
bleiben würde. Nicht wenige wanderten
sogar aus Deutschland aus, möglichst
weit weg von dem Zentrum des
drohenden Krieges. Am Ende dieses
Konflikt stand der INF-Vertrag zwischen
der Sowjetunion und den USA über die
Vernichtung
aller
landgestützten
Flugkörper mit kürzerer und mittlerer
Reichweite. Der Besitz, die Produktion
und Flugtests mit ihnen sind verboten.
Mit der jetzt erfolgten Kündigung des INFVertrags durch die USA droht eine erneute
Konfrontation zwischen den USA und der
NATO auf der einen und Russland auf der
anderen Seite. Ein neues Wettrüsten steht
bevor. Es droht erneut wie in den 80er

Jahren eine Stationierung von atomaren
US-Mittelstreckenraketen in Europa sowie
als Reaktion darauf die von russischen.
Aber von Massenprotesten ist noch nichts
zu sehen und zu hören.
Dabei ist das Risiko, dass es gewollt oder
versehentlich
zu
einer
atomaren
Katastrophe kommt, dieses Mal viel höher
als vor 40 Jahren. Durch die Osterweiterung der NATO stehen sich die
Konfliktparteien an der russischen Grenze
wenige Kilometer voneinander entfernt
gegenüber. Die Zeit vom Start bis zum
Einschlag liegt bei diesen Geschossen
unter zehn Minuten. Da bleibt keine Zeit,
um im Verdachtsfall zum „roten Telefon“
zu greifen. Jeder Irrtum, jede technische
Panne kann eine Katastrophe auslösen.
Ein Missverständnis kann zum tödlichen
Fiasko werden.
Die Begründung der USA für die
Kündigung des INF-Vertrags, sie seien
bedroht, erscheint wenig glaubhaft. Denn
das mögliche Schlachtfeld sind nicht die
USA sondern Mitteleuropa. Die USA
geben zehnmal soviel Geld für die
Rüstung aus wie Russland. Die USA
unterhalten nach eigenen Angaben 761
Militärbasen im Ausland - unter anderem
rund um Russland. Russland dagegen hat
drei Militärbasen im Ausland - eine in
Vietnam und zwei in Syrien, keine davon
in der Nähe der USA.

wahrscheinlicher.
scheinlicher. Die USA – einst die
uneingeschränkt überlegene WirtschaftsWirtsch
macht der Welt – verlieren ökonomisch
mehr und mehr an Einfluss. Sie können
nicht mehr allein alle handelshandels und
finanzpolitischen Regelungen bestimmen.
Schwellenländer wie Brasilien, Russland,
Indien, Südafrika, die Türkei und vor allem
China reden immer
imm
häufiger mit.
Andererseits sind die USA militärisch die
unangefochten stärkste Macht der Welt. In
solcher Lage neigen absteigende FühFüh
rungsmächte dazu, wenn sie sich anders
nicht
durchsetzen
können,
Gewalt
anzuwenden. So hat sich auch USUS
Präsident Trump schon verschiedentlich
„alle Optionen“, also auch kriegerische,
offengehalten. Die Kündigung des INFINF
Vertrags steigert bewusst die Gefahr eines
großen Krieges, dessen Schlachtfeld
Europa sein wird.
wird
Wir sind gut beraten, wenn wir uns
solchen Weltmachtallüren
Weltmachtallüre widersetzen.
Wir fordern:
 Kein neues Wettrüsten! Keine
Stationierung von USUS
Mittelstrecken
Mittelstreckenraketen
in Europa!
 Abrüsten statt Aufrüsten! Frieden mit
Russland! Raus aus der NATO!
NATO

Personalmangel
ersonalmangel tötet! Uns reicht´s! Aktiv werden gegen den Pflegenotstand!
Jährlich sterben in der Bundesrepublik
30.000 bis 40.000 Menschen an
Infektionen , die sie erst im Krankenhaus
bekommen haben. Insgesamt erkranken
daran mehr als 900.000 Menschen. Einige
dieser Erkrankungen waren vielleicht nicht
vermeidbar, weil die Menschen bereits
krank
und
anfällig
waren.
Der
überwiegende Anteil dieser Erkrankungen
wäre jedoch durch einfache Hygienemaßnahmen zu verhindern gewesen. Das
sagen nicht nur wir Kommunisten,
sondern auch die Deutsche Gesellschaft
für Krankenhaushygiene. Studien in den
USA haben gezeigt, dass 60 – 70 % der
Infektionen zu verhindern wären. Man
müsste nur konsequent Hygienemaßnahmen umsetzen.
Dass dies nicht geschieht, ist vor allem
dem Personalmangel im Gesundheitswesen geschuldet, der nicht nur für
Hygieneprobleme sorgt. Die Zustände in
den Krankenhäusern und Pflegeheimen
sind himmelschreiend. Stundenlanges
Warten in Notaufnahmen, Menschen, die
schwer stürzen, weil sie nicht mehr warten
konnten, bis ihnen jemand zur Toilette
hilft, Abfertigung in den Krankenhäusern
wie am Fließband.
Uns reicht’s! Das sagen viele! Und das
„Hamburger Bündnis für mehr Personal im
Krankenhaus“ ist aktiv geworden. Im März

