Ein Cuxhavener Fischerei Album (PDF)




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Title: Ein Cuxhavener Fischerei Album

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Ein Cuxhavener Fischerei Album

Von den Anfängen bis Heute

Die Geschichte des Hafens, der Schiffe und der ehemals hier arbeitenden Menschen.
Erzählt und in Bild gesetzt von Ignatz Wrobel.

Herzlichen Dank an Paul Stiewe, der mir hierbei mit seinen Tipps und Erinnerungen sehr viel geholfen hat!

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…und den Anfang machten die Kutterfischer!

Der Holzstich rechts
stammt aus dem Jahr
1896 und zeigt einen
fischenden
Krabbenkutter unter vollen
Segeln
vor der Cuxhavener Kugelbake.

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Die Flotte der Kutterfischerei im Cuxhavener
Hafen wurde 1895 fotografiert.

Fisch wurde in den frühen Jahren im ersten
Cuxhavener Fischereihafen, dem erweiterten
alte Quarantänehafen am südlichen Ende der
Hafenkaje angelandet. 
Im Jahre 1816
bestand die Cuxhaven anlaufende Fangflotte
aus 18 in Blankenese beheimateten Ewern. 
Doch schon zu Ende des 19 Jahrhunderts
sind es bereit 270 Ewer, die den Cuxhavener
Hafen, vor allem bei schlechtem Wetter
anlaufen.
Der Hafen kam schnell an seine
Grenzen weil auch die übrige Schifffahrt
diesen als Winter- und Schutzhafen benutzt,
war schnell alles belegt. Gerade durch die
gewaltige, schnelle die Zunahme der Hafenund Fischwirtschaft wurde es absehbar, dass
die Cuxhavener Häfen bald erweitert werden
mussten....

Auf der Karte links sieht man den Lageplan des Cuxhavener
Hafens aus dem Jahr 1855.

Damals aber schon hatten Visionäre schon Ideen für
einen
Fischereihafen an der Elbmündung. 

Doch es sollten noch ein paar Jahrzehnte vergehen, es musste noch
eine Eisenbahn nach Hamburg und Geestemünde gebaut werden,
bevor das Projekt so richtig in Fahrt kam!

Das hier an der Mündung der Elbe, in Cuxhaven, 100 Jahre
später Europas größter Fischereihafen entstehen würde, ließ
sich damals bestimmt niemand träumen!

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Dieser Holzstich, oben aus dem Jahr 1836, zeigt einen damals in der Grimmershörn Bucht trocken gefallenen Fischkutter. 

Im Hintergrund halb links erkennt man die alte Kugelbake.

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1899 wurde
der 1874 gebaute
Finkenwerder Kutter,
die Schmack HF 5
„Wal“,
auf der Unterelbe vor Cuxhaven
fotografiert.
Dieses Schiff wurde dann später, im Dezember des Jahres 1902, nach einem schweren Orkan auf der Nordsee vermisst.

Für die Versorgung der Hamburger Haushalte mit frischem Seefisch waren die Finkenwerder Fischer und ihre Fangflotte nicht wegzudenken.

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Links oben:

Die Schmack HF 51 „Minnie“ hier 1898 im
Hafen von Cuxhaven.

Bis zum Mai 1899 wurde das Schiff in der
Nordsee zum Fischen eingesetzt. Nach
Umbau zum Frachtensegler lief sie im
Novem-ber des gleichen Jahres mit einer
Fracht nach England wo sie allerdings nie
ankam. Seither gilt das Schiff als
verschollen.



Rechts unten:

Besatzungsmitglieder von verschiedenen Finkenwerder Kuttern
1906 im Gruppenfoto für die Nachwelt erhalten. 

Bei einer Zigarettenpause Cuxhavener Fischereihafen fotografiert.

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Drei Finkenwerder Schiffe 1908 im Fischereihafen Cuxhaven liegen fotografiert. Drei Schicksale…

HF 254 strandete während eines Sturmes im Februar 1910 vor Scharhörn und ging verloren….

HF 191 überstand den ersten Weltkrieg, wurde zwischen den Kriegen mit einem Hilfsmotor versehen und fischte zwischen den
Kriegen in der Nordsee. 1940 wurde das Schiff von der Kriegsmarine eingezogen und 1943 vor der Küste der Normandie selbst
versenkt…
Hinten rechts HF 154 war einer von acht Finkenwerder Kuttern die im Dezember 1909 in der Nordsee verloren gingen.

