Bomben auf Herzberg .pdf
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Title: Bombem auf Herzberg
Author: Layda
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Herzberg (tok). Der Bericht der
Schutzpolizei vermerkt für den
frühen Morgen des 22. Februar
1944 Fliegergeräusche über
Herzberg, die nach Süden abziehen.
Für
Wachtmeister
Nachtwey ist dies kein Anlass,
einen Alarm auszulösen. Um
14.00 Uhr an diesem sonnigen
Wintertag sind weite Teile der
Herzberger Innenstadt zerstört
und 19 Menschen haben ihr Leben verloren. Die Opfer waren
allesamt Zivilisten, darunter 11
Frauen und fünf Kinder. Damit
ist der II. Weltkrieg endgültig im
Südharz angekommen.
Herzberg war
wichtiger
Knotenpunkt und
Rüstungsstandort
Begonnen hatte der Bombenkrieg am Himmel über Deutschland bereits im Mai 1940. Der
Angriff vor 70 Jahren war nicht
die erste Bombardierung von
Herzberg. Zwischen September
1940 und Oktober 1943 war die
Welfenstadt insgesamt viermal
Ziel alliierter Luftangriffe. Keine
Stadt in der Region musste ein
solch schwere Kriegslast tragen.
Der Grund für das kriegerische
Interesse der Amerikaner und
Briten liegt in der besonderen
Bedeutung Herzbergs. Die
Bahnstrecke Nordhausen Herzberg - Northeim - Altenbeken war damals eine der wichtigsten Trassen im Güterverkehr
des Deutschen Reiches. Herzberg war der Knotenpunkt zur
Bahnstrecke nach Bleicherode
und in die entstehende Rüstungsindustrie der Thüringer
Bergbaugebiete.
Auch Herzberg selbst war als
Rüstungsstandort von Bedeutung. Im Werk Kiefer am Pfingstanger wurden Fliegerbomben
und Landminen verfüllt. Das Eisen- und Stahlwerk Pleißner
produzierte damals Panzerteile.
Bis 1944 immer
Glück gehabt
Bis zum Februar 1944 blieb die
Stadt von Zerstörungen verschont, Spreng- und Brandbomben landeten, im Wald
oder auch dem Eichholz-Sportplatz, ohne größere Schäden
anzurichten. Schon im Herbst
1940 errichtete die Wehrmacht
einen Beobachtungsturm auf
dem Schlossberg, später einen
25 Meter hohem Turm über
dem Burghals am Philips. Von
dort gab eine Telefonleitung in
die Meldezentrum im Keller des
Rathauses.
Um 13.17 Uhr wurde von dort eine öffentliche Luftwarnung
ausgelöst. Als Meldungen deutlich machten, dass die gesichteten Flugzeug wohl Herzberg
überfliegen werden, wurde die
Warnung in Fliegeralarm ausgelöst. Für die Zivilbevölkerung
bedeutete die Flucht in die
Luftschutzräume.
Um 13.55 Uhr überflog ein Ver-
Weitere Bombardements
Das Bombardement vom 22. Februar 1944 war nicht der letzte Angriff auf Herzberg. Am 4. April erschütterte eine Detonation in der
Munitionsfabrik den Schlossberg
und die gesamte Stadt. 29 Menschen kamen damals ums Leben.
Über die Ursache für die Explosion
wird immer noch spekuliert. Am 5.
April ging im Bahnhofsviertel ein
Bombenhagel nieder und traf voll
beladene Munitionswaggons. Das
Gelände wurde weitgehend zerstört.
Insgesamt sterben 129 Menschen
durch Kampfhandlungen und Bombardements in Herzberg, darunter
dutzende Zwangsarbeiter.
Mit freundlicher Genehmigung aus
dem Buch „1933 - 1945 Spurensuche in Herzberg am Harz“, von
Klaus Matwijow
band von 45
Flugzeugen
Herzberg in Richtung Südosten. Die
Flieger waren wohl
auf den Weg in das Industriegebiet rund um Halle
und Leipzig. In der alliierten Arbeitsteilung waren die Angriffe
am Tag den Amerikaner vorbehalten, während die Briten
nachts flogen.
B 17 warf 12 Bomben
Nach mehreren Augenzeugenberichten warf eine B 17 dann
zwölf Bomben auf Herzberg ab.
11 Sprengkörper explodierten in
der Hauptstraße und in der Junkernstraße. Eine Bombe landete als Blindgänger in der Feldmark bei Scharzfeld und wurde
1970 bei Straßenbauarbeiten
entdeckt und entschärft.
Zu den 19 Todesopfern kommen an diesem Dienstag noch
40 Verletzte. Acht Frauen, drei
Kinder und fünf Männer werden als schwerverletzt eingestuft. Die fünf Kinder der Familie Förster werden zu Waisen. Eine Frau erliegt am 26.
Februar ihren schweren Verletzungen.
Eine als
„Fliegende
Festung“
bekannte
B 17warf
insgesamt
12 Bomben auf
Herzberg.
Wenige Stunden
vor dem Bombenangriff gab es diese
Meldung über Fliegergeräusche um 02.38 Uhr in
der Nacht zum 22.Februar 1944.
Schulze vom 14. März ist eindeutig: „Die hohe Zahl an Verwundeten und Gefallenen ist
darauf zurückzuführen, dass die
Bevölkerung die LuftschutzRäume und Splitterschutzgräben nicht aufgesucht hatte.“
Die Nationalsozialisten nutzten
das Bombardement vom 22.
Februar für Propagandazwecke.
NSDAP-Kreisleiter Schumacher
und Gauleiter Lauterbacher
sorgten dafür, dass niemand
der Trauerfeier für die „Gefallenen des Terrorangriffs auf Herzberg“ fernblieb. Nach der Gedenkstunde in der Munitionsfabrik am Pfingstanger zog der
Trauermarsch mit den Särgen
durch die Stadt zum Friedhof.
Die Bergungsarbeiten ziehen
sich zwei Wochen lang hin.
Vier Leichen können erst nach
Tagen unter den Trümmer geborgen werden. Der Abschlussbericht
des Polizeimister
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Am 26. Februar 1944 wurden die
Opfer des verheerenden Bombenangriffs
zu Grabe getragen. Nach der Trauerfeier zog eine
riesige Menschenmenge durch die Stadt und die NSDAP
nutzte die Gunst der Stunde zu Propagandazwecken.

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