2018 hat das Bündnis aus zahlreichen
Organisationen - darunter auch wir
Kommunisten - die Initiative für einen
Volksentscheid auf den Weg gebracht.
Vorgeschlagen wird ein Gesetz, dass eine
echte Personalbemessung vorsieht und
sie gesetzlich verbindlich machen will. In
nur 3 Wochen unterschrieben mehr als
30.000 Hamburgerinnen und Hamburger.
Im Oktober reichte das Bündnis die
Anträge für den zweiten Schritt, das
Volksbegehren, ein. Der Hamburger Senat
hatte jedoch nichts besseres zu tun, als
gegen das Volksbegehren Klage beim
Hamburgischen Verfassungsgericht zu
erheben.
Er
möchte
mit
diesem
juristischen Winkelzug verhindern, dass
der Volksentscheid zusammen mit der
Bürgerschaftswahl 2020 entschieden wird.
Denn er weiß, dass die große Mehrheit
der Hamburgerinnen und Hamburger
dafür stimmen wird. Er stellt sich damit auf
die Seite der privaten Krankenhausbetreiber. Diese lehnen ein solches Gesetz
natürlich ab, würde es doch ihre Profite
schmälern.
Aber Profite pflegen keine Menschen und
unser
Recht
auf
eine
gute
Gesundheitsversorgung müssen wir selbst
erstreiten. Aktuell heißt das, gegen die
Klage aktiv zu werden und Spenden zu
sammeln,
um
unsere
juristische

Vertretung vor Gericht finanzieren zu
können. Es heißt aber vor allem, den
Gesetzesvorschlag
zur
Personalbe
Personalbemessung in die Krankenhäuser zu tragen
und bekannt zu machen.
Ein erster Schritt ist es, ein solches
Gesetz durchzusetzen.
durchz
Aber Gesetze
bleiben nur Papier, wenn sie nicht durch
aktive, selbstbewusste Belegschaften
umgesetzt werden! Überall in Hamburg
werden gerade regionale Bündnisse
gegründet, die sich diese Aufgabe auf die
Fahne geschrieben haben. MitmacherinMitmacherin
nen und Mitmacher sind herzlich
willkommen!
Aktuelle
Termine
der
regiona
regionalen
Bündnisse und des Hamburger
Bündnisses
findet
man
auf
der
Internetseite
Internetseite:
http://www.pflegenotstand
http://www.pflegenotstand-hamburg.de/
Es gibt viel zu tun! Mach mit und werde
aktiv
für
mehr
Personal
im
Gesundheitswesen!
Spenden für das „Hamburger Bündnis für
mehr Personal im Krankenhaus“ an unser
Spendenkonto
Spendenkonto:
Zahlungsempfänger:
Gemeingut in BürgerInnenhand e.V.
IBAN: DE 2043 0609 6711 2422 9100
BIC: GENODEM1GLS
Verwendungszweck:
"Hamburg / Mehr Personal im Krankenhaus"
(unbedingt angeben wegen der
de Zuordnung!)

BERGEDORFER UTSICHTEN

Ausgabe 01/2019

Seite4

Zeitung der Deutschen Kommunistischen Partei Hamburg-Bergedorf
Hamburg

Gift in der Boberger Niederung
Mitte
Oktober
2018
begannen
routinemäßig
Bodenuntersuchungen,
die laufend irgendwo in Hamburg
stattfinden,
im
Naturschutzgebiet
Boberger Niederung. Das Ergebnis der
Proben war schockierend. Es wurde
unter anderem Dioxin gefunden in einer
in Hamburg noch nie gemessenen
Konzentration: 721 Mikrogramm pro
Kilogramm trockenem Boden! Der
zulässige Wert für Wohngebiete liegt bei
1 µg/kg Boden, für Spielplätze 0,01 µg/kg.
Das Seveso-Gift Dioxin verursacht
Chlorakne
und
ist
hochgradig
krebserregend.
Die höchsten Dioxinwerte wurden im
Bereich um den Weg, der vom Unterberg zum östlichen Moorteich herunterführt, gemessen. Es sind bis zu
24 µg/kg. Nach Westen hin nehmen die
Werte kontinuierlich ab und werden
unbedenklich. Auch die gemessenen
Werte
erfordern
zwingend
eine
Sanierung. Sie wird 3 bis 4 1/2 Jahre
dauern und Millionen kosten.
Sofort wurde das Gelände um die
Fundstelle abgesperrt und weiter
beprobt, um die Ausdehnung des
Fundes einzugrenzen. Dabei wurde
auch in Mümmelmannsberg im Norden
und in den Teichen im Süden
gemessen. Ebenso wurden Pilze und

Beeren

gesammelt

und

untersucht.