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Die meisten der Finkenwerder Fischer haben sich damals in Cuxhaven sehr wohl gefühlt. Hier haben sich verschiedene
Finkenwerder Schipper im Sommer 1907 zum Gruppenfoto an den Cuxhavener Fischhallen zusammen gefunden. Von links: Willy Meyer,
Jochen Meyer, Jacob Stroh, Ernst Kehde, August Klüsendorf, Hinrich Külper, Jan Külper, Rudolf Holst, Johann Bott, Amandus Strohsahl,
Hans Wriede und Hinrich Wülfken.

Alles Original Finkenwerder Fischersleute!
Vor dem Ersten Weltkrieg in Cuxhaven fotografiert.

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1910 vor Cuxhaven geleiten viele Fischkutter die
Kaiserlichen Yachten hinaus in die Nordsee. Seine Majestät Wilhelm II
beim Auslaufen aus dem Hafen mit den Yachten „Meteor“ und „Hohenzollern“. Der Kaiser war wieder einmal unterwegs zur jährlichen Sommerfrische in den Norwegischen Fjorden.

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Foto links: Einer der typischen Fischereiewer aus den früheren Zeiten, nur unter Segel und ohne Motor. In den 1920er
Jahren im Alten Hafen fotografiert, beim Auslaufmanöver. Damals waren noch einige dieser Oldtimer auf der Unterelbe
unterwegs. Heute sind diese alten Fischerei Ewer eine wirkliche Rarität.
Foto rechts: Diese wunderschöne Aufnahme von der Drehbrücke über den Schleusenpriel gelang dem Fotografen Mitte
der 30er Jahre. Wir blicken genau auf das Heck von drei an der Hafenkaje liegenden Finkenwerder Fischereiewern, auf
denen teilweise die Segel zum trocknen aufgezogen sind.

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Eine kleine Einstimmung mit schönen Bildern war das bisher, aber nicht ganz chronologisch. Deshalb hier ein Überblick über die Geschichte des
Cuxhavener Fischereihafens. Zwei Faktoren waren ausschlaggebend, dass in Cuxhaven ein bedeutender Fischmarkt entstand: die Anbindung der
Stadt an das deutsche Eisenbahnnetz Im Jahr 1881 sowie der Beginn des Fischfangs durch Dampfer ab 1885. Anfang des 20. Jahrhunderts
wurde in Cuxhaven das Projekt Bau eines Großfischmarktes in Angriff genommen. Am 24. Februar 1908 wurde dieser Fischmarkt dann feierlich
eröffnet. Eine Bilanz Ende des Jahres 1908 zeigte einen großen Erfolg! 270 Fischdampfer, 686 Hochsee- und 4140 Küstenfischer hatten den
Cuxhavener Hafen in dieser Zeit zum löschen ihres Fangs angelaufen! 3417 Tonnen Fisch wurden gelöscht, der Auktionserlös betrug damals
stolze 791.000 Mark, zu damaligen Zeiten eine große Summe! Der Erste Weltkrieg bremste dann erst einmal den Aufschwung des
Fischereihafens, nach dem Krieg wurde dieser dann aber schnell erweitert.Bis zum Zweiten Weltkrieg entstanden dann der heutige Alte
Fischereihafen und mehrere neue Fischhallen, durch den Krieg kam der Fischfang erneut fast völlig zum Erliegen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich die Fischindustrie in Cuxhaven dann stetig weiter.  In den Jahren 1952 bis 1958 mauserte sich
Cuxhaven zum größten deutschen Fischindustrie-Standort mit 35 Prozent der Gesamtkapazität (Bremerhaven, Hamburg und SchleswigHolstein je 20 Prozent). Anfang der 1960er Jahre wurde dann der heutige Neue Fischereihafen als Schleusenhafen ausgebaut. Die Nordsee“
Deutsche Hochseefischerei AG verlegte schließlich ihren Gesamtbetrieb von Bremerhaven nach Cuxhaven.  Diese Reederei alleine verfügte im
Jahr 1971 über insgesamt 63 Schiffe auf denen fast 3000 Seeleuten beschäftigt waren. Das war der Höhepunkt der Cuxhavener
Hochseefischerei! Dann brach mit dem Verlust der traditionellen Fanggründe durch die Einführung der 200 – Meilen - Zonen vor
Küstenstaaten für die deutsche Hochseefischerei in den 70er Jahren eine sehr schwierige Zeit an. Durch die Einführung von Fangquoten
schrumpfte die deutsche Flotte erheblich, 1985 gab es in Cuxhaven noch zwei Frischfisch Fänger und vier Vollfroster.  Ende 1985 wurde
schließlich die Deutsche Fischfang-Union gegründet. Trotzdem verlor Cuxhaven als Fischereihafen immer mehr an Bedeutung, weil die
Anlandungen sich nach Bremerhaven verlagerten und auch viele Fisch verarbeitende Betriebe in die Seestadt umzogen.