Schon auf einer Informationsveranstaltung im November konnte anhand
der Zusammensetzung der gefundenen
Stoffe der Verursacher genannt werden:
das Boehringerwerk in Moorfleet. Der
Giftcocktail stammt aus der dortigen
Lindan-Produktion.
Spätestens seit 1951 wurde bei
Boehringer das Insektizid Lindan
produziert, ab 1963 auch Trichlorphenolatlauge, zur Herstellung von
„Agent Orange“ für den Vietnamkrieg,
mit den bekannten verheerenden
Folgen, unter denen die dortige
Bevölkerung bis heute leidet. Aber auch
die Arbeiter bei Boehringer erkrankten.
Abfallprodukte und Rückstände wurden
auf dem Firmengelände gelagert oder
auf den Deponien der Umgebung
entsorgt. Wobei entsorgt heißen muss:
abgekippt
und
ungeschützt
liegengelassen. In den 70ger Jahren
wurden dann auf immer mehr Deponien die typische Boehringer GiftZusammensetzung gefunden, die Boden und Grundwasser der Umgebung
verseuchten. Das führte dann unter dem
Druck von Bürgerinitiativen dazu, dass
das Werk 1984 geschlossen wurde.

G8 oder G9
Der Versuch der SPD, die Schulpolitik
aus dem Bürgerschaftswahlkampf 2020
herauszuhalten, scheint bedroht. Die
CDU hat Lust, mit der Forderung nach
Wiedereinführung
des
9jährigen
Gymnasiums (G9) den sogenannten
Schulfrieden aufzukündigen. Damit
haben die CDU-Kollegen in SchleswigHolstein gute Erfahrungen gemacht.
Vermutlich
hat
diese
Forderung
wesentlich
zu
ihrem
Wahlsieg
beigetragen.
Neun Jahre bis zum
Abitur sind aber das
Alleinstellungsmerkmal
der
Stadtteilschulen.
Wenn das auch an
Gymnasien
möglich
wird, werden noch
mehr Eltern ihre Kinder
dort anmelden. Die
Stadtteilschulen

werden schneller als ohnehin zu
erwarten zu Restschulen werden. Aber
ohne intakte Stadteilschulen funktioniert
das zweigliedrige Schulsystem aus
Stadteilschule und Gymnasium nicht.
Irgendwo hin müssen die Gymnasien
die
Schülerinnen
und
Schüler
abschieben können, die sie nicht haben
wollen. Das sind jedes Jahr um die
Tausend.
Wir sagen: Das zweigliedrige
Schulsystem
ist
eine
Fehlkonstruktion, das nur
den
Bildungsdünkel
mancher Eltern bedient.
„Eine Schule für alle“ ist
die wahre Alternative.

Ab 1984 wurde das Werksgelände
saniert. Zuerst versuchte man die
belasteten Stoffe zu verbrennen, die
Gifte zerstörten aber schnell die Anlage
und der entstandene Rauch führte zu
einer weiteren Verteilung des Dioxins.
Es blieb
lieb also nichts anderes übrig, als
das Gelände mit Betonwänden bis zu
fast 50 m Tiefe und einem Deckel aus
Asphalt einzukapseln.
Umweltsenator Kerstan ist mit der Firma
im Gespräch, ob diese auch für ihren in
Boberg gefundenen Müll aufkommt. Das
klang auf der Veranstaltung eher wie ein
moralischer Appell. Schon in der ersten
Veranstaltung klang an, dass eventuelle
Ansprüche schon verjährt sein können.
Der Fall wirft ein Schlaglicht auf die
Haftung in einer Gesellschaft, in der
sich mit der Produktion von Giften
G
enorme Profite einbehalten lassen, aber
die Kosten für Umwelt und Gesundheit
im Zweifel auf die Bevölkerung
abgewälzt werden.

Der ganze Artikel mit vielen
weiteren interessanten
Informationen ist auf der
facebook
facebook-Seite
der DKP
Bergedorf zu lesen.

Kontakt zur DKP Bergedorf:
facebook.com/DKPBergedorf
Tel: 040 - 480 4900
e-mail:
mail: dkp-bergedorf@t-online.de
dkp
www.dkp-hamburg.de
www.news.dkp.de
Impressum:
Deutsche Kommunistische Partei
Gruppe Bergedorf
V.i.S.d.P. Uve Merz
Magda
Magda-Thürey-Zentrum
Lindenallee 72, 20259 Hamburg

Spendenkonto:
HASPDEHHXXX,
DE29 2005 0550 1226 1209 29
Stichwort: Bergedorfer Utsichten
An dieser Zeitung wirkten mit:
C. Kieras (VNN-BdA),
(VNN
P. Gohl,.
V. Merz, U. Merz, G. Gedo.


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