Foto links:
Im Alten Hafen, im Hintergrund sieht man die Alte
Liebe, liegen um die
Jahrhundertwende trocken
gefallene Finkenwerder Fischkutter. 

Ähnliche Bilder kann man heute noch bei Ebbe in
der Häfen an der Wurster Nordseeküste sehen,
da liegen die Krabbenkutter bei Ebbe ebenfalls
auf dem Schlick des Wattbodens.


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HF 258 „Senator Melles“ unter Segeln bei rauher See. Gemälde von K.Holst

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Rechtes Foto:

Hier liegt die „Fortuna“ im Jahr 1910
im Jahr 1910 im Cuxhavener
Fischereihafen.


Kleines Foto links:

Das originale Schiffszertifikat der
„Fortuna“ aus dem Jahr 1886 ist
noch erhalten.

Vom 1886 gebauten Finkenwerder Fischkutter HF 181 „Fortuna“ sind
einige Fotos erhalten. Das Schicksal dieses Fischkutters wurde 1936
vom selben Sturm besiegelt der auch das Feuerschiff„Elbe 1“ kentern
ließ.
1908 wurde der Kutter HF 181 in das Schiffsregister mit dem Namen
"Fortuna" in das Schiffsregister eingetragen. Der Name Fortuna
brachte dem Kutter aber letztendlich doch kein Glück. 1936 ging das
Schiff bei Sturm in der Nordsee mit Mann und Maus verloren. Die
sterblichen Überreste de Besatzung wurden nie gefunden. Nur das
Beiboot wurde intakt bei St. Peter Ording angeschwemmt und er
Mast wurde später am Helgoländer Strand gefunden.

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Foto links oben:

Das leider etwas unscharfe Foto wurde im Jahr 1910,
im Hafen von Cuxhaven aufgenommen.

Man erkennt darauf
die damalige Besatzung des
Kutters HF 181 „Fortuna“.
Leider aber sind die Namen der Besatzung nicht
komplett überliefert. 

Die Namen, wie folgt von links: 

Unbekannt, Lorenz Külper, Jacob Külper, unbekannt,
unbekannt.

Foto rechts unten:

Der Schipper Lorenz Külper mit der kompletten Besatzung
am Bug seines Kutters im Jahr 1912. Das Foto wurde 1912
im Cuxhavener Fischereihafen, am Lübbertkai bei den
Fischhallen 1 und 2 aufgenommen.

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Nach einer Kollision auf der Elbe mit einem Frachtschiff liegt der
Kutter HF 181 „Fortuna“ im Jahr 1928 zur Reparatur auf einen Slip
der Mützelfeldwerft in Cuxhaven.


Dieser Nachruf oben, auf den 1936 im Sturm verschollenen
Kutter HF 181 „Fortuna“ und für dessen verschollene Besatzung ,
erschien damals im Hamburger Anzeiger.

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Diese äußerst interessante Perspektive vom Cuxhavener Fischereihafen wurde im Jahr 1906 von Albert Angelbeck auf die Fotoplatte
gebannt. Der Fotograf stand wahrscheinlich im Turm der damals neuen Hapag Hallen. Vor der Halle am östlichen Ende des Hafenbeckens
tummeln sich hier viele damals noch besegelte Krabbenkutter. Die Halle wurde zu diesem Zeitpunkt nur noch als Krabben Siebhaus sowie
als Auktionshalle der Krabbenfischer und genutzt. Die Hochsee Fischerei spielte damals in Cuxhaven noch keine allzu große Rolle, was sich
aber bald ändern sollte. Dieses Foto, es wurde nie als Postkartenmotiv genutzt, zeigt hier einige sehr interessante Einblicke in das
Hafenleben vor 111 Jahren. So üben hier zum Beispiel, rechts unten im Bild, Matrosen der Kaiserlichen Marine das Kutter Pullen
mitten im

Hafenbecken.

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Auf dieser kolorierten Postkarte von 1900 sieht man die Anfänge des Fischereihafens in Cuxhaven.  Im Vordergrund sieht man das damalige
Südende des Hafenbeckens mit einem ersten Anleger und Schuppen für die Fisch und Krabben Auktionen. Gemeinsam mit dem Bau des Neuen
Hafens beschließt Hamburg 1890 den Bau eines kleinen Fischereihafens für Cuxhaven.  Der östliche Teil des alten Quarantänehafens wird
für den Fischereihafen abgetrennt und eine 50 m breite Einfahrt wird geschaffen, indem das alte Schutzhöft teilweise durchbrochen wird. Der
Hafen bekommt eine, aus hölzernen Vorsetzen bestehende Einfassung und reicht nach Süden bis zur heutigen Fährstraße. Er hatte eine
Länge von 220 Metern und eine Breite zwischen 117 bis 157 Metern. Am 18. Oktober 1892 wurde dieser Fischereihafen eröffnet.

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1899 erhielt der Hafen im Süden einen Entladeponton
sowie eine kleine Versteigerungshalle (siehe Bild) in
Fachwerkbauweise.  Die Umsätze
damals waren
aber
unbefriedigend weil die Halle zu spät kam. Der
Hafen
diente deshalb hauptsächlich als Schutzhafen, die Halle
zum Verkauf der Krabben. 

Drei
Cuxhavener
Fischhändler
(Dohrmann, Ebrecht
und Kempe) versuchten Ende des 19. Jahrhunderts mit
dem Kauf
eines Fischdampfers den
Umsatz
am
Auktionsort Cuxhaven anzukurbeln, das brachte mit nur
einem
Dampfer
aber keinen Erfolg. So wurde dieser
Versuch erst einmal wieder aufgegeben....

Bild oben links:

Eine kolorierte Postkarte aus dem Jahr 1910 zeigt vorne den
Fischereihafen mit den Einrichtungen am Helgoländer Kai
auf der Hafenwestseite. Dort liegen bereits drei
hochseetüchtige Fischdampfer im Päckchen
an der Pier
vertäut.

Bild unten rechts:

Die gleiche Aussicht vom Turm der Hapag Hallen auf den
Cuxhavener Fischereihafen wie auf der vorigen Seite im
Jahr 1912. Die alte Fischhalle, die später nur noch als
Siebhaus für die Krabbenfischer genutzt wurde, steht
noch, der Anlande Ponton für die Krabbenkutter ist
bereits schon verschwunden.Auf der anderen Seite der
Straße ist ein neues Gebäude für die Fischereiverwaltung
entstanden.

Im Vordergrund des Fotos, links unten, erkennt man das
Dach der 1908 fertig gestellten Fischhalle 2 auf dem
heutigen Lübbertkai.

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Foto oben: 

Die Flotte der Krabbenfischer
im Jahr
1908 vor Cuxhaven fotografiert.
Die
Kutter fuhren damals nur mit Segeln!


Foto unten links:

Die Kutterflotte ist auf diesem Foto im Jahr
1909 im Cuxhavener Hafen versammelt.


Foto unten rechts:

Im
Watt
trocken
gefallene Boote der
K r a b b e n fi s c h e r, d i e d i e s e Z e i t z u r
Netzreparatur nutzten.

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Ein frühes Foto von den Anfängen des Fischereihafens
als
kolorierte Postkarte.
Die Einfahrt zum Hafen ist auf
diesem Bild nicht zu erkennen, befindet sich unten rechts.  In der Summe des überlieferten Bildmaterials hat man aber nun
einen Eindruck, wie es früher im Hafen insgesamt ausgesehen haben muss. Die Seebäderbrücke, die Alte Liebe und die
bekannten Gebäude sind ja als Orientierung aber gut zu erkennen.  Um die Jahrhundertwende
am Anfang des 20.
Jahrhunderts wurde schon früh mit der Planung für die Ausweitung der Cuxhavener Häfen, auch die des Fischereihafen
begonnen. Mit der Erweiterung des Cuxhavener Fischereihafens sollte dann gleichzeitig eine eigene Cuxhavener Fischdampfer
Flotte angeschafft werden........

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Foto oben:

Das Panorama des Cuxhavener Fischereihafen um 1910.
Dieses Foto wurde
aus zwei separaten Fotos zusagen gesetzt.
Die Anfänge für diesen Hafen wurden schon früher gemacht. 1908 waren Hallen, der
Seefischmarkt und Verwaltungsgebäude usw. fertig gestellt. Die ersten Fischdampfer
für die Deutsche Hochseefischerei kamen nach Cuxhaven.

Erste Reedereien wurden gegründet, der Seefischmarkt in Cuxhaven musste schließlich
auch mit Fisch beliefert
werden. Das Hafenbecken existierte vorher schon und
wurde vor dem Ausbau nur von einigen wenigen Kutterfischern aus Finkenwerder genutzt.





Foto rechts:

Die Krabbenfischerei war damals, und ist es heute auch, richtig hartes Brot. Das kann
man auch im Gesicht des Fischer Mewes sehen, der hier im Jahr 1892 beim Netze reparieren
aufgenommen wurde.
Und der Nachwuchs wurde im Jahr 1909 per Zeitungsannonce
gesucht….

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1907 sah es auf der Ostseite des Fischereihafens, vor dem Ausbau und dem Bau der Hallen 1 und 2, mit Blick auf das neu errichtete
Abfertigungsgebäude der Hapag, den Hapag Hallen, so aus wie auf diesem Foto .

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Ein Blick im Jahr 1908 über den Fischereihafen von der Fischereihafen- Westseite. Der Hafen ist
mit Fischkuttern gut belegt!
Im Vordergrund
auf
der Pier, sieht man sargähnliche Holzbehälter. In den so genannten „Bünnen“ wurden damals lebende
Fische in Seewasser als Frischfisch gelöscht. Über längere Zeit dagegen wurde Fisch am Anfang des 20. Jahrhunderts mit Salz konserviert.
Die Cuxhavener Eiswerke, welche genügend Eis zur Konservierung der leicht verderblichen Ware Fisch produzieren konnten, wurden
erst einige Jahre später gebaut.

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Um 1920 liegen drei Finkenwerder Kutter im Dreier Päckchen in ihrem zweiten Heimathafen Cuxhaven.
Dieser Liegeplatz lag im Cuxhavener Alten Hafen, am Helgoländer Kai.

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Vor dem Auslaufen ihres Schiffes zur Fangreise ließ sich im Jahr 1926 diese Kutterbesatzung im Cuxhavener Hafen fotografieren.

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Reges Treiben herrscht beim Löschen der Ladung der Fischkutter an den Cuxhavener Fischhallen 1 und 2 in den der 1930er Jahren.

Der Fisch kann gleich nach der Anlandung zur Auktion und nach dem Verkauf in die Läden bzw. wurde auf Eis in Kühlwaggons verladen
und damit in alle Richtungen in das Hinterland transportiert.

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Nach 1930 war es dann für zahlende Gäste möglich auch einmal mit einem Fischkutter auf Fangreise zu gehen.
Bedingung war hier allerdings, das auch bei der Arbeit an Bord Hand angelegt werden musste. 

Im Sommer des Jahres 1934 dokumentierte der Hamburger Fotograf Franz Harten die Fangreise auf dem Kutter HF 203 „Germania“:
Foto oben links:

Der Kutter HF 203 „Germania im Hamburger Hafen vor der Ausreise zum Fang
in die Nordsee.

Oben links im Bild verlässt der Hamburg Süd Schnelldampfer „Cap Polonio“ den
Hamburger Hafen in Richtung Südamerika.


Foto oben rechts:

Der Fotograf Franz Harten
ausbringen.



an Deck der „Germania“ beim Fangnetz

Foto, unten links:

Das Mannschaftslogis auf dem Kutter. Hier wurde geschlafen, gekocht und
gegessen.

Eine Toilette gab es nicht. Da wurde bei gutem Wetter auf der Reeling
sitzend entsorgt, sonst musste ein Eimer vorhalten.

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Die Fangreise im Jahr 1934 von HF 203 „Germania“ in die Nordsee:

Kleines Foto, links oben:

Der Fang ist eingeholt, das Netz aber mäßig gefüllt.
Um den
Fischraum des Kutters voll zu bekommen, sind mehrere „Hol’s“
nötig. Erst wenn der Fischraum voll gefüllt ist, geht es ab zum
Fischmarkt nach Cuxhaven und
anschließend für ein paar Tage
nach Hause zu den Familien der Fischer.


Foto rechts:

Das Fangnetz ist an Deck entleert und für einen neuen „Hol“
inzwischen wieder ausgebracht. Die Fische werden von der
Besatzung derweil in verschiedene Körbe sortiert.

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Die Fangreise im Jahr 1934 von HF 203 „Germania“ in die Nordsee:


Foto links:

Unter vollen Segeln! Die „Germania“ unter vollen Segeln auf der Heimfahrt
ihrer Fangreise im Jahr 1934. Vorne auf dem Bugspriet des Kutters sieht
man einen Matrosen arbeiten, wahrscheinlich befestigt oder sichert er da
die Segel. In der Mitte des Decks sieht man das „Rettungsboot“ für die
Besatzung.


Kleines Foto, oben rechts:

Ein seltener Fang in der Nordsee, nicht nur heute, selbst in den 1930ern!
Der Schipper zeigt stolz zwei große Steinbutt! Die bringen auf dem
Fischmarkt in Cuxhaven einen guten „Markt“, sprich gutes Geld!

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Die Fangreise im Jahr 1934 von HF 203 „Germania“ in die Nordsee:

Auf der Heimreise nach Cuxhaven passierte der Kutter damals auf der Steuerbordseite die Insel Helgoland.
Nicht zu übersehen ist die Kuppel vom wunderschönen Kurhauses.

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1907 / 1908 - Der erste Ausbau des Cuxhavener Fischereihafens:




Auf der Ostseite des Fischereihafens, auf dem heutigen Lübbertkai, entstanden ab 1907 die ersten Cuxhavener Fischhallen. Doch anfangs
gab es Probleme mit der Finanzierung.  Aber im Jahre 1906, unter dem Einflussnahme des Generaldirektors der HAPAG, Albert Ballin, kam
es zu einer Beschlussfassung für Fischereihafen und Fangflotte. 1907 dann begann der Ausbau des Alten Fischereihafens. Er bekam
feste Kaimauern und wurde Tiden unabhängig ausgebaggert. Auf der Ostseite wurden zwei Fischhallen mit 120 Meter Länge für
Versteigerung und Fischverarbeitung errichtet. Bereits 1910 musste eine weitere Halle (3) gebaut werden. Gegenüber auf der Westseite
des Hafens waren für die Versorgung der Schiffe Kohlelager, Netzmachereien usw. angesiedelt...

Die Planungsskizze:

Der originaler Lageplan
aller Fischereihafenanlagen
in Cuxhaven,
Planungsstand 1909.

Oben sieht man den originalen Planungsquerschnitt für die Westseite des neuen Cuxhavener Fischereihafens mit den Fischauktion Hallen auf
dem heutigen Lübbertkai. Die zwei Fotos darunter zeigen die beiden Hallen, Fischhalle 1 und 2 aus verschiedenen Perspektiven nach deren
Fertigstellung. Beide Hallen hatten damals schon einen Bahnanschluss. Der erste Fischversandbahnof , parallel zum Neuen Hafen,
wurde erst später gebaut.

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Der Planungsquerschnitt für die Westseite des neuen Cuxhavener Fischereihafens. Ursprünglich wurde die Westseite konzipiert als
Versorgungsstation für die Fischereiflotte.

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Ein seltenes Foto aus dem Jahr 1908 dokumentiert den Neubau der Fischhallen 1 und 2 auf dem Lübbertkai.
Der Bau der Fisch- und Auktionshallen 1 und 2 im Jahr 1908 erfolgte Stein auf Stein in Klinker Bauweise.

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Die Honoratioren bei der
Eröffnung der neuen
Fischhallen und Gebäude des
Cuxhavener Seefischmarkt am
23.02.1908.

Im Dreierpack sieht man von
links die Herren Oberbaurat
Wendemuth, Senator O'swald
und Fischereidirektor Lübbert.
(„Die Hamburger Woche“ vom
05.03.1908)

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Foto oben links:

1909
sah der Blick
über den
Fischereihafen auf die Hapag Hallen so aus.
An den neuen Fischhallen liegen ein Ewer
und ein Fischdampfer um hier ihren Fang für
die Auktion zu löschen.

Foto unten links:
Das Foto wurde im Jahr 1911 auf Platte gebannt und zeigt zwei einlaufende
Fischkutter vor Cuxhaven.
Im
Hintergrund
sieht man einen
ein
Hapag
Überseedampfer an der Neuen Liebe, dem heutigen Steubenhöft.

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Foto rechts unten:
Ein solch großer Fischereihafen, wie er
damals in Cuxhaven aus dem Boden
gestampft benötigte natürlich für Hafen und
Seefischmarkt eine Verwaltung. Das Foto
zeigt
das
neue Verwaltungsgebäude
("Hälterhaus") nach seinem Neubau im Jahr
1909.

Der Blick von Norden über den Fischereihafen im Jahr 1910 mit den Fischhallen 1 und 2 sowie dem Verwaltungsgebäude für den neu
gegründeten Cuxhavener Seefischmarkt im Hintergrund. Das Foto zeigt auch eine schöne Perspektive auf die damals neuen Hapag Hallen.
In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg erlebte die noch junge Stadt Cuxhaven durch ihre günstige Lage an der Elbmündung und durch
ihre Häfen einen wirklich ungeahnten Aufstieg, welcher leider im Jahr 1914 durch den Ausbruch des Weltkrieges ein jähes,
abruptes Ende nahm.

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Dieses Foto aus dem Jahr 1910 ist eine echte Rarität und zeigt von der Elbe aus gesehen den Cuxhavener
Fischereihafen, den Blick auf die Einfahrt
in den Fischereihafen sowie den nördlichen Teil des neuen
Fischereihafen. Ferner sieht man hier die Zuwegung und einen Teil der Seebäderbrücke. Rechts erkennt
man die Halle vom Hafenbahnhofs auf der Hafenkaje sowie einen Teil des Alten Hafens .

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Foto oben:

Das an der Südseite des Hafens errichtete Verwaltungsgebäude, Zollabfertigungs- Gebäude und das Seemannsamt im Jahr 1909.
Am Südende des Hafens kam später noch ein Eiswerk hinzu. Der Hafen wurde am 24. Februar 1908 eröffnet. Der Bahnanschluss zum
direkten Versand der Fische war schon am 1. Februar 1908 in Betrieb genommen worden.




Das Foto auf der vorherigen Seite:

… zeigt „Sehleute“ auf dem Überseeanleger in Cuxhaven verfolgen eine Ankunft
oder eine Abfahrt eines der Hapag
Überseedampfer. Genaueres ist zu dem Foto außer der Jahreszahl, 1909, leider nicht überliefert. Im Hintergrund des Fotos,
welches auf dem ablegenden Dampfer geknipst wurde, sieht man die Rück-, Landseite der neuen Fischhallen des neuen Cuxhavener
Fischereihafen.

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Der Blick vom Turm der Hapag Hallen über den Fischerei-, den Alten Hafen, die Alte Liebe auf die Elbe war wohl ein sehr beliebtes
Motiv der damaligen Cuxhavener Fotografen Gilde. 1909 kletterte Albert Fick auf den Turm und „schoss“ für die Nachwelt dieses
wunderschöne und qualitativ sehr gut erhaltene Foto des Motivs.

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Die Aussicht 1913 auf den Fischereihafen mit der Fischhalle 2 von der heutigen Fährstraße aus gesehen. Davor liegt ein Fischdampfer
der Cuxhavener Hochseefischerei AG und löst seine Ladung Frischfisch. Im Hintergrund sieht man die damals noch recht neuen Hapag
Hallen. Das größere der beiden weißen Gebäude, rechts auf dem Foto, beherbergte die Fischerei Verwaltung. Links erkennt man noch
das alte Siebhaus der Krabbenfischer. Viele Kurgäste und Cuxhavener Bürger flanieren hier auf der Straße.

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Mit diesem seltenen Foto erhaschen wir einen Blick in die leere die Fischauktionshalle 1, 2 im Jahr 1909. Die Herren der Fischereiverwaltung bereiten die Halle vor für eine weitere Auktion. Ein Fischdampfer wurde angekündigt und wird bald seine Ladung in den neuen
Fischhallen löschen, wo die dann in Kisten verpackt, zur Auktion bereit gestellt werden.

Die Jubiläums Auktion am Seefischmarkt Cuxhaven fand im Jahr 1913 in der festlich geschmückten Halle 2 des Seefischmarktes statt.
Versteigert wurde der angelandete Fisch des Fischdampfers HC 9 „Senator Stahmer“, der hier links im Foto, über alle Tappen geflaggt
an der Pier liegend zu sehen ist. Über dem Eingang zur Fischhalle sieht man das Wappen der Freien- und Hansestadt Hamburg hängen.

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Die 1913er Jubiläums Auktion in der Halle 2 des Cuxhavener Seefischmarktes. In den Kisten die Ladung Fisch, angelandet durch
den FD „Senator Stahmer“. Die lokale Prominenz sowie die ortsansässigen Fischhändler und deren Gehilfen posieren auf diesem
Gruppenfoto auf den Vollen Fischkisten stehend. Stehend in seinem fahrbaren Auktionspult sieht man den Auktionator, links
und rechts daneben seine zwei Buchhalter. Der überwiegende Fang, der hier versteigert wurde, bestand wohl aus Hering.

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Der Blick über den aufstrebenden Fischereihafen in Cuxhaven im Spätsommer 1913. Auf der Elbe ist der Raddampfer „Cobra“ in
Richtung Hamburg unterwegs. Noch ist alles gut, der Fischereihafen macht immer bessere Umsätze, und auch die anderen
Häfen in der noch jungen Stadt florierten. Die Hapag wickelte damals fast ihren gesamten Passagierverkehr über die neuen,
großzügig geplanten Hafenanlagen ab, in der so günstig an der Elbmündung gelegenen Stadt. Auch die Unterelbebahn
kommt langsam an ihre Grenzen und sollte dreigleisig (plus ein Gütergleis) ausgebaut werden. Und die Hapag plante
den weiteren Ausbau der Cuxhavener Häfen;
ja, die Reederei wollte sogar
ihren
Reedereisitz
von
Hamburg
nach Cuxhaven verlegen. Der Fischereihafen wuchs bis 1914 stetig, 1913, ein Jahr vor dem Krieg, wurden in Cuxhaven bereits
11000 Tonnen Fisch angelandet. Cuxhaven war ein ernsthafter Konkurrent für die Märkte der Häfen an der Weser und in Altona
geworden!

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Reklame der DSAG
Cuxhaven aus dem Jahr
1914.

Der Räucherspäne Silo
der Firma Foss an der
späteren Präsident
Herwig Straße im Jahr
1913.

Immer mehr Fischdampfer und Fischkutter liefen Cuxhaven an um hier ihre Ladung zu löschen und um
gute Preise für ihren Fang zu erzielen. 1913 wurde der Fischversand Bahnhof in einen mehrgleisigen
Kopfbahnhof umgebaut, zwei zusätzliche Verladerampen gewährleisteten
größere und
schnellere
Verladekapazitäten. Innerhalb kürzester Zeit hatten sich rund um den Hafen und Seefischmarkt viele
Betriebe niedergelassen, die in Zusammenhang mit der Fischerei standen. Werke für die Produktion von Eis,
Essig, Fischtran, Fischmehl und für Räucherspäne entstanden rund um den Fischereihafen. Für die neuen
Fisch verarbeitenden Industrien entstand ein Blechdosen Werk und weitere Verpackungsindustrien. Der Hafen
musste unbedingt erweitert werden! Und Pläne für diese Erweiterung gab es ja bereits, die lagen in Hamburg seit
1912 schon in der Schublade.
Leider wurde aus diesen Plänen nichts, ein Jahr später fielen in Sarajevo die Schüsse, die letztendlich
einen Krieg entfachten, der die Welt, zum ersten Mal in diesem Jahrhundert, nahe an den Abgrund brachte....

Ein Plan der Cuxhavener Hafenanlagen im Jahr 1914. Große Pläne zur Erweiterung dieser Hafenanlagen lagen
damals bereits in den Schubladen der verschiedenen Institutionen…

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Die Cuxhavener Fischdampfer Reedereien vor dem 1. Weltkrieg:
Reederei Robert Dohrmann


Jahre 1891 machten die Cuxhavener Fischhändler Dohrmann, Ebrecht jr. und Kempe mit Hilfe von weiteren Geldgebern aus Hamburg und
Cuxhavenden ersten Versuch, einen Fischmarkt ins Leben zu rufen. 

In Rostock ließen sie den Fischdampfer „Cuxhaven" erbauen, um den Seefichmarkt mit Frischfisch zu beliefern.

Geführt wurde das Schiff von Kapitän Wilhelm, dem späteren Direktor der „Deutschen Seefischerei AG, Cuxhaven“. 

Es stellte sich aber bald heraus, daß man mit einem Dampfer, da eine regelmäßige Versorgung des Marktes nicht möglich war, einen
Fischmarkt nicht entwickeln konnte.
Bereits nach fünf Monaten, am 2. Februar 1892, verkaufte Dohrmann die „Cuxhaven" an eine AItonaer Partenreederei (Korrespondentreeder
Dietrich Bartels, AItona), für die der Dampfer bis 1908 gefahren ist. 

Am 19. Februar 1908 erwarben J. H. Mewes und Otto Böthig in Altona die „Cuxhaven", wobei Dietrich Bartels weiterhin
Korrespondentreeder blieb. 

Nachdem es im März 1909 seine letzte Fangreise unter deutscher Flagge am inzwischen (1908) gegründeten Fischmarkt von Cuxhaven
beendet hatte, wurde das Schiff am 20. März 1909 nach Schweden verkauft und erhielt dort den Namen „Hajen". 

Noch 16 Jahre ist die ehemalige „Cuxhaven" dann für wechselnde schwedische Eigentümer gefahren.
Anfang 1925 endet der Weg des Schiffes auf einer schwedischen Abwrackwerft.


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